Das Hundertguldenblatt, auch Christus, dem die kleinen Kinder gebracht werden oder Christus heilt die Kranken, ist eine RadierungRembrandt van Rijns. Sie entstand zwischen 1647 und 1649 und ist 27,8 Zentimeter hoch und 38,8 Zentimeter breit. Die Radierung zeigt verschiedene Ereignisse aus dem Leben Jesu, die in Matthäus 19 geschildert werden. Zustände dieser Radierung befinden sich in verschiedenen Museen und privaten Sammlungen.
Die Bezeichnung „Hundertguldenblatt“ bekam die Radierung, weil schon zu Rembrandts Zeit diese enorme Summe für einen Druck bezahlt wurde.[1]
Im Zentrum der Komposition befindet sich der stehende Jesus. Auf ihn geht eine Frau zu, die ein Kind in den Armen hält. Hinter ihr befindet sich ein weiteres, etwas älteres Kind. Am linken Bildrand befindet sich eine Zuschauermenge, am rechten sind zu Jesus strömende Menschen zu erkennen. Einer von ihnen ist so gebrechlich, dass er auf einer Schubkarre transportiert wird. Rechts unter Jesus halten Gläubige ihre Hände in Anbetung erhoben, ein Kranker liegt am Boden.
Gerhard Gollwitzer, Helmut Gollwitzer: Rembrandt van Rijn, Hundertguldenblatt. Evangelisches Verlagswerk, 1969.
Christian Tümpel: Rembrandt. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50691-2.
Kristin Bahre u. a. (Hrsg.): Rembrandt. Genie auf der Suche. DuMont Literatur und Kunst, Köln 2006, ISBN 3-8321-7694-2
Jürgen Müller: Homer und die Pharisäer. Eine neue Deutung von Rembrandts Hundertguldenblatt; in: Stephanie Buck, ders. mit Mailena Mallach (Hrsg.): Rembrandts Strich, Ausst.-Kat. Kupferstich-Kabinett Dresden, SKD, London: Paul Holberton Publishing 2019, S. 45–58, ISBN 978-1-911300-63-2.
Walter Steffens: Erleuchtetes Dunkel. Musikalische Bildreflexion zu Rembrandt van Rijns 'Hundertguldenblatt' anlässlich seines 400. Geburtstags. Für Violoncello und Klavier. Auftragswerk der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und des Kulturkreises Höxter-Corvey, op. 93, Uraufführung 2006.[2]