Dixie Willson, geb. Dixie Lucile Reiniger Willson (* 30. Juli 1890 in Estherville, Iowa; † 6. Februar 1974 in Fair Haven, New Jersey), war eine US-amerikanische Autorin. Sie verfasste Kinderbücher und Kurzgeschichten für verschiedene Zeitschriften. Drei ihrer Werke wurden verfilmt.
Dixie Willson war das erste Kind des Juristen John Willson (1866–1931) und der Grundschul- und Klavierlehrerin Rosalie Reiniger (1860–1931). Das Paar hatte 1889 geheiratet und zunächst in der Kleinstadt Estherville im Norden Iowas gelebt, wo ihre Tochter geboren wurde. 1894 zog es in das ca. 135 Kilometer weiter östlich gelegene Mason City, dem County Seat des Cerro Gordo County.[1] Hier wuchs Dixie Willson zusammen mit ihren Geschwistern auf. 1900 kam ihr Bruder John Cedric „Ced“ zur Welt († 1975, Bauingenieur), zwei Jahre darauf Robert „Meredith“ Reiniger, der später als Komponist und Musiker unter dem Namen Meredith Willson bekannt wurde. Zunächst jedoch war es Dixie Willson, die nationale Bekanntheit erreichte.[2]
Wie alle Familienmitglieder war Willson musikalisch, sie spielte Harfe und erhielt in späteren Jahren ein Stellenangebot des Minneapolis Symphony Orchestra, das sie jedoch ablehnte. Sie widmete sich vor allem der Schriftstellerei. Ihre erste Geschichte schrieb Willson als Teenager, um sie ihrer Großmutter zum Geburtstag zu schenken. Unter dem Titel Fluff of Gold wurde die Erzählung 1905 von der Chicago Herald Tribune veröffentlicht.[3] Zwei Jahre später gewann Willson 25 Dollar durch das Texten eines siebenzeiligen, humoristischen Werbeslogans für Unterwäsche, wobei sie sich gegen 2.500 andere Teilnehmer durchsetzte. Diese frühen Erfolge motivierten sie zum Weiterschreiben.[4]
Nachdem Willson die Highschool in Mason City abgeschlossen hatte, besuchte sie bis 1910 das Iowa State Teachers College.[5] Anschließend arbeitete sie als Pädagogin mit Kindern im Vor- und Grundschulalter. Sie unterrichtete unter anderem in Independence, Iowa und Missoula, Montana. Jedoch hielt es sie in ihrer Jugend nie lange an einem Ort.
1915 heiratete sie Benjamin Lampert und lebte in Wisconsin, ließ sich aber ein Jahr darauf wieder scheiden. Danach trat sie einer Musical-Comedy-Tanzgruppe in Chicago bei, mit der sie später nach New York zog, wo sie kurzzeitig als Revuetänzerin bei den Ziegfeld Follies auftrat. In New York arbeitete sie verstärkt an ihrer Karriere als Autorin. Ihre erste professionelle Publikation war die 1918 vom Munsey's Magazine veröffentlichte Kurzgeschichte Imogene Novre.[6]
1920 schloss sich Willson für 1,5 Jahre dem Ringling Brothers Circus an. Der damalige Zirkusdirektor Charles Ringling engagierte sie als Elefantenreiterin. Diese Erfahrung inspirierte Willson in der Folge zu mehreren Kinderbüchern: The Empty Elephant (1923), Clown Town (1924), A Circus ABC (1924) sowie zu der 1927 in der Cosmopolitan erschienenen Geschichte Help Yourself to Hay. 1923 veröffentlichte Willson außerdem ihr bekanntestes Werk, das Erzählgedicht Honey Bear. Populäre US-amerikanische Frauenzeitschriften wie Ladies' Home Journal, The Delineator und Cosmopolitan sowie Kinderzeitschriften wie das St. Nicholas Magazine wurden auf Willson aufmerksam und publizierten ihre Kurzgeschichten. Sie konnte sich mehrmals in den Best Short Stories platzieren.[7]
Willson, die nach ihrer Ankunft in New York unter anderem als Skriptleserin bei Fox Films ihr Geld verdient hatte, begann nun auch selbst die Vorlage für Kinofilme zu liefern. 1923 schrieb sie das Drehbuch für das Filmdrama The Age of Desire. Drei ihrer eigenen Geschichten wurden verfilmt, zuerst God Gave Me 20-Cents von der Famous Players-Lasky Cooperation. Die Premiere des gleichnamigen Stummfilms fand 1926 zur Eröffnung des neuen Paramount Theatre in New York statt.[6] 1927 brachte First National ihre Geschichte Here Y'Are, Brother unter dem Titel An Affair of the Follies und im Jahr darauf Help Yourself to Hay als Three-Ring Marriage in die Kinos.
Nachdem Willson 1918 nahezu mittellos nach New York gekommen war, verfügte sie 1927 über ein Einkommen von ca. 50.000 Dollar.[8]
1931 brachte Dixie Willson eine Tochter namens Dana Willson (Briggs) in Kalifornien zur Welt. Im gleichen Jahr verstarben ihre Eltern, die inzwischen geschieden waren. Dana wurde von der zweiten Frau Johns – Minnie Willson geb. Hartzfeldt – aufgezogen, bis diese 1940 ebenfalls verstarb. Danach nahm Willson ihre Tochter zu sich.[9][5] Dana beschrieb ihre Mutter später als jemanden, der sehr vertieft in seine Arbeit war und oft vom frühen Morgen an ohne Pause bis Mittags schrieb.[5]
An ihre erfolgreichste Zeit als Autorin in den 1920ern konnte Willson jedoch in späteren Jahren nicht mehr anknüpfen. Sie veröffentlichte Rezepte für Betty-Crocker-Produkte, schrieb Gedichte für Grußkarten und lieferte Beiträge für die Radiosendungen ihres Bruders Meredith.[8] Neben Kinderliteratur gab sie zwei Karriereratgeber heraus.
1945 heiratete Willson den Theatermanager und Produzenten Charles E. H. Hayden. Sie adoptierten eine Tochter und trennten sich in den 1960ern. Willson zog nach Fair Haven in New Jersey, wo sie ihre letzten 15 Lebensjahre verbrachte und 1974 verstarb. Ihre Asche befindet sich im Willson Familiengrab in Mason City.[5]
Dixie Willson veröffentlichte zahlreiche Kinderbücher, Kurzgeschichten und Gedichte in Zeitschriften.
Ihr wohl bekanntestes Kinderbuch trägt den Titel Honey Bear und enthält Illustrationen von Maginel Wright Barney, Schwester des Frank Lloyd Wright. Die in Versen erzählte Geschichte (Narrative Poesie) handelt von einem Baby, das von einem Bären aus seinem Stubenwagen mit in den Wald genommen wird, wo es Honig zu essen bekommt. Als die erleichterte Mutter es wohlbehalten wiederfindet, über und über mit Honig beschmiert, kommt ihr die Idee, es zukünftig Honey zu rufen – ein Kosename, der anschließend auch von anderen Eltern aufgegriffen wird. Tom Wolfe zählt Honey Bear zu den ersten Werken, die ihn als Schriftsteller prägten. Er integrierte Zeilen daraus in The Right Stuff und andere seiner Bücher.[10]
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Quelle: The Standard Index of Short Stories, 1900–1933, Compiled by Francis J. Hannigan[11]
Personendaten | |
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NAME | Willson, Dixie |
ALTERNATIVNAMEN | Willson, Dixie Lucile Reiniger (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Autorin |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1890 |
GEBURTSORT | Estherville, Iowa |
STERBEDATUM | 6. Februar 1974 |
STERBEORT | Fair Haven, New Jersey |