Déoulé liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Garhanga im Norden, Tabotaki im Osten, Bouza im Süden, Tama im Südwesten und Allakaye im Westen. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 13 Dörfer, 10 Weiler und ein Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Déoulé.[2] Im Gemeindegebiet hat das Trockental Maggia seinen Ursprung.
Déoulé war im 17. Jahrhundert einer von mehreren Azna-Herrschaftssitzen im Gebiet Ader, dessen Oberherrschaft zwischen dem Sultanat Aïr und Kebbi strittig war. Im Jahr 1674 besiegte der Sultan von Aïr den Kanta von Kebbi militärisch und richtete in weiterer Folge in Ader eine Provinz ein, zu deren Statthalter er seinen Sohn ernannte. Die Azna-Herrschaftssitze blieben erhalten und wurden in die Verwaltung der Provinz Ader integriert.[3]
Die französische Verwaltung richtete 1909 einen Kanton in Déoulé ein.[4] Der Markt im zu Déoulé gehörenden Dorf Djibalé war einer der kleinen Märkte in der Region, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der französischen Verwaltung zugelassen wurden.[5] Der britische Reiseschriftsteller A. Henry Savage Landor besuchte Déoulé 1906 im Rahmen seiner zwölfmonatigen Afrika-Durchquerung.[6]
Im Jahr 2002 ging im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Gebiet des Kantons Déoulé die Landgemeinde Déoulé hervor. Der staatliche Stromversorger NIGELEC elektrifizierte den Hauptort im Jahr 2013.[7]
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 21.009 Einwohner, die in 2993 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 17.113 in 2551 Haushalten.[8]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 1060 Einwohner in 341 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 1843 in 274 Haushalten[8] und bei der Volkszählung 1988 564 in 85 Haushalten.[9]
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 10 PNDS-Tarayya und 1 RDR-Tchanji.[10]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von acht Dörfern in der Gemeinde.[1]
Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[11] Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden.[12] Der CEG Déoulé ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[13] Beim Centre de Formation aux Métiers de Déoulé (CFM Déoulé) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[14] Durch Déoulé verläuft die Nationalstraße 16, die den Ort mit der Departementshauptstadt Bouza und der Regionalhauptstadt Tahoua verbindet.
Mohamed Chy Ould Salek: L’effet multiplicateur de vulgarisation à une échelle paysanne, dans le cadre des interventions du projet agro-forestier de Tahoua. Cas de Loubé (arrondissement de Bouza), Kaoura Abdou et Katossora (arrondissement d’Illéla). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni, Niamey 1994.
↑ abcdRépertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 337–338, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
↑Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
↑Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.163–164.
↑Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.245.
↑Hassane Gandah Nabi: Commerçants et entrepreneurs du Niger (1922–2006). L’Harmattan, Paris 2013, ISBN 978-2-336-29136-9, S.39.
↑A. Henry Savage Landor: Across Widest Africa. An Account of the Country and People of Eastern, Central and Western Africa As Seen During a Twelve Months' Journey From Djibuti To Cape Verde. Volume II. Hurst and Blackett, London 1907, S.362 (archive.org [abgerufen am 13. März 2021]).
↑Rapport d’activités 2013. Société Nigérienne de l’Electricité (NIGELEC), S.9 (nigelec.net [PDF; abgerufen am 8. Januar 2023]).
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.301 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2023; abgerufen am 10. November 2020 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snisnet.net
↑Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 94, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).