Dieter-Lebrecht Koch (* 7. Januar 1953 in Weißenfels) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1994 bis 2019 Thüringer Europaabgeordneter der CDU und damit Mitglied der Fraktion der Europäischen Volkspartei.
Nach dem Abitur 1971 an der Erweiterten Oberschule in Weißenfels studierte Dieter-L. Koch von 1971 bis 1975 an der Hochschule für Architektur und Bauwesen (HAB) in Weimar. Nach dem Studienabschluss arbeitete er als Entwurfsbearbeiter in einem Konstruktions- und Architekturbüro der chemischen Industrie. Ende 1976 kehrte er als wissenschaftlicher Assistent an die HAB Weimar (heute Bauhaus-Universität Weimar) zurück, wo er bis 1990 als Wissenschaftler und Lehrkraft tätig war. Im Jahr 1985 promovierte er zum Dr.-Ing. über das Thema Industriegebiete: Gemeinsame, koordinierte Nutzung bestimmter Betriebsteile durch mehrere Firmen.
Er ist verheiratet und hat eine Tochter.
Im Jahr 1985 wurde Koch Mitglied der DDR-CDU.[1] Er leitete einen vom Kreisvorstand berufenen Arbeitskreis für Bau und Verkehrsinfrastruktur. Sein erstes Mandat für ein Parlament erhielt er für die Volkskammer der DDR 1990. Nach der Wiedervereinigung wurde Koch Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Berufung zum Referatsleiter in der Thüringischen Landesvertretung beim Bund erfolgte 1991. Seine politische Karriere in der EU begann er als Beobachter im Europäischen Parlament (von 1991 bis 1994). 1994 gewann er das Mandat als Mitglied des Europäischen Parlaments (4. Wahlperiode). 1999, 2004, 2009 und 2014 fand seine Wiederwahl in die 5., 6., 7. und 8. Wahlperiode statt.[2] Zur Europawahl 2019 trat er nicht mehr an.[3] Seitdem ist er als selbstständiger Berater und Lobbyist tätig.[4]
Koch engagiert sich unter anderem als:[5]
Kochs spezifisches Engagement bezieht sich vorrangig auf das Grundrecht zur Mobilität für alle – mit dem Schwerpunkt Sicherheit – sowie auf die besonderen Belange der Jüngeren und der Älteren sowie derjenigen Menschen, die mit einer Behinderung leben.
In der Disability Intergroup des Europaparlaments setzt er sich für die Berücksichtigung der Rechte von Menschen mit Behinderungen und deren Bedürfnisse in den Gesetzgebungsprozessen ein. Die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf europäischen Straßen und die Reduzierung der Unfallopfer sind weitere wichtige Ziele, die Koch mit seiner Arbeit erreichen will.
Eine Technologie, die Koch besonders fördert, ist eCall, der Leben rettende elektronische Notruf. Dieses System sendet unmittelbar nach einem schweren Unfall eines Fahrzeuges automatisch einen Notruf an die Einsatzzentrale. Das eCall-System stellt hierbei ein schlafendes System (Datenschutz) dar, welches verpflichtend in jedes Automobil eingebaut werden soll aber nur im Falle eines schweren Unfalls „erwacht“ um einmalig einen minimalen Datensatz zur Lokalisierung abschickt. Koch war Initiator des Projektes DocStop, einer Initiative zur medizinischen Unterwegsversorgung von Berufskraftfahrern in Europa. Er war über fünf Jahre Vorsitzender des Vereins.
Weitere Themen sind die Festschreibung erweiterter Passagierrechte, die Reduzierung der maximal zulässigen Flug- und Flugbereitschaftszeiten und die Einführung der EU-weit geltenden Notrufnummer 112.
Ausgewählte Ehrenämter in Fachgremien:
Personendaten | |
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NAME | Koch, Dieter-Lebrecht |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), MdV, MdB, MdEP |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1953 |
GEBURTSORT | Weißenfels |