Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure)

Strukturformel
Strukturformel von Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure)
Allgemeines
Name Diethylentriaminpentakis(methylen­phosphonsäure)
Andere Namen
  • {[(Phosphonomethyl)imino]bis[ethan-2,1-diylnitrilobis(methylen)]}tetrakis­phosphonsäure
  • DTPMP
Summenformel C9H28N3O15P5
Kurzbeschreibung

bernsteinfarbige Flüssigkeit mit schwachem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 239-931-4
ECHA-InfoCard 100.036.287
PubChem 85128
ChemSpider 76777
Wikidata Q3011490
Eigenschaften
Molare Masse 573,20 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,37–1,47 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

ca. −14 °C[1]

Siedepunkt

> 100 °C[1]

Löslichkeit

vollständig mischbar mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 290​‐​315​‐​318
P: 234​‐​264​‐​280​‐​302+352​‐​305+351+338+310​‐​390[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure) (kurz DTPMP) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphonsäuren.

Gewinnung und Darstellung

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Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure) kann ausgehend von Diethylentriamin gewonnen werden.[2]

Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure) ist eine bernsteinfarbige Flüssigkeit mit schwachem Geruch, die vollständig mischbar mit Wasser ist.[1]

Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure) wird als mehrzähniger Chelatbildner und als Kristallisationsinhibitor (Antiscalant) verwendet.[3] Er wird auch als Korrosionsschutzmittel[4] und Bleichstabilisator[5] eingesetzt.

DTPMP als Quelle von Glyphosat

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Mittels einer Metaanalyse und Modellrechnungen wurde 2024 gezeigt, dass sich die Konzentrationsverläufe von Glyphosat in europäischen Flüssen nicht alleine durch die herbizide Verwendung von Glyphosat erklären lassen.[6] Glyphosat könnte ein Abbauprodukt von DTPMP sein, das aus Waschmitteln (als Wasserenthärter), industriellen Reinigungsmitteln usw. über Kläranlagen in großen Mengen in die Gewässer gelangt.[7][8][9] So gelangen beispielsweise in Deutschland ca. 4500 Tonnen reines DTPMP jährlich in die Kläranlagen.[10]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Diethylentriaminpentakis(methylenphosphonsäure) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 17. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. Martin Bertau, Armin Müller, Peter Fröhlich, Michael Katzberg: Industrielle Anorganische Chemie. Wiley-VCH, 2013, S. 79 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Datenblatt Diethylentriamin-pentakis-(methylphosphonsäure) -Lösung, technical, ~50% (T) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. Juni 2022 (PDF).
  4. Christian Schaum: Phosphorus: Polluter and Resource of the Future. IWA Publishing, 2018, ISBN 978-1-78040-835-4, S. 87 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Günter Wagner: Waschmittel. Wiley, 2017, S. 141 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. M. Schwientek, H. Rügner, S. B. Haderlein, W. Schulz, B. Wimmer, L. Engelbart, S. Bieger, C. Huhn: Glyphosate contamination in European rivers not from herbicide application? In: Water Research. Band 263, 1. Oktober 2024, S. 122140, doi:10.1016/j.watres.2024.122140.
  7. Spektrum der Wissenschaft - Glyphosat entsteht womöglich aus Waschmittel (11. März 2024)
  8. swr.de - Glyphosat in Gewässern: Tübinger Forscherin sieht Waschmittel als Quelle (15. März 2024)
  9. Frankfurter Allgemeine Zeitung - Unkrautvernichter Glyphosat : Aus der Kläranlage in den Fluss (29. August 2024)
  10. fruitnet.com - Entsteht Glyphosat womöglich aus Waschmittel? (23. März 2024)