Dornier Seastar | |
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Typ | zweimotoriges Amphibienflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Dornier Seawings GmbH |
Erstflug | 17. August 1984 |
Stückzahl | 3 |
Die Dornier Seastar („Seestern“) ist ein zweimotoriges Amphibienflugzeug des deutsch-chinesischen Herstellers Dornier Seawings.[1] Das Flugzeug verfügt über Kurzstart- und -landeeigenschaften (STOL). In seiner Fluggastversion ist es für zwei Piloten und 12 Passagiere (oder einen Piloten und 9 Passagiere) ausgelegt. Wesentliche Grundprinzipien seiner Konzeption wurden von der bereits in den 1920er Jahren erfolgreichen Dornier-Wal-Baureihe übernommen und fortentwickelt; so findet sich bei dieser Maschine die Hochdeckerbauweise mit zusätzlichen untenliegenden Stummelflügeln ebenso wieder wie die Tandemanordnung der beiden Motoren.
In den frühen 1980er-Jahren entwickelte Claudius Dornier jr. ein Mehrzweckamphibienflugzeug, das ohne Spezialausrüstung von Graspisten sowie von Wasser-, Schnee- und Eisflächen aus eingesetzt werden kann. Der Erstflug des Versuchsmusters VT-01 (auch als PT-01 bezeichnet) fand im August 1984 statt. Um Zeit und Kosten bei der Flugerprobung zu sparen, war diese Maschine mit den Metalltragflächen der Do 28 ausgerüstet. Claudius Dornier war der älteste Sohn von Claude Dornier und fühlte sich auch nach dem Ausscheiden als Vorsitzender des Vorstandes der Dornier-Werke Ende 1981 dem Vermächtnis des Vaters – Wasserflugzeuge zu bauen – stark verpflichtet. Zuerst wurde das Projekt innerhalb der Dornier-Werke auf seine Rechnung entwickelt. 1985 – nach der Übernahme der Dornier-Werke durch Daimler-Benz – gründete er ein eigenes Unternehmen, die Claudius Dornier Seastar GmbH & Co KG, die das Projekt weiterführte.
Die Musterzulassung wurde im Oktober 1990 vom Luftfahrt-Bundesamt und im Juni 1991 vom amerikanischen Verkehrsministerium (US DoT, FAA) erteilt. Zu diesem Zeitpunkt bestanden zwei feste Kaufaufträge, fünf Optionen und 72 Bestellungen. Jedoch stellte das Bundeswirtschaftsministerium die benötigten Förderungen ein, so dass das Programm durch Conrado Dornier, Sohn von Claudius Dornier, der es 1986 nach dem Tode seines Vaters in sein Unternehmen Dornier Composite Aircraft GmbH & Co KG übernommen hatte, in Deutschland auf Eis gelegt wurde. Um die geschaffene Technologiebasis zu sichern, gründete Conrado Dornier 1991 die Dornier Seastar GmbH & Co. KG, die 2001 in der Dornier Seawings AG aufging. Mit dem Ziel der Realisierung des Seastar-Programms wurde ein Prototyp flugfähig gehalten und weiterentwickelt.
Abweichend von den früheren Plänen, die eine Zusammenarbeit mit kanadischen oder US-amerikanischen Firmen vorsahen, erfolgte im Jahr 2013 der Zusammenschluss des Dornier-Familienunternehmens als Minderheitsanteilnehmer mit zwei chinesischen Staatsfirmen aus Wuxi zu einem Joint Venture unter dem Namen Dornier Seawings GmbH.[2] Nach mehreren Verzögerungen erfolgte am 28. März 2020 schließlich der Erstflug eines neuen, wesentlich verbesserten Prototyps vom Flugplatz Oberpfaffenhofen.[3][4][5] An diesem insgesamt dritten Prototypen wurden in der Folgezeit weitere Verbesserungen vorgenommen, wodurch unter anderem die Lärmbelastung wesentlich reduziert werden konnte. Inzwischen ist ein weiterer Prototyp in Einzelteilen vorhanden; die Serienreife ist für 2025 geplant. Die Montage soll in zwei Produktionslinien stattfinden, eine in Oberpfaffenhofen und eine in China, wo jetzt schon zahlreiche Einzelteile produziert werden. Als Basispreis werden etwa sieben Millionen Euro veranschlagt.
Bewährte Prinzipien der früheren Dornier-Flugboote und moderne Technologie sind im Seastar vereint:
Bei der Entwicklung legte Dornier, der Tradition entsprechend, großen Wert auf die vielseitige Verwendbarkeit des Musters. Kombiniert werden die Einsatzmöglichkeiten eines Landflugzeuges mit denen eines Seeflugzeuges auf dem Kostenniveau eines konventionellen Landflugzeuges. Als mögliche Einsatzmöglichkeiten nennt der Hersteller:
Kenngröße | Daten[6] |
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Besatzung | 2 |
Passagiere | 0–12 (nach Werksangaben: 9) |
Länge | 12,70 m |
Spannweite | 17,74 m |
Höhe | 4,73 m |
Flügelfläche | 30,60 m² |
Flügelstreckung | 10,3 |
Nutzlast | 1300 kg |
max. Startmasse | 5100 kg |
Seriennummer | Bezeichnung | Kennzeichen | Erstflug | Verbleib |
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1001 | CD 2-01 | D-ICDS | 1987 | Nicht mehr flugfähiger Prototyp, abgestellt in Oberpfaffenhofen |
1002 | CD2 | D-ISEA | 1989 | Flugfähiges Demonstrationsflugzeug der Dornier Seawings GmbH mit IFR-Einzelstückzulassung |
1003 | CD2 | D-IDSW | 2020 | Substanziell verbesserte Version der älteren Seastars[3] |
Ferner wurde ein nicht mehr existierender Proof-of-concept-Prototyp CD 1 gebaut, der in der Anfangserprobung zum Festigkeitsnachweis der GfK-Rumpfstruktur eingesetzt wurde.