Dezső (Desiderius) Kosztolányi von Nemeskosztolány [29. März 1885 in Szabadka, Österreich-Ungarn; † 3. November 1936 in Budapest) war ungarischer Schriftsteller, Dichter, Journalist und Übersetzer. Er war der Cousin des ungarischen Schriftstellers Géza Csáth.
] (*Nachdem Kosztolányi in seinem Heimatort die Hochschulreife erworben hatte, zog er nach Budapest, um Literaturwissenschaft zu studieren. An der Universität schloss er Bekanntschaft mit späteren Größen der ungarischen Literatur, wie Mihály Babits, Gyula Juhász, Frigyes Karinthy und Milán Füst.
Sein Studium brach er ab und veröffentlichte ab 1920 seinen ersten Gedichtband.
1928 übersetzte er Dantons Tod von Georg Büchner ins Ungarische. Er bearbeitete das Stück für die Budapester Bühne und war auch maßgeblich an der Inszenierung beteiligt.
1931 wurde er erster Präsident des ungarischen P.E.N.-Clubs.
Kosztolányi schrieb leicht und schnell. Er veröffentlichte unzählige Zeitungsartikel und Erzählungen (u. a. in Nyugat sowie auch im Pester Lloyd), ferner zwölf Gedichtbände und Romane. Sein Stil gilt bis heute als Maßstab für Reinheit und Klarheit.
Von seiner Grundeinstellung her war Kosztolányi bürgerlich bis konservativ; er wird als der „ungarische Hugo von Hofmannsthal“ bezeichnet.
Unter Literaturübersetzern ist Dezső Kosztolányi für seine Kurzgeschichte Der kleptomanische Übersetzer berühmt geworden. Darin schildert er den Übersetzer Gallus, der aufgrund seiner Kleptomanie dazu übergegangen ist, sich beim Übersetzen weidlich an den Wertsachen der Originaltexte zu bedienen: Er kürzt Vertragssummen, Lösegelder oder Erbschaften um zwei bis vier Nullen, nimmt reichen Matronen in der Übertragung die Perlenketten und Nerzmäntel ab, um sie mit dünnen Silberkettchen und in Ballonmänteln dastehen zu lassen, und die von Kristalllustern hell erleuchteten Schlösser sind in der Übersetzung nur von flackernden Petroleumlampen erleuchtet.[1]
In deutscher Sprache sind von ihm unter anderem erschienen:
Personendaten | |
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NAME | Kosztolányi, Dezső |
ALTERNATIVNAMEN | Kosztolányi, Desiderius |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Schriftsteller, Dichter, Journalist und Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 29. März 1885 |
GEBURTSORT | Szabadka, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 3. November 1936 |
STERBEORT | Budapest |