Foenkinos studierte an der Sorbonne Literatur und Musik mit Schwerpunkt Jazzgitarre und arbeitete danach als Gitarrenlehrer sowie in den Presseabteilungen von einigen Pariser Verlagshäusern.
Seine frühen Romane (bis einschließlich Größter anzunehmender Glücksfall) zeichnen sich durch so rasante wie absurde Plots und einen reichlich ausgefallenen Stil aus. Die Art des Philosophierens über die Liebe, das beherrschende Thema in Foenkinos’ Romanen, ist erkennbar inspiriert von Albert CohensDie Schöne des Herrn, das Buch, das Foenkinos in nahezu all seinen Romanen erwähnt. In romantische Schwelgereien mischen sich urplötzlich böse und recht desillusionierende Töne, in denen das menschliche Liebesstreben als lächerlich erscheint.
Seit Unsere schönste Trennung wird das Skurrile und Groteske zunehmend abgelöst von einer melancholischen Grundhaltung und einer psychologisch fundierteren Figurenzeichnung. Die männlichen Hauptfiguren sind dabei stets im Geiste mit der Truffaut-Figur Antoine Doinel verwandt: immer ein wenig ungeschickt und unschlüssig, oftmals fehlen ihnen die Worte, dabei stets sympathisch, nebenbei führen sie ein erstaunlich munteres Sexualleben.
Zu den Wesensmerkmalen der Romane gehört auch das Spiel mit der Rekurrenz. Der treue Leser wird etwa das wiederholte Auftauchen zweier Polen, der Schweiz als Sehnsuchtsort oder das innige Verhältnis zur deutschen Sprache vor allem bei den weiblichen Hauptfiguren beobachten. Ein Stilelement, das sich durch alle Romane hindurchzieht, sind zudem die Fußnoten. Als Vorbilder und Einflüsse werden neben Albert Cohen oft Milan Kundera und Woody Allen genannt.
Nathalie küsst, nach Foenkinos’ eigenem Dafürhalten eine „moderne Mischung aus Dornröschen und Die Schöne und das Biest“[1], gilt als sein bislang größter kommerzieller Erfolg. Das Buch verkaufte sich in Frankreich über eine Million Mal und wurde von Foenkinos selbst (zusammen mit seinem Bruder Stéphane) mit Audrey Tautou und François Damiens in den Hauptrollen verfilmt.
Seine Romane erscheinen in über vierzig Sprachen.[2]
Die deutschen Übersetzungen stammen (mit der angeführten Ausnahme) von Christian Kolb.[3]
Inversion de l'idiotie - De l'influence de deux Polonais. Gallimard 2002
Entre les oreilles. Gallimard, 2002
Le potentiel érotique de ma femme. Gallimard, 2004 (Das erotische Potential meiner Frau. Übers. Moshe Kahn. C. H. Beck, München 2005 ISBN 3-406-53550-X)
En cas de bonheur. Flammarion 2005 (Größter anzunehmender Glücksfall. C. H. Beck, München 2006 ISBN 3-406-55068-1)
Les cœurs autonomes. Grasset 2006.
Qui se souvient de David Foenkinos? Gallimard 2007.
Nos séparations. Gallimard 2008 (Unsere schönste Trennung. C. H. Beck, München 2010 ISBN 978-3-406-59840-1)
La délicatesse. Gallimard 2009 (Nathalie küsst. C. H. Beck, München 2011 ISBN 978-3-406-62162-8)
Célibataires. Flammarion 2008; Uraufführung 2008 am Pariser Studio des Champs-Élysées (Regie: Anouche Setbon, mit Catherine Jacob und Christian Charmetant)
Le plus beau jour. Flammarion 2016; Uraufführung 2016 am Pariser Théâtre Hébertot (Regie: Anne Bourgeois, mit Arié Elmaleh, Constance Dollé, Marie-Julie Baup, Davy Sardou)
Dix ans après. Uraufführung 2020 am Théâtre de Paris (Regie: Nicolas Briançon, mit Bruno Solo, Julien Boisselier und Mélanie Page)
Erzählungen:
Bernard. Ed. du Moteur 2010
Comics (zusammen mit Benjamin Reiss):
Pourquoi tant d’amour? (2 Bde.) Emmanuel Proust, 2004
Kinderbücher (zusammen mit Soledad Bravi):
Le petit garçon qui disait toujours non. Albin Michel Jeunesse, 2011
Le saule pleureur de bonne humeur. Albin Michel Jeunesse, 2012