Der Darjeeling [Teesorte aus dem indischen Distrikt Darjeeling, dem Zentrum des bengalischen Teeanbaus in der Umgebung der Stadt Darjeeling.
] ist eineDer Teeanbau im westbengalischen Distrikt Darjeeling geht auf den Engländer Archibald Campbell (1805–1874) zurück. Er experimentierte als Erster mit verschiedenen Teesorten in seinem Privatgarten im Darjeeling-Gebiet. Im Jahr 1841 brachte Campbell von seinen Forschungsreisen als Botaniker Teesamen aus der Region Kumaun mit und begann Tee in der Nähe seiner Residenz Beechwood in Darjeeling auf experimenteller Basis anzubauen. Ende der 1840er Jahre wurden auf Anweisung der Regierung zahlreiche Teeexperten in die Region gesandt und bestätigten die ersten Erfolge Campbells. Da das Gebiet um Darjeeling damals dünn besiedelt war, beschloss die englische Besatzungsmacht, Arbeitskräfte aus dem Grenzgebiet zu Nepal anzusiedeln.
Es entstanden 1866 die ersten rund 30 Teegärten, die danach weiter ausgebaut wurden. Der Erfolg führte bereits 1864 zur Gründung der Darjeeling Company, die 1896 in Darjeeling Consolidated Tea Company umbenannt wurde.
Die Darjeeling-Teeindustrie beschäftigt heute ungefähr 70.000 Arbeiter, von denen rund ein Viertel als Saisonarbeiter in der Erntezeit von März bis November auf den rund 18.000 Hektar großen Anbauflächen eingesetzt werden.[1][2]
2017 kam es zu einem Generalstreik der Teepflücker in der Region. Die Plantagen erlitten Schäden und die Teesorten aus dem Darjeeling verknappten sich auf dem Weltmarkt. Das Erreichen des alten Ernteniveaus könnte Jahre dauern.[3][4]
Ganz allgemein bezeichnet die Marke Darjeeling jeden Tee, der aus der Region kommt. So wird eine breite Palette an Teearten in Darjeeling wie etwa Grüner Tee, Weißer Tee, Gelber Tee als auch Oolong produziert. Im Speziellen ist jedoch mit der Umschreibung „Darjeeling-Tee“ meistens ein weitfermentierter Tee gemeint, der Eigenschaften von Oolong und Schwarztee in sich vereint und für gewöhnlich dem Schwarzen Tee zugeordnet wird.
Seit jeher pflücken ausschließlich Frauen die Teeblätter, und zwar nur „two leaves and a bud“ (zwei Blätter und eine Knospe) von jedem Trieb. Das Siegel des „Tea Board of India“ zeigt das „two leaves and a bud“-Motiv. Seit einigen Jahren werden in Darjeeling auch Oolong und grüner Tee produziert.
Da der Darjeelingtee von jeher zu den teureren schwarzen Tees gehört, gibt es ernstzunehmende Probleme mit Fälschungen und Verschnitten. So werden weltweit jedes Jahr circa 40.000 Tonnen Tee als Darjeeling verkauft, während lediglich zwischen 8.000 und 11.000 Tonnen Tee produziert werden. Um diese Form der Produktpiraterie wenigstens zu erschweren, ist in Indien 1953 das „Tea Board of India“ eingerichtet worden. Dieses Tea Board vergibt ein Siegel und eine Lizenznummer nur an solche Tees, die zu 100 % aus reinem Darjeeling-Tee bestehen. Seit Oktober 2011 muss ein in der Europäischen Union als Darjeeling verkaufter Tee zu 100 % aus diesem Gebiet stammen.[5]
Darjeelingtee wird in unterschiedlichen Blattgraden angeboten:
Es gibt zahlreiche Teegärten in Darjeeling, die jeweils Tee mit unterschiedlichem Charakter und Aroma produzieren. Einige bekannte Teegärten sind Jogmaya, Arya, Chamong, Glenburn, Lingia, Castleton, Jungpana, Makaibari, Margaret's Hope, Steinthal, Soom und Risheehat. Das Gebiet der Schluchten in Darjeeling wird in sieben Regionen aufgeteilt: West-Darjeeling, Ost-Darjeeling, Teesta, Mirik, Rungbong, Nord-Kurseong und Süd-Kurseong.[6]