Edward Boyden ist der Sohn eines Unternehmensberaters und einer Biochemikerin und verbrachte seine Kindheit gemeinsam mit seiner Schwester in Texas.[2] Schon im Alter von zwölf Jahren nahm er an einem landesweiten Jugendwissenschaftswettbewerb in Texas teil und gewann den ersten Preis.[2] In der Schule übersprang er gleich mehrere Klassen[2] und war bereits als 14-Jähriger als Student eingeschrieben. Er studierte zunächst von 1993 bis 1995 Physik an der Texas Academy of Mathematics and Science.[3] Nach dem Erwerb des Bachelor-Grades wechselte Boyden für ein Studium der Elektrotechnik und Informatik von 1995 bis 1999 ans Massachusetts Institute of Technology.[3] Dort erwarb er mit einer Arbeit über Quantum Computing: Theory and Implementation 1999 den Master-Titel.[3] Hieran schloss er von 1999 bis 2005 ein Studium der Neurowissenschaften an der Stanford University an, wo er auch im Jahr 2005 mit einer Dissertationsschrift über Task-specific neural mechanisms of memory encodingpromoviert wurde.[3]
Edward Boyden ist verheiratet mit der Neurowissenschaftlerin Xue Han, die er während seines Studiums an der Stanford University kennengelernt hatte und mit der er zwei Kinder hat.[4] Boyden und Han sind aber nicht nur privat ein Paar, sondern forschen und publizieren auch gemeinsam.[5][6][7][8]
Bekannt wurde Edward Boyden durch seine Arbeiten zur Optogenetik. Bei dieser Technologie wird ein lichtempfindlicher Ionenkanal wie etwa Channelrhodopsin (ChR2) genetisch in Neuronen modifiziert, der es erlaubt, die Neuronenaktivität durch Licht zu kontrollieren.[10] Es gab frühere, ins Jahr 2002 datierende Bemühungen von Gero Miesenböck und Boris Zemelman, eine zielgerichtete optische Kontrolle zu erreichen, welche allerdings keinen direkt durch Licht aktivierten Ionenkanal beinhalteten.[11] Aber erst die 2005 von Karl Deisseroth entwickelte Methode, welche auf direkt durch Licht aktivierten Kanälen von Transportproteinen wie Channelrhodopsin basierte, erwies sich als in größerem Rahmen anwendungsfähig. In dieser Form wurde die Optogenetik von vielen Neurowissenschaftlern als Hilfswissenschaft übernommen.[10] Man geht davon aus, dass sie auch therapeutische Anwendungsmöglichkeiten bietet.[12] Edward Boyden begann seine Tätigkeit am MIT Media Lab im Jahr 2007. Er beschäftigt sich dort mit der Entwicklung neuer optogenetischer Werkzeuge wie auch anderer Technologien zur Handhabung der Gehirnaktivität.[10]
(herausgegeben zusammen mit T. Knopfel): Optogenetics: Tools for Controlling and Monitoring Neuronal Activity (= Progress in Brain Research, Band 196), Elsevier, Amsterdam 2012.
Boyden, E., Zhang, F., Bamberg, E. et al.: Millisecond-timescale, genetically targeted optical control of neural activity. Nat Neurosci 8, 1263–1268 (2005). https://doi.org/10.1038/nn1525.
↑ abKurzbiographie (Memento vom 2. September 2019 im Internet Archive) auf der Website der Grete Landbeck European Brain Research Foundation: Brain Prize; abgerufen am 2. September 2019.