David Coleman Headley (* 30. Juni1960 in Washington, D.C. als Daood Sayed Gilani) ist ein pakistanischer US-Amerikaner, der mit der Terrorgruppe Laschkar e-Taiba die Anschläge am 26. November 2008 in Mumbai verübte. Recherchen von Medien, Wissenschaftlern und Aussagen beteiligter Behördenmitarbeiter belegen, dass Headley über Jahre gleichzeitig für die US-amerikanische Drug Enforcement Administration (DEA) und pakistanische Islamisten der Lashkar-e-Taiba (LeT) mit engen Verbindungen zum pakistanischen Nachrichtendienst ISI arbeitete.[1][2][3][4] Am 24. Januar 2013 verurteilte ein US-Bundesgericht Headley zu 35 Jahren Haft.
Headleys Vater, Sayed Salim Gilani, war Diplomat in der pakistanischen Botschaft in Washington, wo Headleys Mutter als Sekretärin arbeitete.[5] Alice Serrill Headley (1939–2008) stammte aus Maryland; ihr Vater L. Coleman Headley war ein ehemaliger Football-Star der University of Maryland. Nach der Geburt von Daood Sayed zog die Familie nach Lahore; die Ehe der Eltern zerbrach. Serrill Headley ließ Mann und Sohn in Pakistan zurück und heiratete vier weitere Male.[6]
Als 1977 die pakistanische Regierung gestürzt wurde, reiste Serrill Headley nach Pakistan und nahm Daood, der inzwischen das Cadet College Hasan Abdal besucht hatte, mit sich zurück in die Vereinigten Staaten; sie besaß eine Bar in Philadelphia.[6]
In den späten 1980er Jahren eröffnete Daood Gilani zwei Videotheken in New York City.[8] 1987 wurde er erstmals wegen Drogenvergehen verhaftet und erwirkte durch Zusammenarbeit mit der Drug Enforcement Administration (DEA) ein mildes Urteil.[9] 1997 wurde er verhaftet, als er Heroin aus Pakistan in die USA schmuggelte.[10]
Zwischen 2002 und 2005 reiste Headley mehrfach nach Pakistan, wo er Terror-Trainingslager absolvierte, während er gleichzeitig als Informant für die Drug Enforcement Administration arbeitete.[11]
2006 änderte er seinen Namen zu David Headley und zog mit seiner Familie nach Chicago.[10][12]
Fassade des Nariman House eine Woche nach den Anschlägen
Zwischen 2006 und 2008 sondierte Headley in fünf Spionagemissionen in Mumbai Ziele für die geplanten Terror-Angriffe, bei denen schließlich 168 Menschen starben.[13] 2009 reiste Headley nach Dänemark, um einen Anschlag auf die dänische Zeitung Jyllands-Posten zu planen, welche die umstrittenen Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hatte. Im Oktober 2009 wurde Headley am O’Hare International Airport in Chicago festgenommen, als er sich wieder auf den Weg nach Pakistan machen wollte.[11][14]
Der indische Innen-Staatssekretär Gopal Krishna Pillai brachte Headley auch in Verbindung mit dem Attentat 2010 auf das Restaurant German Bakery in Pune.[15][16]
↑A Perfect Terrorist - Transcript. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. April 2021; abgerufen am 5. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pbs.org
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Headley's ex-wife told reporters, "when he would go to Pakistan he would get all riled up again" and use words like "infidels" and "when he would see an Indian person in the street, he used to spit, spit in the street".Who was David Headley? Was he involved in the Mumbai shootings? McClatchy Newspapers, 14. Dezember 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Januar 2010; abgerufen am 15. Dezember 2009.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mcclatchydc.com
↑ abScout in Mumbai attacks was DEA informant while in terror camp, authorities say. In: The Washington Post. 17. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2010: „"U.S. authorities took seriously what Headley's former wives said," a senior administration official said. "Their information was of a general nature and did not suggest any particular terrorist plot." But Headley's wife's considerable knowledge of Lashkar should have reinforced her credibility, because the Pakistani extremist group is not well known to the average American.“