Dryptosauroides

Dryptosauroides
Zeitliches Auftreten
Oberkreide (Maastrichtium)
72 bis 66 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Dinosaurier (Dinosauria)
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Theropoda
Ceratosauria
Dryptosauroides
Wissenschaftlicher Name
Dryptosauroides
Huene & Matley, 1933
Art
  • Dryptosauroides grandis

Dryptosauroides ist eine dubiose (zweifelhafte) Gattung von theropoden Dinosauriern aus der Oberkreide (Maastrichtium) Indiens. Sie ist lediglich von wenigen Wirbel- und Rippenfragmenten bekannt, die nahe der Stadt Jabalpur in den Schichten der Lameta-Formation entdeckt wurden. Heute wird Dryptosauroides innerhalb der Ceratosauria klassifiziert. Einzige Art ist Dryptosauroides grandis.[1][2]

Bekannt sind sechs fragmentarische Rückenwirbel, ein Halswirbel sowie vier fragmentarische Rippen. Die Rückenwirbel stammen aus dem hinteren Bereich des Rumpfes, da die Wirbelkörper keine Pleurocoele (seitliche Aushöhlungen) zeigten. Insgesamt folgen die Knochen dem Bauplan, der für Vertreter der Abelisauridae typisch ist.[3]

Anfangs galt Dryptosauroides als ein Vertreter der Coelurosauria.[4] Novas (2004) zeigte, dass es sich um einen Vertreter der Ceratosauria handelte, der möglicherweise innerhalb der Abelisauroidea einzuordnen ist.[5]

Forschungsgeschichte, Namensgebung und Gültigkeit

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Dryptosauroides wurde 1933 von den Paläontologen Friedrich von Huene und Charles Matley beschrieben;[6] die Funde stammen aus den Schichten der Lameta-Formation in der Nähe der Stadt Jabalpur.[1] Der Name Dryptosauroides bedeutet so viel wie „Dryptosaurus-ähnlich“; von Huene und Matley wählten diesen Namen, da sie Ähnlichkeiten mit der Gattung Dryptosaurus feststellten.[7]

Da die Fossilien keinerlei Merkmale zeigen, die eine Abgrenzung zu anderen Gattungen erlauben, wird Dryptosauroides heute als Nomen dubium betrachtet.[2] Dryptosauroides gesellt sich zu mehr als einem halben Dutzend Gattungen der Abelisauroidea, die aus der Lameta-Formation beschrieben wurden. Da die Knochen selten im Zusammenhang, sondern meistens isoliert vorgefunden wurden, und da ein großer Teil dieser Fossilien heute verloren gegangen ist, lassen sich diese Gattungen nach heutigem Stand nicht sinnvoll voneinander abgrenzen. So gehörte das Knochenmaterial, das als Dryptosauroides, Coeluroides, Lametasaurus, Indosuchus, Indosaurus, Ornithomimoides mobilis und Rajasaurus beschrieben wurde, wahrscheinlich zu nur einer oder zwei verschiedenen Gattungen.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b Timothy B. Rowe, Jacques Gauthier: Ceratosauria. In: David B. Weishampel, Peter Dodson, Halszka Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. University of California Press, Berkeley CA u. a. 1990, ISBN 0-520-06726-6, S. 151–168.
  2. a b Ronald S. Tykoski, Timothy Rowe: Ceratosauria. In: David B. Weishampel, Peter Dodson, Halszka Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. 2nd edition. University of California Press, Berkeley CA u. a. 2004, ISBN 0-520-24209-2, S. 47–70, hier S. 50.
  3. a b Matthew T. Carrano, Scott D. Sampson: The Phylogeny of Ceratosauria (Dinosauria: Theropoda). In: Journal of Systematic Palaeontology. Bd. 6, Nr. 2, 2008, ISSN 1477-2019, S. 183–236, hier S. 202, doi:10.1017/S1477201907002246.
  4. Friedrich Frh. von Huene: Die fossile Reptilordnung Saurischia, ihre Entwicklung und Geschichte (= Monographien zur Geologie und Palaeontologie. Serie 1, Heft 4, Tl. 1, ZDB-ID 634428-8). Borntraeger, Leipzig 1932, S. 298.
  5. Fernando E. Novas, Federico L. Agnolin, Saswati Bandyopadhyay: Cretaceous theropods from India: A review of specimens described by Huene and Matley (1933). In: Revista del Museo Argentino de Ciencias Naturales. NS Bd. 6, Nr. 1, 2004, ISSN 1514-5158, S. 67–103, Digitalisat (PDF; 78,62 kB) (Memento vom 7. Oktober 2012 im Internet Archive).
  6. Friedrich Baron von Huene, Charles Alfred Matley: The Cretaceous Saurischia and Ornithischia of the Central Provinces of India (= Geological Survey of India. Palaeontologia Indica. NS Bd. 21, Nr. 1, ISSN 0970-0528). Manager of Publication, Delhi 1933.
  7. Ben Creisler: Dinosauria Translation and Pronunciation Guide. Archiviert vom Original am 22. April 1999; abgerufen am 5. August 2014.