Dacia | |
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Dacia 1300 (1969–1982)
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1300 | |
Produktionszeitraum: | 1969–1982 |
Klasse: | Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi, Pick-up, Kastenwagen |
Motoren: | Ottomotor: 1,3 Liter (39,7 kW) |
Länge: | 4340 mm |
Breite: | 1636 mm |
Höhe: | 1434 mm |
Radstand: | 2441 mm |
Leergewicht: | 900 kg
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Vorgängermodell | Dacia 1100 |
Nachfolgemodell | Dacia 1310 |
Der Dacia 1300, ein Lizenzbau des Renault 12, ist ein Pkw von Automobile Dacia. Er wurde von August 1969 bis 1982 produziert. Die Serienfertigung begann etwas früher als die des Renault 12. Der Renault 12 war als Weltauto konzipiert, mit seiner Plattform wurde auch in Brasilien der Ford Corcel mit etwas anderer Karosserie gebaut.[1]
Anders als sein Vorgänger wurde der Dacia 1300 auch aus Rumänien exportiert.[O 1] Ab 1979 gab es den Nachfolger Dacia 1310.[O 2]
Quelle:[FH 1]
Der Dacia 1300 ist ein Fahrzeug, das mit verschiedenen Karosserievarianten gebaut wurde, unter anderem als Limousine, Kombi und Pickup-Truck. Er hat eine selbsttragende Karosserie mit vier Türen, einen längs vor der Vorderachse eingebauten Motor und Frontantrieb.
Die Karosserie besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: der Bodengruppe und dem darauf gebauten Fahrzeugkörper. Die Bodengruppe hat vorn und hinten je einen Halbrahmen, um Motor und Hinterachse aufzunehmen.[FH 2] Der aus mehreren Blechen zusammengeschweißte Fahrzeugkörper umfasst auch die hinteren Kotflügel und ist mit der Bodengruppe verschweißt. Er nimmt die vorderen Kotflügel, die vorn angeschlagene Motorhaube, Kofferraumklappe und die Türen auf.[FH 3] Der Überhang vorn beträgt 859 mm, hinten 1040 mm.[FH 4] Der Tank ist hinter der Hinterachse unter dem Kofferraum eingebaut[FH 5] und fasst 50 l.[FH 6] Das Reserverad steht seitlich im Kofferraum.[FH 4] Einige Anbauteile sind verchromt.[O 2]
Die Vorderräder sind einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt[FH 7] und werden unten an Dreiecksquerlenkern und oben an einfachen Querlenkern[FH 8] und einer Zugstrebe geführt. Auf dem oberen Lenker steht eine Feder-Dämpfer-Einheit, zusätzlich ist ein Querstabilisator eingebaut.[FH 9] Die starre Hinterachse wird an je einem Längslenker links und rechts und in der Mitte oben an einem längs eingebauten Dreieckslenker geführt. Federn und Dämpfer stehen konzentrisch auf dem aus Blech geschweißten Achskörper, auch hier ist ein Querstabilisator eingebaut.[FH 10] Der Dacia 1300 hat eine Zahnstangenlenkung.[FH 11] Das Reifenformat ist 155 SR × 13.[FH 12]
Die Bremsanlage hängt von der Karosserieform ab. Die Limousine hat ein Einkreisbremssystem mit Bremskraftverstärker, während der Kombi ein Zweikreisbremssystem mit Bremskraftverstärker und Bremsdruckausgleich hat. Bei beiden Systemen sind an den Vorderrädern einfache Scheibenbremsen[FH 13] und an den Hinterrädern Bremstrommeln eingebaut.[FH 14] Die Feststellbremse wirkt mit einem Seilzug auf die Bremstrommeln der Hinterräder und wird bei Fahrzeugen früher Baujahre mit einem Hebel unter dem Armaturenbrett bedient; neuere Wagen haben hingegen einen Handbremshebel neben dem Fahrersitz.[FH 15]
Angetrieben wird der Dacia 1300 von einem flüssigkeitsgekühlten Reihenvierzylinder-Viertaktmotor mit untenliegender Nockenwelle und 1,3 Liter Hubraum, der nach dem Ottoverfahren arbeitet.[FH 16] Der Motorblock ist aus Grauguss gefertigt und der Zylinderkopf aus Aluminium.[FH 17] Der Motor hat eine fünffach gelagerte Kurbelwelle mit vier Gegengewichten, die Kolben haben zwei Kompressionsringe und einen Ölabstreifring.[FH 18] Die vierfach gelagerte Nockenwelle ist seitlich in den Zylinderblock eingebaut und wird mit einer Rollenkette von der Kurbelwelle angetrieben, die in einem Steuergehäuse an der Vorderseite des Motors läuft.[FH 17] Über Stößel, Stoßstangen und Kipphebel betätigt sie je Zylinder ein Einlass- und ein Auslassventil.[FH 19] Ansaugrohr und Auspuff sitzen am Zylinderkopf auf einer Seite. Unter der Zylinderkopfhaube sitzt die Kipphebelwelle mit den darauf gelagerten Kipphebeln.[FH 20] Das Kraftstoffluftgemisch wird von einem Fallstromvergaser aufbereitet, Standard ist ein Solex 32 EISA 2, teilweise sind es aber auch Solex 32 EISA 3, Carfil 32 IRM-Weber oder Carfil 32 IRMA.[FH 21]
Vom Motor wird die Antriebskraft über eine Einscheibentrockenkupplung[FH 22] auf ein längs eingebautes Vierganggetriebe übertragen.[FH 23] Das Getriebe ist auf seiner Rückseite an der Karosserie aufgehängt, die Getriebeausgangswelle ist unter der Getriebeeingangswelle in Fahrzeuglängsrichtung eingebaut und überträgt Kraft auf das Differenzialgetriebe, das hinter der Kupplungsglocke unterhalb der Getriebeeingangswelle unmittelbar in das Getriebegehäuse eingebaut ist.[FH 24] Die Antriebswellen sind quer zur Getrieberichtung mit dem Vorderachsdifferenzial verbunden und übertragen die Kraft auf die Vorderräder.[FH 7]
Unterschiede zum Renault 12 wies der Dacia 1300 in einigen Ausstattungsdetails auf. So wurde beim Dacia auf Heckscheibenheizung, Polsterung der Lenkradnabe und Stoffbezug der Sitze verzichtet.[KFT 1]
Kenngrößen | 1300 (Limousine) |
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Fahrzeugmasse | 900 kg |
Maximal zulässige Gesamtmasse | 1320 kg |
Maximal zulässige Achslast, Hinterachse | 695 kg |
Maximal zulässige Anhängemasse, gebremst | 800 kg |
Maximal zulässige Anhängemasse, ungebremst | 400 kg |
Maximal zulässige Gespannmasse (Fahrzeug + Anhänger) | 2080 kg |
Länge | 4340 mm |
Breite | 1636 mm |
Höhe | 1434 mm |
Radstand | 2441 mm |
Spurweite | 1312 mm |
Reifen | 155 SR × 13 (145 SR × 13) |
Motorbauart | Wassergekühlter Reihenvierzylinder |
Ventilsteuerung | OHV |
Gemischaufbereitung | Fallstromvergaser, Type Solex 32 EISA 2 |
Hubraum | 1289 cm3 |
Bohrung × Hub | 73 mm × 77 mm |
Verdichtungsverhältnis | 1 : 8,5 |
Nennleistung (DIN 70020-6) | 39,7 kW (54 PS) bei 5250 min−1 |
Max. Drehmoment (DIN 70020-6) | 94 N·m (9,6 m·kp) |
Höchstgeschwindigkeit | 140 km/h |
Beschleunigung, 0–100 km/h | 16,5 s |
Kraftstoffverbrauch bei konstant x km/h in, l 100 km | 80…90 km/h: 7,5…8 l 105 km/h: 9 l 115 km/h: 10 l 140 km/h: 13 l |
Getriebe | Vierganggetriebe mit Synchronisierung in den Vorwärtsgängen |
Getriebeübersetzungen | I: 1 : 3,615 II: 1 : 2,263 III: 1 : 1,480 IV: 1 : 1,032 R: 1 : 3,076 |
Achsübersetzung | 1 : 3,770 |
Quellen | [FH 4][FH 25][FH 26][FH 27][FH 12][FH 28][FH 6] |
In der DDR wurde der Dacia 1300 auf der Leipziger Messe 1972 vorgestellt. Er kostete 1973 zunächst 23.450 M.[O 3] Der Preis unterschied sich kaum von dem des Schiguli oder des Polski Fiat 125p.[O 2] Anfangs wurde der Dacia mit großem Interesse aufgenommen, immerhin handelte es sich um den ersten überhaupt im Angebot befindlichen Pkw mit Viertaktmotor und Frontantrieb. Später jedoch war der Dacia für die schlechte Verarbeitungsqualität und starke Rostanfälligkeit berüchtigt, und ab 1976 war mit dem Zastava 101 ein konzeptionell ähnlicher, qualitativ wesentlich besserer Pkw erhältlich. 1977 wurde der Preis des Dacia auf 22.000 Mark abgesenkt.[O 3] Im Testbericht der Fachpresse wurden dem Fahrzeug keine herausragenden, aber gute Eigenschaften bescheinigt. Kritik gab es am ausgeprägt untersteuernden Eigenlenkverhalten. Mängel gab es am rumänischen Vergaser nach Weber-Lizenz, dieser neigte unter anderem zum Vereisen.[KFT 2]
Der Kölner Automobilimporteur J. A. Woodhouse versuchte 1983, den Dacia 1310 unter der Marke ARO als ARO Familia in der Bundesrepublik Deutschland zu verkaufen. Der Familia hatte eine schwarze Kunststoffmaske an der Wagenfront, in die links und rechts je zwei Rundscheinwerfer eingelassen waren, sowie Kunststoffzierat an der C-Säule. Der Wagen sollte als viertürige Limousine und als Kombi verkauft werden; als Einstiegspreis gab J. A. Woodhouse 7.650 DM an. Der Importeur bekam allerdings die Qualitätsmängel des Dacia nicht in den Griff. Insgesamt entstanden nur zwei Prototypen. Ein regulärer Import kam nicht zustande.[2]