Eis Ic (Schreibweise auch: Eis-Ic) ist eine metastabilekristalline Modifikation von Eis I, die 1942 von Hans König entdeckt und als „kubische Eismodifikation“ beschrieben wurde.[1] Die Überzeugung, dass es sich bei der Kristallstruktur von Eis Ic um ein kubisches Kristallsystem handelt, wurde bis heute überwiegend beibehalten. Die Sauerstoff-Atome in Eis Ic sind danach in der Diamantstruktur angeordnet. Eis Ic ist sehr ähnlich zum gewöhnlichen hexagonalenEis Ih; es hat mit 0,93 g/cm³ eine nur geringfügig höhere Dichte.[2][3] Es entsteht beim schnellen Abkühlen auf eine Temperatur von 130 bis 220 Kelvin (−143 bis −53 °C) und kann auf bis zu 240 K (−33 °C) erwärmt werden,[4][5] bis es sich in das gewöhnliche Eis Ih umwandelt.
Im Labor lässt sich Eis Ic aus unterkühltem Wasser[6] sowie aus amorphem Eis[7] und aus den Hochdruck-Modifikationen von Eis (Eis II, Eis III und Eis V)[8] erzeugen. Es kann sich auch in der oberen Erdatmosphäre bilden[9] und es wird vermutet, dass es für das seltene 28°-Halo verantwortlich ist,[10][11] wobei es dafür aber auch einen anderen Erklärungsansatz gibt.[12]
Ob die Kristallstruktur der Eismodifikation „Ic“ aber tatsächlich kubisch ist, wird seit kurzem in Zweifel gezogen, denn die Unterschiede zum Eis Ih sind nur klein: Von manchen Autoren wird es nun als Eis I mit Stapelfehler (stacking-disordered ice, Eis Isd) beschrieben, als Übergangsstruktur zwischen der Struktur von Eis Ih und der „hypothetischen“ Form Ic,[13][14][15] während andere das Eis I mit Stapelfehler als Übergangsphase zwischen Ic und Ih ansehen.[16]
↑L.G. Dowell, A. P. Rinfre: Low-temperature forms of ice as studied by x-ray diffraction. In: Nature. 189. Jahrgang, Nr.4757, 1960, S.1144–1148, doi:10.1038/1881144a0, bibcode:1960Natur.188.1144D.
↑L. G. Dowell, A. P. Rinfre: Low-temperature forms of ice as studied by x-ray diffraction. In: Nature. 189. Jahrgang, Nr.4757, 1960, S.1144–1148, doi:10.1038/1881144a0, bibcode:1960Natur.188.1144D.
↑J. E. Bertie, L. D. Calvert, E. Whalley: Transformations of Ice II, Ice III, and Ice V at Atmospheric Pressure. In: J. Chem. Phys. 38. Jahrgang, Nr.4, 1963, S.840–846, doi:10.1063/1.1733772, bibcode:1963JChPh..38..840B.