Dominik Kraihamer

Dominik Kraihamer 2016
Kraihamer im Oreca 03 in der Le Mans Series beim Rennen in Le Castellet 2011

Dominik Kraihamer (* 29. November 1989 in Oberndorf bei Salzburg) ist ein ehemaliger österreichischer Autorennfahrer. Er startete ab 2012 in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).

Seine ersten Erfahrungen im Kart machte Kraihamer im Alter von 13 Jahren, als er seinen Vater zu einer Kartbahn begleitete und dort ein Kart ausprobierte.[1] Kraihamer begann seine Motorsportkarriere 2004 im Kartsport,[1] in dem er bis 2008 aktiv war. 2007 absolvierte er Testfahrten in der Formel BMW, entschied sich aber gegen eine Karriere im Formelsport.[1] Stattdessen wechselte Kraihamer 2008 in den GT-Sport und fuhr in der FIA-GT3-Europameisterschaft einen Lamborghini Gallardo von S-Berg Racing. Er blieb ohne Punkte.

2009 wechselte Kraihamer in den Langstreckensport und trat für Boutsen Energy Racing in der Formula Le Mans an. Anders als der Name suggeriert handelte es sich nicht um eine Formelsport-Rennserie, sondern um eine Rennkategorie mit Le-Mans-Prototypen. Er beendete ein Rennen auf dem Podest und fuhr dreimal die schnellste Rennrunde. In der Gesamtwertung wurde er 13. 2010 war die Formula Le Mans Bestandteil der Le Mans Series. Kraihamer startete weiterhin für Boutsen Energy Racing. Er beendete zwei Rennen auf dem Podium und fuhr einmal die schnellste Rennrunde. In der Wertung wurde er zusammen mit seinem Teamkollegen Nicolas De Crem Fünfter. Darüber hinaus nahm Kraihamer an einem Rennen des französischen Porsche Carrera Cups teil und absolvierte im Dezember Testfahrten in der Formel 2.[2]

2011 wechselte Boutsen Energy Racing in die LMP2-Kategorie der Le Mans Series. Kraihamer wurde zum Einsatzpiloten. Nach eigenen Aussagen hatte er sich „mehr Zeit gewünscht“, da es erst sein drittes Jahr im Langstreckensport war.[1] De Crem wurde erneut sein Teamkollege. Sein Team setzte einen Oreca 03 mit einem Nissan-Motor ein. Nachdem die beiden beim ersten Rennen den sechsten Gesamtrang, sowie den vierten Platz in der LMP2-Klasse belegt hatten, wurden de Crem/Kraihamer beim zweiten Rennen in Spa-Francorchamps Zweite in der LMP2-Kategorie. Anschließend erhielt Kraihamer für das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein Cockpit im Oreca 03-Nissan des Team Oreca Matmut. Seine Teamkollegen waren David Hallyday und Alexandre Prémat.[3] Kraihamer machte mit schnellen Stints und der schnellsten Rennrunde eines LMP2-Boliden auf sich aufmerksam. Durch einen Unfall von Hallyday war das Rennen jedoch vorzeitig beendet.[1] Nachdem de Crem/Kraihamer beim dritten Saisonrennen der Le Mans Series früh zurückgefallen waren, musste de Crem das Team aus Budgetgründen verlassen. Thor-Christian Ebbesvik wurde der neue Teamkollege von Kraihamer.[4] Die beiden erreichten beim vierten Rennen in Silverstone den dritten Platz in der LMP2-Wertung. Beim fünften und letzten Rennen schieden die beiden aus. Kraihamer pilotierte das Auto kurz vor Rennende und fuhr mit Bremsversagen in der letzten Minute auf dem zweiten Platz der LMP2-Wertung liegend in die Streckenbegrenzung.[5] Kraihamer lag schließlich auf dem fünften Platz in der LMP2-Wertung. Darüber hinaus nahm Kraihamer 2011 in einem BMW Z4 GT3 des Teams Engstler Motorsport am 24-Stunden-Rennen von Dubai teil.[6]

Obwohl Kraihamer während der Saison 2011 bekräftigte, in der nächsten Saison noch nicht direkt in der LMP1-Kategorie starten zu wollen,[1] unterschrieb er für die Saison 2012 einen Vertrag bei OAK Racing für die LMP1-Klasse der neugegründeten FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Ein Test in Sebring im LMP1-Fahrzeug von OAK Racing änderte seine Einstellung zu einem frühzeitigen Wechsel in die höchste Kategorie der LMP1-Fahrzeuge.[7] Bei den Testfahrten gelang es ihm bereits am zweiten Testtag die Rundenzeiten seiner Teamkollegen zu fahren.[8] Am 18. März 2013 gab Lotus bekannt, dass Kraihamer verpflichtet wurde und in der folgenden Saison gemeinsam mit Thomas Holzer in der LMP2-Klasse an den Start gehen wird.[9]

Nach drei Jahren bei Rebellion Racing, gehörte Kraihamer seit 2017 zum Fahrerkader von ByKolles Racing. Seit den Ablauf der Rennsaison 2018 hat er keine Rennen mehr bestritten.

Seine Schwester Laura (* 29. Juli 1991) ist ebenfalls Rennfahrerin und seit 2018 in der ADAC GT-Serie unterwegs.

Karrierestationen

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Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2011 Frankreich Team Oreca Matmut Oreca 03 Frankreich David Hallyday Frankreich Alexandre Prémat Ausfall Unfall
2012 FrankreichFrankreich OAK Racing OAK Pescarolo 01 FrankreichFrankreich Franck Montagny Belgien Bertrand Baguette Ausfall
2013 Tschechien Lotus Lotus T128 Deutschland Thomas Holzer Tschechien Jan Charouz Ausfall Kupplungsschaden
2014 Schweiz Rebellion Racing Rebellion R-One ItalienItalien Andrea Belicchi Schweiz Fabio Leimer Ausfall Motorschaden
2015 Schweiz Rebellion Racing Rebellion R-One Schweiz Alexandre Imperatori Deutschland Daniel Abt Rang 18
2016 Schweiz Rebellion Racing Rebellion R-One Schweiz Alexandre Imperatori Schweiz Mathéo Tuscher nicht klassiert
2017 OsterreichÖsterreich ByKolles Racing Team ENSO CLM P1/01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Webb ItalienItalien Marco Bonanomi Ausfall Motorschaden
2018 OsterreichÖsterreich ByKolles Racing Team ENSO CLM P1/01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Webb FrankreichFrankreich Tom Dillmann Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2012 FrankreichFrankreich OAK Racing OAK Pescarolo 01 FrankreichFrankreich Guillaume Moreau Belgien Bertrand Baguette Ausfall Defekt

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9
2012 OAK Racing OAK Pescarolo 01 Vereinigte Staaten SEB Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich SIL Brasilien SAO Bahrain BAH Japan FUJ China Volksrepublik SHA
DNF DNF DNF 17 DNF DNF 18 14
2013 Lotus Lotus T128 Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Brasilien SAO Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
DNF 14 DNF DNF 7 11 11 DNF
2014 Rebellion Racing Lola B12/60
Rebellion R-One
Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH Brasilien SAO
DNF DNF DNF DNF 11 8 6 18
2015 Rebellion Racing Rebellion R-One Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
18 DNF 28 30 DNF 11
2016 Rebellion Racing Rebellion R-One Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Mexiko MEX Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
3 3 DNF 7 5 7 6 24 7
2017 Team Kolles CLM P1/01 Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Mexiko MEX Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
6 DNF 14
2018/19 Team Kolles CLM P1/01 Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich SIL Japan FUJ China Volksrepublik SHA Vereinigte Staaten SEB Belgien SPA Frankreich LEM
4 DNF
Commons: Dominik Kraihamer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Dominik Kraihamer: Der kommende Le-Mans-Mann. In: Motorsport-Total.com, 1. September 2011.
  2. 18 Piloten nehmen an Formel-2-Tests in Barcelona teil. In: Motorsport-Total.com, 9. Dezember 2010.
  3. Oreca: Mit Premat nach Le Mans. In: Motorsport-Total.com, 20. April 2011.
  4. Boutsen: Ebbesvik ersetzt de Crem. In: Motorsport-Total.com, 9. September 2011.
  5. LMS-Finale: Pescarolo siegt nach hartem Zweikampf. In: Motorsport-Total.com, 26. September 2011.
  6. Engstler-Team glücklos in Dubai. In: Motorsport-Total.com, 16. Januar 2011.
  7. Langstrecken-WM: Kraihamer fährt für OAK. In: Motorsport-Total.com, 23. Januar 2012.
  8. Mehr Motorsport – WEC – Youngster Kraihamer startet 2012 für OAK. In: Motorsport-Magazin.com, 26. Januar 2012.
  9. WEC – Kraihamer fährt für Lotus in der LMP2. In: Motorsport-Magazin.com, 18. März 2013.