Drosera hamiltonii

Drosera hamiltonii

Drosera hamiltonii, Blüte

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Sonnentaugewächse (Droseraceae)
Gattung: Sonnentau (Drosera)
Art: Drosera hamiltonii
Wissenschaftlicher Name
Drosera hamiltonii
C.R.P.Andrews
Blattrosette von Drosera hamiltonii

Drosera hamiltonii ist eine fleischfressende Pflanze aus der Gattung Sonnentau (Drosera). Sie kommt nur in einem kleinen Areal im äußersten Südwesten Australiens vor.

Drosera hamiltonii ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die aus einem kurzen Rhizom eine bodenständige Rosette bildet. Ihr gut ausgebildetes Wurzelsystem besteht aus schwarzen, dicken und verzweigten Wurzeln.[1]

Die Blattrosette erreicht einen Durchmesser von 4 bis 6 cm. Sie besitzt spatelförmige, 3 bis 4 Zentimeter lange Fangblätter mit einer Breite von bis zu 1 Zentimeter und verjüngt sich zum 4 Millimeter langen und 3 Millimeter breiten Blattstiel hin. An der flachen Blattoberseite sind weder Mittelrippe noch Blattadern erkennbar. Die Tentakel sind gleichmäßig auf der Blattoberseite verteilt, die Blattunterseite ist unbehaart.[1]

Blütezeit am Naturstandort ist November bis Dezember. Die Blüten öffnen sich nur alle zwei Tage.[2] Der stark behaarte und dunkelrot überhauchte[2], 30 bis 40 Zentimeter (gelegentlich bis 75 Zentimeter[2]) lange Blütenstängel trägt in einer Traube zwanzig bis dreißig pinkfarbene Blüten an mit Drüsenhaaren besetzten, 3 bis 5 Millimeter langen Blütenstielen. Die schmal-eiförmigen Kelchblätter sind 7,5 Millimeter lang und 3 Millimeter breit, schwarzgefleckt und verstreut mit zylindrischen, rotkopfigen Drüsenhaaren besetzt. Die dunkelrosanen, sehr breit verkehrt-eiförmigen Kronblätter sind 1,6 Zentimeter lang und 2,2 Zentimeter breit, die Nervatur hebt sich auf der Unterseite durch eine dunklere Färbung ab. Die Ränder sind einfach, am äußersten Ende unregelmäßig gekerbt.[1]

Die fünf Staubblätter sind bis zu 5,5 Millimeter lang, die Staubfäden weiß, die Staubbeutel ebenso wie der Pollen gelb. Die fünf 2,2 Millimeter langen Griffel der Blüte sind längs verwachsen, die purpurnen Narben lanzettlich, 0,8 Millimeter lang und 0,4 Millimeter breit und an den oberen Rändern sowie am äußersten Ende papillös.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[3]

Zu finden ist diese Pflanzenart ausschließlich im äußersten Südwesten Australiens entlang der Küste zwischen Albany und Augusta auf nassen Torfböden in Sümpfen und an den Ufern von Fließgewässern.[1]

Sie gedeiht dort unter dichter Vegetation vergesellschaftet mit Pflanzen wie Utricularia paulineae[4], Utricularia menziesii, dem Zwergkrug (Cephalotus follicularis) und Drosera pulchella.[2]

Durch landwirtschaftliche Tätigkeiten werden die Habitate zunehmend zerstört und der Bestand ist bedroht.[1] Ein Schutzstatus allerdings liegt bisher nicht vor.[5]

Die Art wurde 1903 durch Cecil Rollo Payton Andrews erstbeschrieben und 1906 von Diels als die einzige Art in Sektion Stelogyne eingeordnet. Schlauer beschrieb die Sektion 1996 sogar als eigene Untergattung. Seine & Barthlott platzierten die Art 1994 in Sektion Drosera, diese Ansicht konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Phylogenetische Untersuchungen sehen sie als Teil einer kleineren Klade unter anderem mit Drosera indica und Drosera adelae. Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse wird 2018 durch A.Fleischm.,P.M.Gonella & F.Rivadavia wieder der Sektionsrang verwendet.[1][6][7][8][9][10]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Allen Lowrie: Carnivorous Plants of Australia. Band 2. University of Western Australia Press, Nedlands 1989, ISBN 0-85564-300-5, S. 182–185.
  2. a b c d Richard Davion: Drosera hamiltonii. In: Bulletin of the Australian Carnivorous Plant Society. Bd. 21, Nr. 2, 2002, ISSN 0813-135X, S. 12–14.
  3. Drosera hamiltonii bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. Allen Lowrie: A new species of Utricularia (Lentibulariaceae) from the south-west of Western Australia. In: Nuytsia. Bd. 12, Nr. 1, 1998, S. 37–41.
  5. florabase.dec.wa.gov.au: Drosera hamiltonii C.R.P.Andrews: FloraBase: Flora of Western Australia (Memento des Originals vom 8. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/florabase.dec.wa.gov.au, Zugriff am 27. September 2012
  6. Ludwig Diels: Droseraceae. In: A. Engler (Hrsg.): Das Pflanzenreich. Heft 26. Leipzig 1906, S. 103–105 (biodiversitylibrary.org).
  7. Jan Schlauer: A dichotomous key to the genus Drosera L. (Droseraceae). In: Carnivorous Plant Newsletter. Band 25, Nr. 3, 1996, S. 68 (carnivorousplants.org [PDF]).
  8. Rüdiger Seine & Wilhelm Barthlott: Some Proposals on the Infrageneric Classification of Drosera L. In: Taxon. Band 43, Nr. 4, November 1994, S. 584.
  9. Fernando Rivadavia, Katsuhiko Kondo, Masahiro Kato, Mitsuyasu Hasebe: Phylogeny of the sundews, Drosera (Droseraceae), based on chloroplast rbcL and nuclear 18S ribosomal DNA Sequences. In: American Journal of Botany. Bd. 90, Nr. 1, 2003, ISSN 0002-9122, S. 123–130, doi:10.3732/ajb.90.1.123.
  10. Andreas Fleischmann, Paulo Minatel Gonella & Fernando Rivadavia: A new sectional name for the Brazilian tetraploid clade of Drosera subgenus Drosera. In: Carnivorous Plant Newsletter. Band 47, Nr. 1, S. 4 (carnivorousplants.org [PDF]).
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