Das Device independent file format (DVI) ist eine von David Fuchs 1979 entworfene Seitenbeschreibungssprache.[1]
In einer DVI-Datei wird ein Text, ergänzt um Satzinformationen (Schriftarten, Zeichen- und Zeilenabstände, Zeichenpositionen), gespeichert. Die Besonderheit von DVI gegenüber ähnlichen Formaten wie PDF, PostScript oder SVG ist, dass die verwendeten Zeichensätze nicht in der Datei selbst abgelegt werden, sondern nur von dort referenziert werden, sie müssen also auf dem Zielsystem vorhanden sein. DVI-Dateien sind daher meist sehr klein; jedoch muss man, um sie lesen zu können, die entsprechenden Schriften (z. B. durch ein ähnliches TeX-Basissystem wie der Ersteller der Datei) installiert haben. Ein weiterer Vorteil neben der Größe ist, dass die Schriften auf dem Zielgerät (z. B. Drucker) für dieses optimiert sind. Dies lässt sich mit METAFONT-Schriften bewerkstelligen, bei denen für jedes Gerät ein angepasster Satz an Bitmap-Schriften erstellt wird.
Grafiken können von DVI nur indirekt behandelt werden, meist als externe Referenz (DVI special) auf eine Datei in einem passenden Grafikformat. Vom Satzaspekt her behandelt DVI eine Grafik wie ein einzelnes Zeichen, z. B. wie einen gewöhnlichen Buchstaben. Die einzige Ausnahme bilden rechteckige, ausgefüllte Bereiche, wie z. B. horizontale oder vertikale Linien. Diese können in DVI-Dateien direkt beschrieben werden.
Weit verbreitet wurde DVI wohl vor allem durch Donald Ervin Knuths Entscheidung, DVI als Ausgabeformat für sein Textsatzsystem TeX zu verwenden, da es zum Zeitpunkt der Programmierung von TeX noch keinen etablierten Standard zur Seitenbeschreibung gab. Es gibt eine Aussage von ihm, dass er damals PostScript verwendet hätte, wenn es schon existiert hätte. DVI kann in diverse andere Formate konvertiert werden, unter anderen PostScript, PDF und SVG.
DVI wird nicht nur von TeX ausgegeben, auch andere Programme, etwa groff, können DVI-Dateien erzeugen.
Bis Mitte der 1990er Jahre wurden für viele verschiedene Drucker separate Druckertreiber entwickelt. Da viele Entwicklungen freie Software waren, kann man sie heute noch auf den CTAN-Archiven finden und bei Bedarf herunterladen. Seither hat sich jedoch dvips von Tomas Rokicki als der Standarddruckertreiber durchgesetzt, der aus einer DVI-Datei eine PostScript-Datei erzeugt. Nicht-PostScript-fähige Drucker werden dann mit Hilfe von ghostscript angesprochen.
Andere Druckertreiber, die zurzeit noch aktiv weiterentwickelt werden, sind