Eberle studierte ab 1973 Architektur an der Technischen Universität Wien und absolvierte 1978 sein Diplom bei Anton Schweighofer. Nach Abschluss seines Studiums folgte ein zweijähriger Arbeitsaufenthalt in Teheran, wo er sich mit einer Städtebaustudie und new town planning beschäftigt.
Eberle gehört einer Gruppe junger Architekten an, die in den 1970er Jahren in Wien studierten und in den 1980er-Jahren nach Vorarlberg zurückkehrte, um dort zu bauen. Er zählt zu den Mitbegründern der Vorarlberger Baukünstler.
Noch während seines Studiums gründete er 1979 gemeinsam mit Markus Koch, Norbert Mittersteiner und Wolfgang Juen die Cooperative Bau- und Planungsgesellschaft (1979–1982). Ein wichtiges Signal in dieser Zeit setzt das Projekt Im Fang.[1] Es ist Zeichen für „ein neues, alternatives Bauen“.[2][3]
1982 erfolgte die Gründung des Büros Eberle Egger, ab 1985 die Zusammenarbeit mit Carlo Baumschlager als Architekturbüro Baumschlager Eberle. Das Büro gilt als eines der erfolgreichsten Architekturbüros in Österreich[4], es war zunächst in Vorarlberg tätig und realisiert heute in Europa und in Asien Projekte. Das Spezifische der Architektur des Büros formulierte Eberle so: „Architektur im Sinn von Baukunst bedeutet das Abstrahieren des eigentlichen Gebrauchswertes auf eine kulturelle Ebene. Über die konkreten Ansprüche an ein Gebäude hinaus öffnet sich ein Raum für die kulturelle Positionierung von Architektur und für individuelle Visionen. In der hohen Bindung von Ressourcen und der zeitlichen Dimension der gesellschaftlichen Bedeutung von Stadt und Gebäude liegt die Verantwortung des Architekten. Die persönliche Kreativität enthebt den Architekten somit nicht seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.“[5]
Das Architekturbüro Baumschlager Eberle ist ein Netzwerk internationaler Büros, die Dietmar Eberle, gemeinsam mit elf weiteren Partnern, führt. Sie sind weltweit mit zwölf Standorten in acht verschiedenen Ländern in Europa und Asien vertreten und haben weit über 400 Gebäude realisiert.
Eberle übt seit den 1980er-Jahren kontinuierliche Lehrtätigkeiten an verschiedenen Hochschulen aus. Er war unter anderem Gastprofessor in Hannover, Wien, Linz, Syracuse (NY) und Darmstadt. Ergänzend dazu unterrichtete er in Madrid, Jerusalem, Hong Kong und Barcelona.
Seit 1999 ist er ordentlicher Professor für Architektur und Entwerfen an der ETH Zürich und leitete bis 2015 das ETH-Wohnforum. Von 2003 bis 2006 war er Vorsteher des Departements Architektur. 2018 emeritierte er.[6]
mit Florian Aicher (Hrsg.): be 2226 Die Temperatur der Architektur / The Temperature of Architecture. Birkhäuser 2015, ISBN 978-3-0356-0381-1.
mit Eberhard Tröger (Hrsg.): Dichte Atmosphäre – Über die bauliche Dichte und ihre Bedingungen in der mitteleuropäischen Stadt. Birkhäuser 2014, ISBN 978-3-99043-566-3.
mit Liesbeth Waechter-Böhm (Hrsg.); Carlo Baumschlager: Über Wohnbau / House-ing. Springer-Verlag, Wien/New York 2000, ISBN 3-211-83228-9.
mit Marie Antoinette Glaser (Hrsg.): Wir wohnen – Im Wechselspiel zwischen öffentlich und privat. Niggli Verlag 2009, ISBN 978-3-7212-0708-8.
mit Pia Simmendinger (Hrsg.): Von der Stadt zum Haus: Eine Entwurfslehre. gta Verlag 2007, ISBN 978-3-85676-280-3.
Gert Walden (Hrsg.): Baumschlager Eberle Annäherungen | Approaches (2010): Über das architektonische Denken von Baumschlager-Eberle. Springer-Verlag, Wien/New York, ISBN 978-3-211-79158-5.
Millî Reasürans (Hrsg.): Architektur hat Bestand, Architecture sustains. Baumschlager Eberle. Eigenverlag, ISBN 978-975-7235-94-1.
Liesbeth Waechter-Böhm: Bauten und Projekte 1996-2002. Buildings and Projects. Springer Verlag, Wien / New York 2003, ISBN 978-3-211-83822-8.
Kristin Freireiss, Hans-Jürgen Commerell: Baumschlager & Eberle 1996-2002. Vom Regionalem und internationalem. Of regional and international; Aedes East Forum, Berlin 2003.
Mythos der Einfachheit. Das Martinspark Hotel in Dornbirn der Architekten Baumschlager / Eberle, Hatje Cantz, 1997, ISBN 3-7757-0596-1.
Monica GIli: Baumschlager Eberle. Nexus. Conversacion con / A conversation with Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle, in: 2G Revista International de Arquitectura – International Architecture Review, GG Editorial Gustavo GIl SA, Barcelona 1999.
Lee Uje: Baumschlager and Eberle 1992 - 1999, C3 Design Group, Korea, 1999
Giacinto Cerviere: Baumschlager & Eberle – Profondita plastiche ed estetiche del neutro. Aesthetic and plastic profoundness of the neutral, Libria, Michigan, ISBN 978-88-87202-02-1.
Liesbeth Waechter-Böhm: Carlo Baumschlager. Dietmar Eberle, Springer-Verlag, Wien/New York 1996, ISBN 3-211-82725-0.
Kristin Freireiss: Baumschlager & Eberle. Ausstellungskatalog. Aedes West Galerie und Architekturforum, Berlin 1996.