Bei Dendrocnide-Arten handelt es sich um immergrüne Sträucher oder Bäume. Das Holz ist weich.[2] Die Verzweigung erfolgt sympodial. Die Dendrocnide-Arten besitzen stark hautreizende, steife[2]Brennhaare.[1]
Die wechselständig, spiralig und oft im oberen Bereich der Zweige gedrängt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Laubblätter sind stets mit Brennhaaren besetzt (bewehrt). Die Cystolithen sind punktförmig. Die einfache, ledrige oder papierartige Blattspreite ist fiedernervig, selten drei- bis fünfnervig. Der Blattrand kann glatt, gewellt oder gekerbt sein.[1] Die ledrigen, meist großen Nebenblätter besitzen ein glattes oberes Ende, sind vollständig untereinander verwachsen und fallen früh ab,[1] dabei hinterlassen sie deutliche kreisförmige Narben. Die Keimblätter (Kotyledonen) sind breit.[1]
Dendrocnide-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch).[2] Die einzelnen, seitenständig,[2] auf Blütenstandsschäften stehenden, zymös-rispigen oder traubigenBlütenständen enthalten immer nur Blüten eines Geschlechtes. Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren zusammen.[2] Die weiblichen Blütenknäuel besitzen oft verdickte, fleischig fächerförmige Blütenachsen (Receptaculum). Tragblätter sind vorhanden.[1]
Die männlichen Blüten sind vier- oder fünfzählig. Die Staubfäden sind in der Blütenknospe nach innen gebogen. Es ist ein deutlicher rudimentärer Fruchtknoten in den männlichen Blüten vorhanden. Bei den weiblichen Blüten sind die vier fast gleichen Blütenhüllblätter an ihrer Basis verwachsen, wobei die beiden seitlichen Perianthzipfel etwas größer sind als die beiden anderen. Es sind keine Staminodien in den weiblichen Blüten vorhanden. In den weiblichen Blüten ist der Fruchtknoten aufrecht sowie eiförmig und die Narbe fadenförmig oder zungenförmig mit Papillen auf einer Seite. Die Samenanlagen sind orthotrop.[1]
Die meist zurückgebogenen[2] Fruchtstiele sind zylindrisch und können verdickt sein;[1] wenn mehrere zusammenstehen, dann bilden sie eine glänzende Masse.[2] Die leicht schräge und oft abgeflachte Achänen besitzt eine warzige Oberfläche. Der haltbare Griffel ist zurückgekrümmt. Die Samen enthalten höchstens ein dünnes Endosperm.[1]
Die Gattung Dendrocnide wurde 1851 durch Friedrich Anton Wilhelm Miquel in Plantae Junghuhnianae, 1, Seite 29 aufgestellt. Als Lectotypus wurde 1965 Dendrocnide costataMiq. durch Wee-Lek Chew in Gard. Bull. Singapore, Volume 21, Issue 2, Seite 202 festgelegt.[3]
Die Gattung Dendrocnide ist mit 36[1] bis etwa 70[2] Arten in den Tropen und Subtropen Asiens und Australiens (mit sechs Arten in Queensland und New South Wales) sowie auf den pazifischen Inseln verbreitet.[2] Sechs Arten kommen in China vor, eine davon nur dort.[1]
Australische Brennnessel (Dendrocnide moroides(Wedd.) Chew, Syn.: Laportea moroidesWedd.): Sie kommt im östlichen Australien, auf den Kleinen Sunda-Inseln und in Vanuatu vor.[4]
Dendrocnide nervosa(H.J.P.Winkl.) Chew: Sie kommt von Neuguinea bis zu den Salomonen vor.[4]
Dendrocnide stimulans(L.f.) Chew: Sie kommt in Indonesien, Laos, Malaysia, auf den Philippinen, in Thailand, Vietnam, auf Borneo, Hainan und Taiwan vor.[1]
Chen Jiarui, Ib Friis, C. Melanie Wilmot-Dear: In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 5 - Ulmaceae through Basellaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003. ISBN 1-930723-27-X. Dendrocnide, S. 88 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
Wee-Lek Chew: A Monograph of Dendrocnide (Urticaceae). In: The Gardens' Bulletin, Band 25, Singapore, 1969.
M. Hurley: Growth dynamics and leaf quality of the stinging trees Dendrocnide moroides and Dendrocnide cordifolia (Family Urticaceae) in Australian tropical rainforest: implications for herbivores, In: Australian Journal of Botany, Volume 48, Issue 2, 2000 S. 191–201. doi:10.1071/BT98006