Dreambox ist die Bezeichnung für die DVB-Receiver der in Lünen ansässigen Firma Dream Property GmbH. Es gibt die Receiver in verschiedenen Versionen, davon war die Dreambox 7000 der erste Receiver am Markt, der „ab Werk“ mit einem Linux-Betriebssystem ausgeliefert wurde.
Allen Dreambox-Receivern, abgesehen vom DM 100, ist gemeinsam, dass sie mit Linux-Betriebssystem arbeiten. Die älteren Modelle gab es nur für DVB-S. Seit dem Jahr 2006 gibt es ebenfalls Modelle für den Empfang von DVB-C und DVB-T, es folgten Modelle für DVB-T2 und DVB-S2. Die Unterstützung für die verschiedenen digitalen Fernsehnormen sind entweder durch getrennte Modelle (bei der 500er-Serie), oder durch steckbare und somit austauschbare Tunermodule (bei 600, 800, 900, 920, 7025, 7020 HD und 8000) gelöst. Einige Modelle bieten zusätzlich die Möglichkeit, ein 2,5″- oder 3,5″-Festplattenlaufwerk zu integrieren. Dadurch werden bis zu ca. sechs gleichzeitige Aufnahmen und zeitversetztes Fernsehen (Timeshift) ermöglicht.
Größere Bekanntheit in den Medien bekamen die Dreamboxen im Frühjahr 2007, als bekannt wurde, dass mit entsprechender Software die Nagravision-Verschlüsselung von Premiere ausgehebelt werden konnte.[1]
Die Receiver sind in der Lage, den Informationsservice Radio Screen Show (Übertragung von Bildern parallel zum Empfang von Radiosendern) anzuzeigen.
2×wechselbar, twin- und tripletunerfähig, Multistream und FBC
farbiges LCD
2 (IN + OUT beide 2.0)
1
2
10/100/1000
–
–
1
2×3.0
–
SATA 2,5"
USB
?
?
?
Oktober 2017
–
–
ONE UltraHD
ultraHD-fähig, H265
–
–
–
1
–
1
1
?
10/100/1000
–
–
1
–
–
USB
?
?
?
2019
–
–
One Combo UHD
1
1
–
1
2019 oder 2020
–
–
Two UltraHD
ultraHD-fähig, H265
–
–
–
2
kleines farbiges LCD
1
1
1
10/100/1000
–
–
1
1x2.0 1x3.0
–
–
USB
?
?
?
Oktober 2020
–
–
↑Die Geschwindigkeit von Ethernet wird in Megabit/s ausgedrückt. „10/100“ entspricht 100BASE-TX, auch als Fast Ethernet bezeichnet, welches maximal 100 Megabit/s übertragen kann. Es werden 8P8C-Modularstecker und -buchsen verwendet. Im Handel ist deren Bezeichnung meist „RJ-45.“
↑ abcdEin DVB-C/T-Hybridtuner kann entweder ein Kabelfernsehsignal oder ein digitales terrestrisches Fernsehsignal empfangen.
↑ abcDie Verbindung über eine serielle Schnittstelle wird mittels Mini-USB-Adapter ermöglicht.
↑ abObwohl dieses Modell keinen HDMI-Ausgang bietet kann es mit dem mitgelieferten Kabel über den DVI-Ausgang vollwertig an einen HDMI-Eingang angeschlossen werden.
Die DM 100 ist die kleinste aller Dreamboxen (195 mm × 130 mm × 30 mm). Von der DM 100 gibt es nur eine Sat-Variante. Das Betriebssystem basiert nicht auf Linux wie bei den anderen Modellen und ist zudem nicht open source. Grund dafür ist, dass die Firma Dream Multimedia weder Verkäufer der DM 100 ist noch Entwickler der zugehörigen Software. Es wurde lediglich die Verwendung des Namens lizenziert und der technische Support übernommen.[3]
Die DM500 und die DM500+ haben kein LC-Display, sondern nur 2 Status-LEDs und sind in ihren Maßen sehr kompakt (195 mm × 130 mm × 40 mm). Die DM500 gab es ab Werk als DVB-S, DVB-C und DVB-T Ausführung, die DM500+ nur als DVB-S. Die Tuner sind jedoch nicht, wie bei den neueren Boxen, tauschbar. Die DM500+ hat zudem 32 MB NAND Flash und 96 MB RAM Arbeitsspeicher im Gegensatz zur DM500 mit 8 MB NOR-Flash und 32 MB RAM Arbeitsspeicher und eine verbesserte Ethernetschnittstelle (Chipset der DM500 war zu langsam).
Technische Daten:
250-MHz-PowerPC-Prozessor
2 × LED-Anzeige
MPEG-2 Hardware decoding, DVB-C/T/S
Smartcard-Reader (Dreamcrypt CA)
Scart-Anschluss (unterstützt RGB, FBAS und S-Video Y/C)
Die DM 500 HD ist eine technisch reduzierte Variante der DM 800 HD PVR im Gehäuse einer DM 500 ohne Display. Sie bietet als erste Dreambox einen HDMI- statt eines DVI-Ausgangs. Wie die DM 8000 HD PVR verfügt sie auch über einen schnelleren 400-MHz-MIPS-Prozessor (Broadcom BCM7405). Die DM 500 HD hat ein eingebautes Analogmodem, während die Mini-USB-Buchse am Gerät nur ein „USB-serial device“ darstellt, um über einen PC die Firmware zu aktualisieren.
Seit Sommer 2013 ist eine neue Revision dieser Box im Handel, welche einen größeren Arbeitsspeicher von 512 MB statt 256 MB und eine Flashspeicher von 1 GB statt 64 MB aufweist (V2). Dies war notwendig, um neue Dienste, wie z. B. HbbTV zu realisieren.
Die DM 5600 wurde nur für relativ kurze Zeit vertrieben und wurde dann durch die mit einer Netzwerkschnittstelle ergänzte 5620 ersetzt. Sonst gibt es keine Unterschiede zwischen der DM 5600 und der DM 5620. Auch diese Box hat kein LC-Display, sondern eine 4-stellige 7-Segment-Anzeige. Der RF(UHF)-Modulator ermöglicht den Anschluss eines Fernsehgerätes ohne SCART-Buchse.
Die 600 PVR ist als Nachfolger der 500 zu sehen. Ein wesentlicher Unterschied ist die optionale interne 2,5″-IDE-Festplatte. Hauptmerkmal ist der 250 MHz PowerPC Prozessor und das Linux-Betriebssystem. Die Dreambox DM600 PVR unterstützt die Standard Linux API (DirectFB, Linux-FB, LIRC, …), ENIGMA1. Sie hat auswechselbare Tuner für DVB-C/S/T.
Die 7000er Dreambox ist ein reiner Satellitenempfänger und kam 2003 auf den Markt. Sie bietet die Möglichkeit zum Einbau einer Festplatte. Das Gerät hat keine Lüfter und arbeitet daher geräuschlos.
Die DM 7020 ist das Nachfolgemodell der DM 7000. Die Unterschiede zur DM 7000 sind im Wesentlichen Detailverbesserungen, welche die bekannten hardwarebedingten Schwächen der DM 7000 ausmerzen sollen.
Das Gerät wird mit einem separaten Netzteil eines Fremdherstellers betrieben, weshalb Probleme mit Anlaufströmen von Festplatten der Vergangenheit angehören sollen.
Zur Behebung der bekannten Probleme beim gleichzeitigen Betrieb von Festplatte und CF-Disks hat der CF-Slot nun einen separaten IDE-Bus.
Ein HF-Modulator, Video-Cinch und eine externe 12-V-Stromversorgung zur Satelliten-Umschaltung gehören zu den weiteren Neuerungen.
Auf der DM 7020 lassen sich mit iPKG recht einfach zusätzliche Tools, wie Samba, DHCP etc. installieren.
Technische Daten:
250-MHz-PowerPC-Prozessor
Großflächiges LC-Display
MPEG-2 Hardware decoding, DVB-S
1× DVB Common-Interface Einschub
2× Smartcard-Reader (Dreamcrypt CA)
RS232-Schnittstelle
CF-Cardreader (CompactFlash)
10/100-MBit-kompatibler Ethernet RJ45
Analoges Modem
1× USB 1.1
S/PDIF optischer Anschluss (Toslink)
2× SCART Ein-/Ausgänge (unterstützen FBAS, S-Video und RGB)
RF Modulator
Audio/Video Cinch out
32 MByte Flash, 96 MByte RAM (Arbeitsspeicher)
Eingebauter IDE-Anschluss
Festplattenunterstützung für alle üblichen Größen mit Plug&Play (3,5″-PATA-IDE)
Die DM 7020 HD wurde als Modellupdate der DM 7025(+) auf den Markt gebracht. Hauptunterschied ist die Unterstützung von DVB-S2-Tunern zum Empfang von HD-Programmen. Weiterhin wurde die Hardware aktualisiert, so kommt nun zum Beispiel ein 400 MHz schneller MIPS-Prozessor zum Einsatz, welcher mit dem Prozessor der DM 8000 verwandt ist. Im Sommer 2013 erschien die Version 2 (V2). Sie unterscheidet sich vom Vorgänger nur durch Speicherbausteine eines anderen Herstellers. Ausgeliefert wird die DM 7020 HD standardmäßig mit einem DVB-S2 sowie einem DVB-C/T-Kombi-Tuner, sie ist aber auch in anderen Kombinationen erhältlich. Mit dem neuen DVB-S2 Twin Tuner als Erweiterung sind bis zu 4 Eingänge möglich.
Aufgrund der neuen CPU kann die 7025 auch MPEG-2-HDTV dekodieren. Da die Box keine digitalen Videoausgänge hat, werden entsprechende Kanäle jedoch nur skaliert ausgegeben (also in SDTV). Über das Webinterface können die Sender am PC-Monitor jedoch in voller Qualität angesehen werden. Die DM7025+ hat ein OLED-Display statt LCD, ein verbessertes Netzteil (Temperatur niedriger bei eingebauter HDD) und eine Auswurftaste für den CI-Slot.
Technische Daten:
300-MHz-MIPS-Prozessor
OLED-Display (DM7025+)
TWIN Tuner, steck- und mischbar, Plug&Play (DVB-S, DVB-C, DVB-T)
1× DVB Common-Interface-Einschub
2× Smartcard-Reader (Dreamcrypt CA)
RS232-Schnittstelle
CF-Cardreader (CompactFlash)
10/100 MBit kompatibler Ethernet Interface RJ45
1× USB 1.1
S/PDIF optischer Anschluss (Toslink)
2× Scart Ein-/Ausgänge (unterstützt FBAS, S-Video und RGB)
FBAS Cinch
HF-Modulator
32 MByte Flash, 128 MByte RAM (Arbeitsspeicher)
Eingebauter IDE-Anschluss mit Plug&Play-Halterung
Festplattenunterstützung für alle üblichen Größen (3,5″ PATA IDE)
Die DM 7080 HD wurde als Modellupgrade der DM 7020 HD und als Nachfolger der ausgelaufenen DM 8000 HD auf den Markt gebracht. Sie hat bis zu 4 Tuner, 2 davon fest eingebaut und 2 wechselbar und aktualisierte Hardware, so kommt nun zum Beispiel ein 1300 MHz schneller MIPS-Prozessor mit 2 Threads Pro Kern zum Einsatz. Mit dem neuen DVB-S2 Twin Tuner als Erweiterung kann die Box bis zu 5 Eingänge verwalten.
Die DM 800 HD se (second edition) ist das Nachfolgemodell der DM 800 HD PVR.
Sie wird seit Sommer 2013 als neue Revision (V2) angeboten, welche einen größeren Arbeitsspeicher von 512 MB statt 256 MB RAM und einen Flashspeicher von 1 GB statt 64 MB NAND aufweist. Das war notwendig, um neue Dienste, wie z. B. HbbTV zu realisieren. Wird mit der neuen Twin-Modul-Erweiterung zu einem Twin-Tuner-Gerät.
Die DM 820 HD ist das Nachfolgemodell der DM 800 HD se und wurde im November 2014 vorgestellt. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden hauptsächlich Änderungen an der Performance vorgenommen. So verfügt die DM 820 HD nun unter anderem über einen Dualcore-Prozessor und einen deutlich erhöhten Arbeitsspeicher von 2 GB. Kann mit dem neuen DVB-S2 Twin Tuner erweitert werden. Der SCART-Anschluss der DM 800 HD se ist entfallen.
Wesentliche Merkmale:
Dreambox-OS
Dreambox-API
7.000 MIPS Dualcoreprozessor
4 GB Flash
2 GB RAM
10/100/1.000 MBit/s Gigabit Ethernet
2 × HDMI-Anschluss (Ein- und Ausgang)
Plug&Play-Tuner (für DVB-S2, DVB-C oder DVB-T)
akzeptiert den neuen DVB-S2-Twin-Tuner als Erweiterung
Der digitale HD-Satelliten-Empfangsreceiver für TV- und Radioprogramme mit großem OLED-Display war das Flaggschiff der Dream Multimedia. Es ließ nach der ersten Ankündigung 2006 über 3 Jahre auf sich warten und war nach Markteinführung monatelang ausverkauft.
Die Einstellung der Produktion wurde im Juni 2012 durch Dream Multimedia verkündet aufgrund von nicht mehr lieferbaren Bauteilen.
Hauptmerkmal war der mit 400 MHz getaktete Prozessor (Broadcom BCM7400), die Dreambox DM 8000 unterstützte die Linux TV-API und wies 256 MB RAM Flashspeicher und 256 MB RAM Arbeitsspeicher auf.
Twin-DVB-S2 Tuner auf Platine
Zusätzlich 2 freie Tunersteckplätze (für DVB-S, DVB-S2, DVB-C oder DVB-T; beliebig steck- und mischbar; Plug&Play)
OLED-Display monochrom bernstein (gelb)
2× Smartcard-Reader
SD-Card-Reader (Secure Digital)
CF-Card-Reader (Compact Flash)
3× USB 2.0 extern (1× Front, 2× Rückseite)
1× USB 2.0 intern
2× SATA 2.0 intern
DVI-Ausgang (HDCP-konform)
YPrPb (Component) Cinch
2× SCART Ein-/Ausgänge mit Downscaling von HD (unterstützen FBAS, YUV, S-Video Y/C und RGB)
FBAS Cinch
S-Video Y/C (Mini-DIN S-Video-Buchse)
RS232-Schnittstelle
S/PDIF optischer Anschluss (Toslink)
3,5″ SATA Festplatte nachrüstbar (mitgeliefertes Kabel und Plug&Play Halterung für eine 3,5″-SATA-Festplatte)
Lüfteranschluss PWM und Plug&Play-Halterung für 60-mm-PWM-Lüfter (optional)
Wireless LAN IEEE 802.11g (MiniPCI-Anschluss intern und eingebaute Antennen)
Nach mehrfachen Verschiebungen wurde innerhalb eines Vorab-Testes mit Ende März 2019 ein ungefähres Release-Datum der Dreambox One bekanntgegeben (Sat-Variante). Eine Combo-Variante mit einem DVB-S2X- und einem DVB-C/T2-Tuner sollen im April 2019 und eine reine Android Streaming-Box ohne Tuner im Sommer 2019 erscheinen ("Dreambox Play").[4][5]
Betriebssystem: Linux E2 & Android 8.1 (Dual-Boot)
CPU: Quad-Core-Prozessor A73 plus Dual A53
GPU: ARM Mali-G52, 850 MHz
16 GB Flash
2 GB RAM
Tuner: 1× DVB-S2X (Sat-Variante), 1× DVB-S2X und 1× DVB-C/T2 (Combo-Variante)
53.360 DMIPS
Dual-Boot Fähigkeit
Erweiterbar durch Android Apps
7-Tage (Multi)-EPG
H.264/H.265 Hardware-Encoding (1080p60)
Unbegrenzte Speicherplätze & Favoritenlisten
32 Sprachen
HDTV-Formate: 2160p, 1080i/p, 576p, 480i/p
DiSEqC und Unicable-Support: 1.0, 1.1, 1.2 und USALS
Mit Schwerpunkt auf den Modellen DM 7020 und DM 7025:
René Gäbler: Dreambox kompakt – Alles, was Sie für den Einsatz des Linux-basierten Satellitenreceivers wissen müssen. 1. Auflage. Bomots-Verlag, Saarbrücken 2006, ISBN 3-939316-06-7
mit Schwerpunkt auf dem Modell DM 8000:
René Gäbler: Dreambox kompakt – Alles, was Sie für den Einsatz des Linux-basierten Satellitenreceivers wissen müssen. 2. komplett überarbeitete Auflage. Bomots-Verlag, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-939316-34-3