Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Dihydroergotamin | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
(5S,10R)-5-Benzyl-12-hydroxy-2-methyl-9,10-dihydroergotaman-3,6,18-trion | |||||||||||||||||||||
Summenformel | C33H37N5O5 | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 583,68 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
pKS-Wert |
6,8[1] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Dihydroergotamin (kurz DHE) ist ein vom Mutterkornalkaloid Ergotamin abgeleiteter Arzneistoff, der zur Therapie hypotoner Kreislaufstörungen eingesetzt wurde sowie zur Therapie der Migräne[3] und des Cluster-Kopfschmerzes[4] eingesetzt wird und der ärztlichen Verschreibungspflicht unterliegt. Der Wirkstoff wurde 1942 von Sandoz patentiert.[1] Verwendet werden das Mesilat[5] und das Tartrat[6] des Alkaloids.[1]
Dihydroergotamin ist ein Antagonist oder ein Partialagonist an verschiedenen Subtypen von α1-Adrenozeptoren, α2-Adrenozeptoren, Dopamin-Rezeptoren und Serotonin-Rezeptoren. Seine Migränewirksamkeit wird u. a. mit einem Partialagonismus an Serotonin-5-HT1B/1D-Rezeptoren erklärt.
Dihydroergotamin findet in der Therapie des akuten blutgefäßbedingten (Migräne-)Kopfschmerzes Anwendung, in einigen Ländern auch zur Behandlung von Demenzerkrankungen.[7] Nicht mehr zulässig ist Dihydroergotamin in der EU zur Prophylaxe von Migränekopfschmerz, zur Behandlung der orthostatischen Hypotonie und zur symptomatischen Behandlung bei venös-lymphatischer Insuffizienz. In einer Risikobewertung basierend auf aktuellen Erkenntnissen urteilte der Ausschuss für Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur im Juni 2013,[7] dass in einigen Indikationen das Fibrose- und Ergotismusrisiko den Nutzen der Therapie mit Dihydroergotamin überwiege. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ordnete daraufhin zum 1. Februar 2014 das Ruhen der Zulassung an für Arzneimittel mit dem Wirkstoff Dihydroergotamin, die ausschließlich für die nicht mehr angezeigten Anwendungsgebiete zugelassen waren.[8] Die österreichische AGES Medizinmarktaufsicht empfahl im Juni 2013, Dihydroergotamin in den Anwendungsgebieten mit ungünstigem Nutzen-Risiko-Verhältnis nicht mehr zu verwenden.[9] In der Schweiz wurde der Vertrieb von Arzneimitteln mit Dihydroergotamin 2014 eingestellt.
Die Verabreichung erfolgt(e) oral (als Tabletten, Kapseln oder Tropfen), als Injektion (Ampullen), intranasal (als Nasenspray) oder oral durch Inhalation mittels eines speziellen Inhalators. Bei oraler Inhalation erreicht Dihydroergotamin eine höhere biologische Verfügbarkeit als bei nasaler Applikation, was sich in einer randomisierten Doppelblind-Phase-III-Studie zeigte.[10]
Zu den häufigsten unter Dihydroergotamin beobachteten Nebenwirkungen gehören Unruhe, Übelkeit und Kopfschmerz. Ferner können Angina Pectoris und periphere Durchblutungsstörungen auftreten.
Aufgrund schwerer und potenziell tödlicher Nebenwirkungen wie Fibrose in verschiedenen Organen und Geweben und Ergotismus (Vergiftung durch Mutterkornalkaloide) untersagte ein Rote-Hand-Brief des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Januar 2014 den Einsatz als Prophylaxe bei Migränekopfschmerz, bei orthostatischer Hypotonie und als symptomatische Behandlung bei venös-lymphatischer Insuffizienz.[8]
Da Dihydroergotamin über das Cytochrom-P450-Enzymsystem verstoffwechselt wird, verstärken Hemmstoffe, wie z. B. Makrolidantibiotika, die Wirkungen und Nebenwirkungen von Dihydroergotamin. Dihydroergotamin darf nicht gleichzeitig mit Triptanen (Mittel gegen Migräne) verabreicht werden.
Monopräparate
Dihydergot (A, CH) bis 2014, Ergont (A), Migranal (A)