Eibau Gemeinde Kottmar
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Koordinaten: | 50° 59′ N, 14° 40′ O | |
Höhe: | 368 m | |
Fläche: | 17,37 km²[1] | |
Einwohner: | 2730 (1. Nov. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 157 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2013 | |
Postleitzahl: | 02739 | |
Vorwahl: | 03586 | |
Lage von Eibau in Sachsen
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Eibau (obersorbisch Jiwow, oberlausitzisch: Eibe[3]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Kottmar, welcher im Süden des ostsächsischen Landkreises Görlitz zwischen Zittau und Bautzen liegt. Der Ort in der Oberlausitz ist überregional für sein Schwarzbier bekannt.
Eibau, gelegen im oberen Landwasser- und Grundwassertal, eingebettet von den Bergen Kottmar (583 m), Hänschberg, Beckenberg (407,6 m), Spitzberg (510 m), Schamotte und Lerchenberg, ist ein für die Gegend typisches Waldhufendorf.
Der Ortsteil liegt im Süden der Gemeinde Kottmar und bildet teilweise einen Übergang vom Oberlausitzer Bergland zur Östlichen Oberlausitz.
Am Südwesthang des Kottmar, dem zweithöchsten Berg des Oberlausitzer Berglandes, befindet sich eine der drei Spreequellen. Da es sich hierbei um die am höchsten gelegene handelt, wird sie auch als Hauptader bezeichnet.
An die Gemarkung von Eibau grenzen folgende fünf Gemeinden: Herrnhut im Nordosten, Oderwitz im Südosten, Leutersdorf im Süden und Ebersbach-Neugersdorf im Westen. Im Norden grenzt der Ortsteil Obercunnersdorf an.
Die ehemalige Gemeinde fusionierte 2013 mit den benachbarten Gemeinden Ober- und Niedercunnersdorf zur neuen Gemeinde Kottmar. Früher bestand Eibau aus den drei Ortsteilen Eibau, Neueibau und Walddorf, welche nun auch Ortsteile der neuen Gemeinde sind.
Des Weiteren gibt es noch nicht als Ortsteil ausgewiesene Siedlungen. Die Kottmarhäuser liegen abgelegen von den anderen Siedlungsräumen des Ortsteils auf der Eibauer und Walddorfer Flur. Die Löbauer Wiese bildet mit Walddorf und den zu Ebersbach/Sa. gehörigen Hübelhäusern eine zusammenhängende Bebauung.
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung Eibaus stammt aus dem Jahr 1352 und findet sich im Papstzehntenverzeichnis für das Dekanat Zittau. Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1384 gehörte die Eibauer Kirche in jener Zeit bereits zum Diakonat Zittau.
Eibau ist ein Waldhufendorf und liegt am Ufer des Landwassers. Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Umgebindehäuser, die von der Tradition der Leinenweberei noch bis in die heutige Zeit zeugen. Während der Industrialisierung entstanden mechanische Webereien, die bis 1989 existierten.
Am 14. Januar 1714 wurde von König August dem Starken von Sachsen die Gründungsurkunde von Neueibau unterzeichnet, das beiderseits des Leutersdorfer Wassers liegt.
1704 wurde der Bau einer neuen Kirche begonnen. Bei der Weihe am 27. September 1707 waren wenigstens 1880 Personen anwesend. In den Jahren 1751, 1779 und 1797 schlug der Blitz in die Kirche ein, wodurch beim erstgenannten Einschlag unter anderem der Turm abbrannte und Turmknopf sowie Glocken Schaden nahmen.
Ab 1810 erlangte das Dorf mit der Landbrauerei, welche heute unter dem Namen Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH (bis vor kurzem Münch-Bräu Eibau GmbH) firmiert, überregionale Bekanntheit.
Nach 1844 siedelten sich eine Vielzahl von textitlverarbeitenden Unternehmen in der sächsischen Oberlausitz an, die Region wurde zu einem der Zentren der deutschen Textilveredelung (siehe Adolph Maschek Druckerei, Färberei und Imprägnieranstalt).
Zum 1. Januar 1999 wurden die Gemeinden Neueibau und Walddorf mit dem Ortsteil Kottmarhäuser eingemeindet.[4] Am 1. Januar 2013 wurde Eibau in die neue Gemeinde Kottmar eingemeindet.[5]
Gemeinde Eibau | |
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1777 | Bautzener Kreis |
1843 | Landgerichtsbezirk Löbau |
1856 | Gerichtsamt Ebersbach |
1875 | Amtshauptmannschaft Löbau |
1952 | Landkreis Löbau |
1994 | Landkreis Löbau-Zittau |
2008 | Landkreis Görlitz |
Gemeinde Eibau | OT Eibau | OT Walddorf | OT Neueibau | |
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1561 | 40 Bauern, 28 Gärtner, 218 Häusler, 48½ Hufen |
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1777 | 43 besessene Mann, 39 Gärtner, 401 Häusler, 12 Wüstungen |
98 Häusler, 4 Wüstungen |
55 Häusler, 3 Wüstungen | |
1834 | 4210 | 1208 | 628 | |
1871 | 4598 | 1331 | 864 | |
1890 | 4367 | 1269 | 899 | |
1910 | 5244 | 1321 | 1075 | |
1925 | 5179 | 1314 | 1005 | |
1939 | 4814 | 1304 | 1003 | |
1946 | 5394 | 1496 | 1129 | |
1950 | 6016 | 1548 | 1230 | |
1964 | 5181 | 1415 | 1083 | |
1990 | 3916 | 1059 | 789 | |
2000 | 5328 | |||
2009 | 4686 | |||
2013 | 2981 |
Der Ortsname ist belegt als Ywa (1352), Yba (1367), Iwa (1390), Yben, Eybe (1405/1428), Ybe, Yebe (1430), Eybe (1468), Eybaw (1567) und Eybau (1768). Im Zusammenhang mit Neueibau ist Eibau 1875 auch als Alteibau belegt.[6]
Den Namen führen Ernst Eichler und Hans Walther vom mittelhochdeutschen īwe ‘Eibe’ auf einen Ort am oder im Eibenwald bzw. in der eibenreichen Aue. Eine ähnliche Namensherkunft haben die Erzgebirgsorte Eibenstock und Eibenberg aufzuweisen.[7]
Den sorbischen Ortsnamen gab Filip Rězak 1920 noch mit Jiwow an, Eichler und Walther verzichteten 1975 bereits – wie bei den meisten Orten außerhalb des sorbischen Sprachgebietes – auf eine Wiedergabe eines sorbischen Ortsnamens.
Die ehemalige Gemeinde Eibau unterhielt Partnerschaften mit der Gemeinde Sulzbach-Laufen im Kochertal, dem Ortsteil Walddorf der Stadt Altensteig im Schwarzwald und der tschechischen Stadt Krásná Lípa (deutsch Schönlinde), welche nun auch Partnerschaften der Gemeinde Kottmar sind.
Der Ortsteil bietet eine Reihe an Sportstätten an, darunter zählen unter anderem die Sporthalle Am Kottmar, das Volkshaus, das Volksbad und das Fitness-Center in Eibau, das Skiheim, die Skisprungschanze Am Kottmar und der Faustballplatz in Walddorf sowie der Fußballplatz Berglandarena, der Sportplatz und die Kegelbahn in Neueibau.
Seit 1993 findet alljährlich Ende Juni der traditionelle Eibauer Bierzug statt. Der Festumzug entlang der Bundesstraße 96 erinnert an den historisch verbürgten Bierstreit zwischen Löbau, Zittau und Görlitz im 17. Jahrhundert.
Einer der größten Arbeitgeber der Region ist mit etwa 120 Mitarbeitern die Agrargenossenschaft Eibau eG. Der landwirtschaftliche Betrieb bewirtschaftet gegenwärtig 2731 Hektar Nutzfläche und besitzt einen Tierbestand von 1350 Kühen, 1350 Jungrindern und 240 Sauen (Stand 2009).
Seit 1810 besitzt die in Eibau ansässige Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH, ehemals Münch-Bräu Eibau GmbH, das Braurecht für die Herstellung von Bier. Bekannt geworden ist das Unternehmen vor allem wegen seiner Herstellung von Schwarzbier.
Der Ortsteil wird auf einer Länge von rund 5 km von der Bundesstraße 96 durchzogen und liegt an der Bahnstrecke Oberoderwitz–Wilthen (Süd-Lausitzer Bahn); am Bahnhof Eibau zweigt die Bahnstrecke nach Varnsdorf–Mittelherwigsdorf ab.
In Dresden-Klotzsche befindet sich der nächstliegende Flughafen.
Der Ortsteil unterhält zurzeit die Pestalozzi-Grundschule, den Freizeithort Sonnenschein und die Kindertagesstätte Spatzennest in Eibau sowie die Kindertagesstätte Märchenwald in Walddorf. Ebenfalls befindet sich eine private Bibliothek in Eibau.
Die Mittelschule und Martin-Andersen-Nexö-Grundschule in Eibau, die Grundschule in Walddorf sowie die Kindertagesstätte Max und Moritz in Neueibau wurden aufgrund sinkender Anzahl an Kindern nach und nach geschlossen.