Eis VI ist eine Form von Eis, das bei hohem Druck in der Größenordnung von 1 GPa (= 10.000 bar) und Temperaturen von ca. 130 bis 355 Kelvin (−143 °C bis 82 °C) existieren kann; siehe dazu auch das Phasendiagramm von Wasser. Seine Entdeckung und die weiterer Hochdruckformen des Eises wurde von P.W. Bridgman im Januar 1912 veröffentlicht.[1][2]
Eis VI hat eine Dichte von 1,31 g/cm³ und hat ein tetragonales Kristallsystem mit der Raumgruppe P42/nmc; die Einheitszelle enthält 10 Wassermoleküle und hat die Dimensionen a=6,27 Å, c=5,79 Å.[3] Mit Eis VII und flüssigem Wasser hat es bei ca. 82 °C und 2,22 GPa einen Tripelpunkt und mit flüssigem Wasser und Eis V bei 0,16 °C und 0,6324 GPa = 6324 bar.[4]
Eis VII wird nahe dem Kern von Exoplaneten mit Ozeanen vermutet, die kürzlich außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wurden. Außerdem wurde eine Existenz dieses Eises auch im Erdmantel nachgewiesen.[5] Der in Las Vegas lehrende deutsche Mineraloge Oliver Tschauner entdeckte Eis VII in einem in der Orapa-Mine in Botswana gefundenen 428 Karat schweren Diamanten.[6]