Der Ort Eidenberg liegt auf einer Höhe von 685 m ü. A. (Gemeindegebiet 450 – 927 m ü. A.) im oberen Mühlviertel und hat 2107 Einwohner. Das größte Gewässer ist die Große Rodl, die im Norden und im Südwesten auch die Gemeindegrenze bildet.
Die Ausdehnung der Gemeinde beträgt von Nord nach Süd 7,8 und von West nach Ost 6,1 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 29,28 Quadratkilometer.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich, seit 1490 zum Fürstentum Österreich ob der Enns.
Um das Jahr 1200 ist die geografische Bezeichnung Schiefegg nachweisbar,[2] und zwar in Form eines Weges namens Schefwech („Schiffweg“), der zum Wegenetz des Linzer Steiges gehörte. So wie Schiefegg weisen auch die beiden Genger Ortschaften Untergeng und Obergeng und die weiter nordöstlich gelegene Ortschaft Saumstraß (Gemeinde Zwettl an der Rodl) auf die alten Transportwege zwischen Donau und Böhmen hin.
Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Hauptortes stammen aus den Jahren 1206 („ibenberge“)[3], 1209 („ibenberc“)[4] und 1215 („Ulricus de Ibenperge“), wobei dem Grundwort Berg entweder der althochdeutsche Personenname Iwo oder das mittelhochdeutsche Wort iwe (Eibe) hinzugefügt wurde, was dann den Berg, wo die Eiben wachsen, bezeichnen würde.[5]
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt, ist seither wieder bei Oberösterreich.
Die Zunahme der Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten beruht vor allem auf einer positiven Geburtenbilanz. Seit 2001 ist auch die Wanderungsbilanz positiv.[7]
Von den 119 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 43 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten 51 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 16 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 14 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (45), Handel (34), Beherbergung und Gastronomie (29) und freiberufliche Dienstleistungen (27 Mitarbeiter).[9][10][11]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
119
145
89
74
Produktion
13
10
30
44
Dienstleistung
74
44
152
109
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Blasonierung: In Gold über grünem Dreiberg, darin eine silberne Wellenleiste, ein schwarzes Hufeisen mit zehn Nagellöchern, überhöht von zwei roten, schwebenden, ungleicharmigen Tatzenkreuzen in den Oberecken. Die Gemeindefarben sind Schwarz-Gelb-Rot.
Die drei grünen Hügel, der Dreiberg, stehen als Symbol für die schöne Landschaft, die gepflegten Wiesen und die ausgedehnten Wälder.
Das silberne Wellenband steht für die Große Rodl, die die Gemeinde durchzieht.
Die zwei roten Kreuze stehen als Symbol für die beiden Gotteshäuser in Eidenberg und Untergeng.
Das Hufeisen verweist auf das bäuerliche Brauchtum der seit 1956 in Eidenberg durchgeführten Leonhardiritte – der Heilige Leonhard ist Schutzpatron des Eidenberger Gotteshauses.
Die zehn Nagellöcher bedeuten die zehn Ortschaften der Gemeinde (Aschlberg, Berndorf, Edt, Eidenberg, Felsleiten, Kammerschlag, Obergeng, Schiefegg, Staubgasse, Untergeng).
Das Wappen in der heutigen Form und die Gemeindefarben Schwarz-Gelb-Rot wurden im Gemeinderat am 25. März 1981 beschlossen und von der oberösterreichischen Landesregierung am 11. Mai 1981 genehmigt.[19]
Thomas Schwierz: Eidenberg. Geschichte und Chronik. Eigenverlag, 2021.
Thomas Schwierz: Heimatkundliches aus Eidenberg, Gramastetten und anderenorts. Eigenverlag, 2018.
Thomas Schwierz: Sakrale Kleindenkmäler und Gedenkstätten in Gramastetten. Pfarre Eidenberg, 2003.
Thomas Schwierz: Kirche und Stifts-Meierhof in Eidenberg. Pfarre Eidenberg, 2015.
Fritz Winkler: Erinnerungen von Frauen und Männern der Kriegsgeneration. O.K.B. Eidenberg, 1999.
Reinhold Hammerl: Agrargeographische Untersuchungen im Bereich der Gemeinde Eidenberg (Oberösterreich) (= Salzburger geographische Arbeiten. Band 23). Salzburg 1993.
Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Eidenberg. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2008, S. 1–134 (zobodat.at [PDF]).
↑Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band2. Wien 1856, CCCXVI, S.461 (archive.org – „usque ad viam, quae vulgo Schefwech dicitur“ in einer auf den 30. Juni 1198 datierten Urkunde zu Passau): „Wolfker, Bischof von Passau, verleiht dem Gundackar von Steyr die Herrschaft Wildberg.“
↑Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band2. Wien 1856, CCCLI, S.505 (archive.org – „Totam partem decime in ibenbergeh“ in einer Urkunde vom 19. Juni 1206 zu Passau): „Manegold, Bischof von Passau, genehmigt einen Zehenttausch zwischen dem Kloster Wilhering und der Pfarre Gramastetten.“
↑Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band2. Wien 1856, CCCLX, S.517 (archive.org – „Ulricus senior de ibenberc“ in einer Urkunde vom 31. Jänner 1209 zu Baumgartenberg): „Leopold VII., Herzog von Österreich und Steiermark, bestätigt dem Kloster Baumgartenberg dessen namentlich aufgezählten Besitzungen und die dem Cistercienser-Orden zukömmliche Freiheit von jeder anderen als der landesfürstlichen, unentgeltlichen Vogtherrschaft.“
↑Wladimir Obergottsberger: Die beiden Wolfgangheiligtümer in der Gemeinde Eidenberg. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 24, Heft 3/4, Linz 1970, S. 31–32 (ooegeschichte.at [PDF]). Elisabeth Schiffkorn: Zur These von der Wandersage in der Kleindenkmal-Forschung. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 67, Linz 2013, Heft 1/2, S. 49–51 (gesamter Artikel S. 32–52 auf landessagen.at).