Stadtgemeinde Deutsch-Wagram
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 30,61 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 16° 34′ O | |
Höhe: | 159 m ü. A. | |
Einwohner: | 9.223 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 301 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2232 | |
Vorwahl: | 02247 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 08 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 1a 2232 Deutsch-Wagram | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Ulla Mühl-Hittinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (33 Mitglieder) |
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Lage von Deutsch-Wagram im Bezirk Gänserndorf | ||
Rathaus | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Deutsch-Wagram ist eine Stadtgemeinde mit 9223 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.
Deutsch-Wagram liegt unmittelbar an der nordöstlichen Stadtgrenze Wiens, der Nordbahn, sowie der Außenring Schnellstraße.
Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 30,61 km². Davon werden 17,62 km² landwirtschaftlich genutzt.[1] 5,7 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind:
Die Gemeinde bildet eine einzige Ortschaft und hat vier Zählsprengel: Deutsch-Wagram-Zentrum und -Südost für die Stadt selbst und Helmahof-Süd und -Nord.
Deutsch-Wagram gehört zum Gerichtsbezirk Gänserndorf.
Pillichsdorf Gerasdorf |
Großengersdorf | Bockfließ |
Wien | Strasshof an der Nordbahn | |
Aderklaa | Raasdorf | Markgrafneusiedl Parbasdorf |
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Deutsch-Wagram
Quelle: Wetterstation Bergauer
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Der Name Wagram leitet sich von wac ‚Woge‘ und ram/rain ‚Grenze‘ („Wogengrenze“) ab. Gemeint ist damit wohl jene Geländestufe, welche Richtung Süden entlang der Parbasdorferstraße verläuft und das Ufer eines inzwischen verschwundenen Donauarmes bildete (ähnlich wie der 50 Kilometer entfernte Höhenzug namens Wagram bei Krems). Die erste schriftliche Nennung des Namens stammt aus der Zeit des österreichischen Interregnums unter König Ottokar II. und findet sich in dem 1258 erstellten Rationarium Austriacum, einem Zehentverzeichnis des Landesfürsten. Den Zusatz Deutsch erhielt Wagram um 1560 zur Unterscheidung vom nahe gelegenen Kroatisch-Wagram, einer nach der Türkeninvasion von 1529 entstandenen kroatischen Siedlung, die sich heute Wagram an der Donau nennt und 1971 von Eckartsau eingemeindet wurde.
Die Ursprünge von Wagram gehen vermutlich auf die Zeit der Kolonisation im 11. und 12. Jahrhundert zurück. Das einstige Kolonistendorf hatte die typische Form eines Angerdorfes, welche auch heute noch vorhanden ist. Der Anger wird von der heutigen Franz-Mair-Straße und der Rohrergasse eingeschlossen, wurde allerdings im 19. Jahrhundert teilweise verbaut. Die Größe des alten Ortes hat sich über die Jahrhunderte hindurch kaum verändert (1258: 44 Häuser, 1452: 44 Häuser, 1590: 46 Häuser, 1595: 47 Häuser). Bis 1787 stießen zur ursprünglich rein bäuerlichen Bevölkerung einige andere Berufe wie Fleischhauer, Schuster, Bäcker, Weber und Schneider hinzu und die Anzahl der Häuser stieg leicht auf 58.
Durch den Dorfanger floss der Rußbach, der bis zu seiner endgültigen Regulierung ein recht gefährlicher Bach war. Die alten Wagramer fertigten deshalb Wasserbretter an, die in die Türrahmen der Häuser passten und mit Sandsäcken verstärkt wurden. Trotzdem musste man sich häufig auf die höhergelegene Haide flüchten. 1772 wurde der Rußbach umgeleitet und fließt seither südwestlich der Ortschaft. Die Bedrohung für den Ort wurde aber erst durch die Regulierung in den Jahren 1899–90 bzw. 1908/09 beseitigt.
Das ursprünglich im landesfürstlichen Besitz befindliche Dorf stand im 14. und 15. Jahrhundert im Besitz der Herren von Eckartsau, im 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Puchaim. Um 1560 bringt Barbara von Puchaim Wagram als Heiratsgut in die Ehe mit Sigmund Graf von Landau ein, welcher es mit der Herrschaft Süßenbrunn vereinigt. Nachdem sich die Grafen von Landau 1580 zum Protestantismus bekannten, folgt eine kurze evangelische Periode in Wagram. Als Georg und Erasmus von Landau so weit gingen, Kaiser Ferdinand II. die Erbhuldigung zu verweigern, wurden sie in weiterer Folge geächtet, ihre Güter konfisziert und der Verwaltung der Hofkammer unterstellt und sie selbst des Landes verwiesen. Von 1667 bis 1802 übten die Grafen Grundemann von Falkenberg die Grundherrschaft über Deutsch Wagram aus.
Historische Bedeutung gewann der Ort im Jahre 1809 als Schauplatz der Schlacht bei Wagram. 180.000 Soldaten kämpften hier auf französischer Seite unter Napoleon und 120.000 auf österreichischer Seite unter dem Generalissimus Erzherzog Karl, der sein Hauptquartier im heutigen Erzherzog-Carl-Haus nahm.
Im Jahre 1835 bestand Wagram noch aus 73 Häusern. Dies änderte sich mit dem Bau der Kaiser Ferdinands-Nordbahn, der ersten dampfbetriebenen Eisenbahnstrecke Österreichs, rasant. Einerseits wurden 1.500 Eisenbahnarbeiter in zahlreichen Baracken bei Wagram untergebracht, andererseits erschloss die Bahnlinie das Dorf für die Großstadt und Wagram wurde beliebtes Ausflugsziel der Wiener. Innerhalb weniger Monate fuhren 176.000 Personen auf dem neuen am 23. November 1837 eröffneten ersten Teilstück zwischen Floridsdorf und Deutsch-Wagram.
Im Jahre 1929 war Wagram mit 4000 Einwohnern die größte Ortschaft des Marchfeldes und wurde in den Rang einer Marktgemeinde erhoben. Im selben Jahr wurde ein Strandbad eröffnet, welches allerdings wenige Jahre später aufgrund des gesunkenen Grundwasserspiegels wieder geschlossen werden musste.
Im Mai 1945 wurde wegen des nahen Militärflugplatzes ein großes Kontingent sowjetischer Besatzungstruppen in Deutsch-Wagram stationiert. Die Nachkriegszeit war bestimmt vom Zusammenleben mit den Russen.
Die weitere Nachkriegszeit ist geprägt von starkem Bevölkerungswachstum. Im Jahre 1962 ging die Wiener Schnellbahn als Zubringer in die Hauptstadt in Betrieb. Dadurch wurde die Attraktivität für Pendler weiter gesteigert. Mit dem weiteren Bevölkerungswachstum wurde Deutsch-Wagram 1984 zur Stadt erhoben.
Die Bevölkerungsentwicklung von Deutsch-Wagram ist geprägt von einem starken Wachstum, welches auf eine positive Zuwanderungsbilanz zurückzuführen ist. Die Geburtenbilanz war bis zum Jahre 2005 negativ und ist seit 2006 leicht positiv (0,1 %). Der Zuzug ist auf die gute verkehrsmäßige Anbindung an Wien zurückzuführen (Speckgürtel).
Die Wagramer Bevölkerung ist geprägt durch den Zuzug junger Familien. Daher ist der Anteil an über 60-Jährigen mit 18,8 % deutlich niedriger als in Wien. Dementsprechend ist der Anteil an unter 15-Jährigen mit 18,6 % höher (vgl. Wien 14,7 %). Die Akademikerquote liegt mit 5,6 % deutlich unter der von Wien (10,4 %).
In Deutsch-Wagram leben zu 92,9 % Österreicher. Die größte Gruppe der Ausländer stellen Staatsbürger von Serbien und Montenegro mit 2,5 %, gefolgt von Türken (0,9 %) und Deutschen (0,7 %). Umgangssprache ist zu 89,2 % Deutsch, gefolgt von Serbisch (2,7 %) und Türkisch (1,3 %).
Größte Religionsgemeinschaft ist die Römisch-katholische Kirche, der 66,1 % der Einwohner angehören. 3,0 % sind evangelisch, jeweils 2,8 % bekennen sich zur Orthodoxen Kirche bzw. zum Islam. Ohne religiöses Bekenntnis sind 21,8 % der Einwohner.
Deutsch-Wagram ist Sitz der römisch-katholischen Pfarre Deutsch-Wagram, die auch die benachbarten Orte Parbasdorf und Aderklaa umfasst und dem Dekanat Gänserndorf zugeordnet ist. Deutsch-Wagram war schon vor dem 16. Jahrhundert eine Pfarrgemeinde, zunächst als Filiale von Kagran. Aufgrund der großen Entfernung kam sie im Jahre 1640 zur Pfarre Gerasdorf. Am 22. März 1784 wurde Deutsch-Wagram zu einer eigenständigen Pfarre erhoben. Mit der Erhebung von Deutsch-Wagram zur Stadt im Jahre 1984 wurde die Kirche zur Stadtpfarrkirche erhoben. Schutzpatron ist Johannes der Täufer.
Deutsch-Wagram (Stadt) Katastralgemeinde Deutsch Wagram | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Gänserndorf (GF), Niederösterreich |
Pol. Gemeinde | Deutsch-Wagram |
Ortschaft | Deutsch-Wagram |
Koordinaten | 48° 17′ 49″ N, 16° 33′ 26″ O |
Höhe | 159 m ü. A. |
Einwohner der stat. Einh. | 3093 (2001) |
Gebäudestand | 1192 (2001) |
Fläche d. KG | 17,25 km² |
Postleitzahl | 2232 Deutsch-Wagram |
Statistische Kennzeichnung | |
Katastralgemeinde-Nummer | 06031 |
Zählsprengel/ -bezirk | Deutsch-Wagram-Zentrum, Deutsch-Wagram-Südost (30808 000,001) |
EW/Geb. mit Hagerfeld Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Gemeindehauptort[2] ist die Stadt Deutsch-Wagram, die auch eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde bildet.
Der Ort befindet sich etwa 15 Kilometer nordöstlich des Zentrums von Wien, 3½ Kilometer außerhalb der Stadtgrenze bei Süßenbrunn. Die Stadt liegt südlich der Nordbahn vom Russbach ostwärts auf um die 160 m ü. A. Höhe. Sie umfasst um die 1200 Gebäude mit gut 3000 Einwohnern (45 % der Gemeindebevölkerung), die Siedlung Helmahof ist also inzwischen größer. Historisch hat sich der Ort vom Russbachufer weg ausgedehnt.[3]
Zur Katastralgemeinde Deutsch Wagram mit 1.724,7 Hektar (rund 3⁄4 der Gemeindefläche) gehören auch die Fluren im Nordwesten, Süden und Osten der Gemeinde.
Pillichsdorf
Reuhof (KG) |
Helmahof
(O u. KG) |
Wendlingerhof ∗ (KG, Gem. Bockfließ, Bez. Mistelbach) |
Stallingerfeld |
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Aderklaa (KG, Gem.) |
Raasdorf (KG, Gem.) |
Parbasdorf (KG, Gem.) |
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 260, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 27.
Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 3164, während 2591 Personen auspendelten, davon fast 2000 nach Wien. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,94 Prozent.
Deutsch-Wagram ist durch die B8 Angerner Straße mit Wien ebenso wie mit der Bezirkshauptstadt Gänserndorf verbunden. Hier quert die L6 Leopoldsdorf – Paasdorf, die L13 führt über Helmahof nach Bockfließ (L12 nach Gänserndorf). Südwärts führt noch die L3019 nach Raasdorf, die L3023 passiert Aderklaa (B8) – Parbasdorf (L6).
Auch die Nordbahn verbindet mit Wien und Gänserndorf. Im Ort gibt es mit dem Bahnhof Deutsch Wagram, der 1908 nur Wagram hieß, auf Kilometer 18,2 der Nordbahn und der Haltestelle Helmahof auf Kilometer 20,8 zwei Bahnstationen. Es bestehen auf der S1 halbstündliche S-Bahn-Verbindungen nach Wien und Gänserndorf. Der Bahnhof besitzt mit dem Hausbahnsteig (1) und dem Mittelbahnsteig (2/3) zwei Bahnsteige sowie drei Bahnsteigkanten. Am Bahnhofsvorplatz halten Regionalbusse.
Von November 2012 bis Juni 2019 verkehrte ein Stadtbus des Vereins StadtBus – Deutsch-Wagram im Ortsgebiet. Die Mitfahrt war nur als Vereinsmitglied erlaubt.[9]
Im Zuge des Regionenrings würde hier südlich des Orts die S8 Marchfeld Schnellstraße verlaufen, mit einem Knoten Deutsch-Wagram zur verlängerten S1 Wiener Außenring Schnellstraße südlich Aderklaa und einer Anschlussstelle an die L6 bei Parbasdorf und der Anschlussstelle Strasshof am Ostrand der Gemeinde. Diese Ausbauten sind bisher nur im Planungsstadium. Im September 2021 hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass das Straßenbauprojekt keine Genehmigung erhält. Das Urteil umfasst 232 Seiten und beinhaltet, dass die Behörde eine fundierte Alternativenprüfung für verschiedene andere Verkehrsmöglichkeiten nachholen muss.
Seit 1883 gibt es auch eine Freiwillige Feuerwehr in Deutsch-Wagram. Diese ist seit 1996 in der Jakob Grünwald-Gasse 2 im neuen Feuerwehrhaus untergebracht. Aktuell (Stand Juli 2021) sind 82 Männer und Frauen als aktive Mannschaft bei der Feuerwehr im Einsatz. Neben einem jährlichen Feuerwehrfest im Juni gibt es regelmäßige Veranstaltungen, wie die Blutspendeaktion (vierteljährlich), der Blaulichttag in Zusammenarbeit mit Polizei und Rettung, die Löschvorführungen sowie das Friedenslicht zu Weihnachten.
Kommandant der Feuerwehr ist seit Jänner 2021 Abschnittsbrandinspektor Christian Schantl, sein 1. Stellvertreter ist Oberbrandinspektor Bernhard Etzersdorfer, sein 2. Stellvertreter ist Oberbrandinspektor Thomas Kudu und um die Verwaltung kümmert sich Oberverwalter Christian Trisic. Jährlich kommt es zu ca. 200 Einsätzen im Gemeindegebiet sowie den umliegenden Gemeinden.[10]
Der Gemeinderat hat 33 Mitglieder.
Blasonierung: „Ein von Gelb auf Blau schräglinks geteilter Schild, belegt mit einer grünen, aus einem Rasen emporwachsenden Ähre, die rechts von einem silbernen Pflugmesser und links von einer silbernen Pflugschar begleitet wird.“ | |
Das Wagramer Wappen wurde erstmals im Jahre 1810 zur Bekräftigung eines Zehent-Pacht-Vertrages mit der Herrschaft Süßenbrunn verwendet.[18] |