Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Dietenhofen, Ebersdorf, Götteldorf, Herpersdorf, Haasgang (Gemarkungsteil 0), Kehlmünz, Kleinhaslach, Neudorf und Seubersdorf.[5] Die Gemarkung Dietenhofen hat eine Fläche von 5,469 km². Sie ist in 2162 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2529,47 m² haben.[6] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Mosmühle.[7]
Im Jahre 1528 hatte das kirchlich unter bambergischem Patronat und leonrodischer Herrschaft stehende Dietenhofen die Reformation gemäß dem 1527 gegebenen Mandat des Markgrafen Kasimir angenommen. Bereits Anfang der 1520er Jahre hatten Dietenhofers Pfarrer Brechtel und Kaplan Hiller reformatisch gewirkt.[9]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Dietenhofen 67 Anwesen. Das Hochgericht übte das Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Dietenhofen. Grundherren waren das Fürstentum Bayreuth (Kastenamt Dietenhofen, 56 Anwesen: 2 Mühlen, 1 Badstube, 14 Güter, 17 Gütlein, 16 Häuser, 6 Tropfhäuser; Kastenamt Neuhof: 3 Höfe, 2 Güter, 3 Häuser; Pfarrei Dietenhofen: 1 Häuslein) und das Rittergut Neudorf (1 Hof, 1 Gut).[11]
Am 6. Dezember 1931 veranstaltete der Bezirksleiter des Bezirks Neustadt/Aisch, Uffenheim und Scheinfeld Otto Roth in Dietenhofen eine Werbeveranstaltung für die NSDAP. Es folgte 1932 eine Großkundgebung mit mehr als 1000 Teilnehmern, bei der der Landeskulturverwalter des Gaues Franken und Nürnberger Stadtrat Hans Bäselsöder (1900–1983) sowie der SA-Gruppenführer und Reichstagsabgeordnete Wilhelm Stegmann auftraten.[15]
Der Marktgemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die folgende Tabelle zeigt die Sitzverteilungen nach den Kommunalwahlen seit 2002:
Von 1984 bis 2014 war Heinz Henninger (PWG) Erster Bürgermeister. Bei den Kommunalwahlen in Bayern 2014 trat er nicht mehr an. In einer Stichwahl setzte sich Rainer Erdel, der für die Wählergruppe der Ortsteile Dietenhofens (WGO) angetreten war, mit 62,9 % der Stimmen gegen Rainer Pfeiffer (Parteilose Wählergemeinschaft), der 37 % erhielt, durch. Bei der Kommunalwahl 2020 wurde er mit 86,7 Prozent der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 61,5 Prozent im Amt bestätigt.
Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden stehend ein blau gekleideter Hirt mit goldener Tasche, goldenen Stiefeln und schwarzem Schlapphut, der in ein goldenes Horn bläst.“[40]
Wappenbegründung: Der blasende Mann steht redend für den nicht mehr verstandenen Ortsnamen, der von „Düten“, also Blasen, abgeleitet wurde. Damit lässt sich auch die Sage im Zusammenhang mit dem Wappen erklären: Kaiserin Kunigunde hatte sich verirrt und das Blasen des Nachtwächters brachte sie wieder auf den richtigen Weg.[41] Tatsächlich leitet sich aber der Ortsname vom Personennamen Dieto ab.
Für die brandenburgischen Ämter Dietenhofen und Bonnhof ist ein gemeinsam benutztes Siegel von der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert überliefert. König Maximilian II. genehmigte 1858 die Weiterführung des Siegelbildes als Wappen.
In der ersten Hälfte der 1880er Jahre wurde mit der Verbindung Ansbach–Dietenhofen–Markt Erlbach eine Postbuslinie von der Nürnberg-Crailsheimer-Bahn durch das Biberttal eingerichtet.[44] Diese verlor ihre Bedeutung durch die Eröffnung der Bibertbahn am 22. Mai 1914. Sie verkehrte bis zum 26. September 1971 durch das Ortsgebiet, bis zur Eröffnung des Teilstückes nach Rügland am 1. Juni 1915 war Dietenhofen Endbahnhof. Schon vor der Stilllegung des Zugverkehrs im September 1971 verband der Bahnbus den Ort mit Nürnberg und Fürth. Zum Start des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg im September 1987 wurde der Bahnbus als Linie 113 vollständig in den Verbund integriert. 1988 übernahm die 100%ige Bahntochter Omnibusverkehr Franken die Konzession.
Zum Schuljahresbeginn 1992 wurde die aus Dietenhofen kommende Schulbuslinie zur Staatlichen Realschule in Heilsbronn und dem Laurentius-Schulzentrum Neuendettelsau in die Buslinie 717 ab Neudorf umgewandelt.
Des Weiteren betreibt die Omnibusverkehr Franken mit der Linie 129 eine Buslinie über Markt Erlbach nach Neustadt an der Aisch und ein privates Verkehrsunternehmen eine Linie 716 nach Ansbach.
Abends und am Wochenende verkehrt ein Anrufsammeltaxi zum Bahnhof Ansbach. Seit dem 1. März 2019 ist ein Bürgerbus im Einsatz, um unmobilisierte Einwohner innerhalb des Gemeindegebietes zu befördern.
Josef Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen. Heilsbronn 1985, OCLC159879623.
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.325 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB720137675, S.86–89.
Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S.50–56.
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung, S. 54.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.194f. (Erstausgabe: 1950).
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 584. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S.681.
↑Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4); ISBN 978-3-87707-990-4, S. 109 und 126.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.535.
↑Peter Ramsenthaler: Lokalbahn Nürnberg - Unternbibert-Rügland : Von der Frankenmetropole in den Rangau. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-48-2, Seite 2