Elisabeth Charlotte Helene Emilie Büchsel (* 29. Januar1867 in Stralsund; † 3. Juli1957 ebenda) war eine deutsche Malerin. Nach künstlerischer Ausbildung unter anderem in Berlin und Paris lebte und arbeitete sie ab 1904 auf der Insel Hiddensee und in ihrer Heimatstadt Stralsund.
Das Geburtshaus der Malerin Elisabeth Büchsel in der Altstadt von Stralsund (Ossenreyerstr. 6)Schloss am Sund
Elisabeth Büchsel wurde als zweites von sechs Kindern des Altermannes der Stralsunder Gewandschneider Ernst Gotthilf Felix Büchsel und seiner Ehefrau Marie Anna Wilhelmine Musculus geboren. Sie begann bereits im Kindesalter, sich für die Darstellung ihrer Umgebung zu interessieren. In Stralsund besuchte sie das Mädchen-Gymnasium.
Ab 1904 lebte und arbeitete Büchsel jeweils von Frühjahr bis Herbst auf der Insel Hiddensee. Dort lebte sie dann als Sommergast im Haus der Familie Gau in Neuendorf. Ihr Domizil in Stralsund bildete das dortige Schloss am Sund an der Promenade des Strelasund-Ufers.
„[…] Fräulein Büchsel aus Stralsund, eine Schülerin von Lucien Simon in Paris, malt seit langer Zeit mit großer Vorliebe auf Hiddensee. Sie hat es verstanden, sich mit der Kinderwelt dort besonders zu befreunden, so daß die Kleinen ihr willig Modell stehen, und schon manch hübsches Bild ist nach diesen Vorwürfen entstanden. Mit unermüdlichem Fleiß aber bemüht sie sich, auch die großen Luftstimmungen zum Ausdruck zu bringen […]“
Büchsel malte überwiegend Porträts und Landschaftsbilder von Rügen und Stralsund sowie der Stralsunder Umgebung. Ein Teil ihres Werkes befindet sich im Stralsund Museum im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald und im Vineta-Museum in Barth, der größere Teil befindet sich weit gestreut in Privathand. Eines ihrer bekanntesten Porträts ist das des ersten Stralsunder OberbürgermeistersCarl Heydemann, welches sie 1933 malte.
Eine tiefe Freundschaft verband sie etwa mit Oskar Kruse und Erich Kliefert. Zu ihren sogenannten „Hiddensee-Freunden“, die wie sie die Inspiration der Insel für ihr künstlerisches Schaffen nutzten, gehörten u. a. Joachim Daerr und Bernhard Feistel (1898–1957).[2]
Büchsel, Elisabeth. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S.349 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Michael Lissok: Elisabeth Büchsel. In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern. Bd. 2 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V: Forschungen zur Pommerschen Geschichte. Bd. 48,2). Böhlau, Köln u. a. 2015, ISBN 978-3-412-22541-4, S. 42–46.
Luise Hartmann: Büchsel, Elisabeth. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 15, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22755-8, S. 29.
Hansestadt Stralsund (Hrsg.): Frauen in der Stralsunder Stadtgeschichte. Stralsund, 1998.
Ute Fritsch: Künstlerkarte Hiddensee. Verlag JENA 1800, Berlin 2003, ISBN 3-931911-22-5.
Marion Magas: Wie sich die Malweiber die Ostseeküste eroberten. Bloch, Berlin 2008, ISBN 978-3-00-023779-9.
Angela Rapp: Der Hiddensoer Künstlerinnenbund – Malweiber sind wir nicht, Berlin 2012, ISBN 978-3-00-038345-8.
Anke Manigold: Elisabeth Büchsel. In: Dies. und Katja Behling: Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um 1900. Berlin, Insel 2013, ISBN 978-3-458-35925-8, S. 43–46.
Dorina Kasten: Elisabeth Büchsel. Bilder eines schönen, starken Lebens. Eudora-Verlag, Leipzig 2021, ISBN 978-3-938533-74-1.
↑Büchsel, Elisabeth. In: Museum Kunst der Verlorenen Generation. Abgerufen am 30. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
↑ abLuise Hartmann: Büchsel, Elisabeth. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 15, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22755-8, S. 29.
↑SLUB Dresden: Jahresschau 1945. Abgerufen am 5. Oktober 2021 (deutsch).
↑Büchsel und Freunde. inside Stralsund, 23. Juli 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2015; abgerufen am 19. Januar 2015.
↑Hundertmal Büchsel. inside Stralsund, 4. Juni 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2015; abgerufen am 19. Januar 2015.