Dreizahnblattnasen

Dreizahnblattnasen

Triaenops persicus

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Hufeisennasenartige (Rhinolophoidea)
Familie: Rhinonycteridae
Gattung: Dreizahnblattnasen
Wissenschaftlicher Name
Triaenops
Dobson, 1871

Die Dreizahnblattnasen (Triaenops) sind eine Fledermausgattung in der Familie der Rundblattnasen (Hipposideridae).

Die Arten erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 35 bis 62 mm, eine Schwanzlänge von 20 bis 34 mm sowie ein Gewicht von 8 bis 15 g. Die Unterarme sind 45 bis 55 mm lang. Wie bei verschiedenen anderen Rundblattnasen hat das zentrale Nasenblatt die Form eines Dreizacks, d.h, der hinten (oben) liegende Teil ist dreieckig und hat an seinem oberen Rand drei speerartige Auswüchse[1]. Das Nasenblatt ist von einer hufeisenförmigen Wölbung umgeben. Im Vergleich mit anderen Vertretern der Familie haben die Dreizahnblattnasen eine flachere Schnauze und eine deutlich größere Hörschnecke. Die Fellfarbe variiert, auch innerhalb einer Art, zwischen den Individuen. Es kommen braune, graue, rote und weiße Exemplare vor.[2] Der Schwanz ist vollständig in das Uropatagium (der Flughaut zwischen den Beinen) eingebettet. Der Hirnschädel ist kaum höher als das Rostrum. Das Zwischenkieferbein (Praemaxillare) ist ungewöhnlich dick. Die Jochbögen sind zu einer breiten Platte erweitert.[1] Die Zahnformel lautet: [1].

Folgende Arten zählen zur Gattung.[3][4]

Ursprünglich wurden T. furculus, T. auritus und T. pauliani (diese Art stellte ursprünglich den auf den Seychellen verbreiteten Zweig innerhalb von T. furculus dar, der aber 2008 als eigenständig anerkannt wurde[5]) ebenfalls zu Triaenops gestellt.[6][7] Eine Revision der Gattung im Jahr 2009 verschob sie aber in die nahe verwandte und neu aufgestellte Gattung Paratriaenops.[3] Zudem wurde ebenfalls im Jahr 2009 die Art T. rufus, beschrieben von Alphonse Milne-Edwards 1881, aufgrund von Unklarheiten mit dem Typusmaterial in T. menamena umbenannt.[8][4] Neben den vier heute lebenden Arten ist noch eine ausgestorbene bekannt:

  • Triaenops goodmani Samonds, 2007; von dieser Art wurden fossile Kieferreste auf Madagaskar gefunden. Sie hatte größere Backenzähne als alle anderen Vertreter der Gattung und war vermutlich allgemein größer.[9]

Die madagassischen Arten jagen vorwiegend in oder in der Nähe ursprünglicher Wälder. Sie ruhen in Höhlen, in Tunneln oder auf Felsklippen. Triaenops persicus nutzt zusätzlich Bäume oder Unterholz als Ruheplätze. Der Lebensraum dieser Art umfasst neben Wäldern andere Landschaften mit Bäumen sowie Savannen. Diese Fledermäuse bilden in Höhlen große Kolonien mit mehreren tausend Individuen. Gelegentlich werden Kolonien mit einer halbe Million Fledermäusen angetroffen. Weiterhin kommen gemischte Kolonien mit Geoffroys Dreizackblattnase (Asellia tridens), mit der Afrikanischen Schiebeschwanz-Fledermaus (Coleura afra) oder mit anderen Arten vor. Die Triaenops-Arten verlassen ihr Versteck zeitig am Abend. Sie fangen unterschiedliche Insekten und fliegen dicht über dem Grund.[2][7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Meredith Happold: Genus Triaenops. In: Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold, Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa. Volume IV: Hedgehogs, Shrews and Bats. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4081-2254-9, S. 398–399.
  2. a b Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Band 1. 6. Auflage. 1999, S. 340–341, Triple Nose-leaf Bats.
  3. a b Petr Benda und Peter Vallo: Taxonomic revision of the genus Triaenops (Chiroptera: Hipposideridae) with description of a new species from southern Arabia and definitions of a new genus and tribe. (Memento des Originals vom 16. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ivb.cz Folia Zoologica 58, Monograph 1, 2009, S. 1–45
  4. a b Victor Van Cakenberghe und Ernest C.J. Seamark: African Chiroptera Report 2014. Pretoria, 2014, S. 1–6591 (Appendix 1 S. 803–810 und Appendix 3 S. 2459–2894) doi: 10.13140/2.1.1480.0004
  5. Steven M. Goodman und Julie Ranivo: A new species of Triaenops (Mammalia, Chiroptera, Hipposideridae) from Aldabra Atoll, Picard Island (Seychelles). Zoosystema 30 (3), 2008, S. 681–693
  6. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Triaenops).
  7. a b Triaenops in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014. Abgerufen am 1. Mai 2015.
  8. Steven M. Goodman und Julie Ranivo: The geographical origin of the type specimens of Triaenops rufusandT. humbloti (Chiroptera: Hipposideridae) reputed to be from Madagascar and the description of a replacement species name. Mammalia 73, 2009, S. 47–55
  9. Karen E. Samonds: Late Pleistocene bat fossils from Anjohibe Cave, northwestern Madagascar. Acta Chiropterologica, 9 (1), 2007, S. 39–65 (46–49) (online; PDF)