Die E-Cyling-Weltmeisterschaften werden seit 2020 vom Radsport-Weltverband UCI in Zusammenarbeit mit wechselnden Anbietern ausgerichtet.
Im September 2018 hatte die UCI auf ihrem Kongress erstmals die Ausrichtung von Online-Events, dem so genannten E-Cycling, in ihre Satzung aufgenommen.[1][2] Ein Jahr darauf schloss sie mit dem Betreiber Zwift ein Abkommen über die Organisation einer ersten Weltmeisterschaft für 2020.[3] Im folgenden August wurde letztere dann auf Anfang Dezember 2020 terminiert.[4] Zuvor hatte die Corona-Pandemie den internationalen Radsport monatelang lahmgelegt; Athleten mussten sich angesichts von Ausgangsbeschränkungen auf Heimtrainern fit halten, und mehrere prominente Radrennen hatten virtuelle Auflagen erlebt, was der E-Cycling-Weltmeisterschaft eine unvorhergesehene Aktualität bescherte.
Diese ersten Weltmeisterschaften wurden am 9. Dezember 2020 ausgetragen. Es starteten neben Spezialisten im E-Cycling auch Weltklassefahrer der Disziplinen Straßenradsport und Cyclocross.[5] Erste Weltmeisterin wurde die Südafrikanerin Ashleigh Moolman-Pasio.[6] Bei den Männern siegte der Deutsche Jason Osborne.[7]
Die zweite Ausrichtung wurde recht kurzfristig auf Ende Februar 2022 festgelegt, erneut unter der Ägide von Zwift.[8] Die Weltmeisterschaften 2023 fanden am 18. Februar statt, in einem neuen Format, bei dem das Fahrerfeld über drei Rennen nach und nach ausgedünnt wurde. Drei Viertel der jeweils 100 Starter bei Männern und Frauen wurden von ihren nationalen Radsportverbänden nominiert, weitere 25 Fahrer und Fahrerinnen konnten sich direkt über kontinentale Qualifikationsrennen qualifizieren. Das Preisgeld für die Gewinner betrug 8000 Euro.[9] Der virtuelle Parcours war Glasgow und Umgebung nachempfunden, wo im August die Straßen-WM 2023 stattfand.[10] Nach einer Ausschreibung[11] wechselte die UCI den Anbieter und vergab die Austragungen von 2024 bis 2026 an MyWhoosh.[12] Das Finale 2024 soll am 26. Oktober stattfinden, wobei die Teilnehmer erstmals physisch am selben Ort anwesend sein werden, und zwar in Abu Dhabi.[13]
Für die Sieger der Weltmeisterschaften wurde eine spezielle Version des Regenbogentrikots geschaffen, das optisch einer Bildstörung nachempfunden ist. Es wird dem Avatar des Titelträgers verliehen und kann persönlich von ihm oder ihr selbst bis zur nächsten Weltmeisterschaft während der Teilnahme an E-Cycling-Rennen getragen werden.[14]
Jahr | Plattform / Strecke | Gold | Silber | Bronze |
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2020 | Zwift „Watopia“ (50,0 km) | Ashleigh Moolman-Pasio | Sarah Gigante | Cecilia Hansen |
2022 | Zwift „New York“ (54,9 km) | Loes Adegeest | Cecilia Hansen | Zoe Langham |
2023 | Zwift „Glasgow“ (14,2 + 8,6 + 12,3 km) | Loes Adegeest | Zoe Langham | Jacquie Godbe |
Jahr | Plattform / Strecke | Gold | Silber | Bronze |
---|---|---|---|---|
2020 | Zwift „Watopia“ (50,0 km) | Jason Osborne | Anders Foldager | Nicklas Amdi Pedersen |
2022 | Zwift „New York“ (54,9 km) | Jay Vine | Freddy Ovett | Jason Osborne |
2023 | Zwift „Glasgow“ (14,2 + 8,6 + 12,3 km) | Bjørn Andreassen | Jason Osborne | Marc Mäding |