Elsenz | ||
Die Elsenz in Bammental | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23898 | |
Lage | Kraichgau
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | wenig westlich des Ortsrandes von Elsenz 49° 10′ 32″ N, 8° 49′ 33″ O | |
Quellhöhe | ca. 237 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Mündung | in Neckargemünd in den NeckarKoordinaten: 49° 23′ 46″ N, 8° 47′ 45″ O 49° 23′ 46″ N, 8° 47′ 45″ O | |
Mündungshöhe | 111,7 m ü. NHN[LUBW 2] | |
Höhenunterschied | ca. 125,3 m | |
Sohlgefälle | ca. 2,4 ‰ | |
Länge | 53,2 km[LUBW 3] | |
Einzugsgebiet | 542,648 km²[LUBW 4] | |
Abfluss am Pegel Meckesheim[2] AEo: 257 km² Lage: 15,211 km oberhalb der Mündung |
NNQ (08.09.1991) MNQ MQ Mq HHQ |
560 l/s 950 l/s 1,91 m³/s 7,4 l/(s km²) 35,2 m³/s |
Abfluss[3] AEo: 543,1 km² an der Mündung |
MQ Mq |
4,61 m³/s 8,5 l/(s km²) |
Mittelstädte | Eppingen, Sinsheim | |
Kleinstädte | Neckargemünd | |
Gemeinden | Siehe Abschnitt Orte und Siedlungsplätze | |
Die Elsenz ist ein etwas über 53 Kilometer langer Fluss im nordwestlichen Baden-Württemberg, der in Neckargemünd von links und Süden in den Neckar mündet.
Nach dem Fluss ist der mittelalterliche Elsenzgau benannt.
In frühmittelalterlichen Texten taucht der Fluss in Schreibformen wie Elisinza, Elizinza oder auch Elsenzgouue, Elisanzgowe (Elsenzgau) auf. Die Elsenz ist der östlichste Vertreter einer Gruppe von Gewässernamen mit der Grundform *Alisantiā, die in der Region Frankreich, Luxemburg, der Westschweiz und Nordspanien beheimatet sind. Das Basiswort *Alis- könnte vielleicht eine gallische Entsprechung zum germanischen Wort *alisō für 'Erle' sein. Die keltische Endung -ant-/*-ont- brachte zum Ausdruck, dass das im Basiswort Bezeichnete in großer Fülle vorhanden ist.[4]
Unsicher ist, ob die römische Verwaltungseinheit Civitas Alisinensium nach der Elsenz benannt wurde.
Die Elsenz entspringt wenig westlich des Ortsrandes von Elsenz im beginnenden Seewald in der Straßengabel zwischen Seestraße und Seewaldstraße auf etwa 237 m ü. NHN.
Der Fluss zeigt nach den ersten 4 km seines südöstlich orientierten obersten Laufes eine fast lineare Gefällekurve. Nach den ersten 30 km folgt er ab Sinsheim dicht seiner westlichen Wasserscheide. Ab Mauer läuft er im unteren Teil einer ehemaligen Neckarschlinge. Ab Bammental führt der Fluss häufig Hochwasser. Auf den untersten etwa 700 m ab dem untersten Wehr bis zur Mündung ist die Elsenz mit kleineren Wasserfahrzeugen befahrbar.
Sie mündet nach einem zumeist nördlichen Lauf von gut 53 km durch den Kraichgau und den Kleinen Odenwald auf 111,7 m ü. NHN in Neckargemünd etwa 50 m oberhalb der Neckarbrücke nach Kleingemünd von links in den Neckar.
Der Einzugsbereich der Elsenz umfasst etwas über 540 km² und hat ungefähr die Form eines nach Süden gerichteten Keils anfangs recht konstanter Breite von etwa 22 km und mit etwa 36 km Länge. Der nordwestliche Eckpunkt des Zuflussbereiches liegt bei Heidelberg (Gipfel des Königstuhls), der nordöstliche zwischen Neunkirchen und Lindach bei Eberbach, die Keilspitze wenig südlich von Mühlbach bei Eppingen. Es umfasst, naturräumlich gesehen, im Süden und in der Mitte Anteile an Unterräumen des Kraichgaus, im Norden an solchen des Kleinen Odenwaldes.[1] Dort liegen mit dem 567,8 m ü. NHN[LUBW 5] hohen Königstuhlgipfel an der Nordwestecke und der 449,2 m ü. NHN[LUBW 5] erreichenden Kuppe des Neurods bei Schönbrunn an der Spitze eines Nordsporns der Wasserscheide neckarnah seine höchsten Punkte, während die Gesamtwasserscheide im südlichen Bereich überall unter 350 m ü. NHN[LUBW 1] bleibt.
Nördlich grenzen die Einzugsgebiete von Neckar und des beim gleichnamigen Ort in den Neckar mündenden kleinen Neckarzuflusses Pleutersbach an, im Norden ist der Neckar deshalb oft nicht einmal zwei Kilometer von der Wasserscheide entfernt. Auch in ihrem nordöstlichen Bereich ist der hier teilweise noch nähere Neckar Hauptkonkurrent, ehe weiter nach Süden zu nacheinander die Einzugsgebiete der linken Neckarzuflüsse Mühlbach, Lein und – nun schon im Süden – Zaber angrenzen. Im Südwesten und Westen folgen im Uhrzeigersinn die Einzugsgebiete von Kraichbach und Leimbach, beides Zuflüsse zum Oberrhein, ehe im Nordwesten die Wasserscheide wieder zum Neckar hin verläuft.
Auswahl der Zuflüsse mit einer Länge von 3,0 km oder mehr, vom Ursprung zur Mündung. Längen nach älteren Datensätzen der LUBW. Namen bevorzugt nach der TK25:
Ursprung der Elsenz wenig westlich des Ortsrandes von Eppingen-Elsenz im beginnenden Seewald
Mündung der Elsenz in Neckargemünd von links in den Neckar.
Von der Quelle zur Mündung
Im Mittel- und Unterlauf ist das Elsenztal unter dem Namen Unteres und Mittleres Elsenztal als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet beginnt unterhalb von Ittlingen und erstreckt sich bis zur Mündung in den Neckar. Es wurde am 17. September 1997 durch Verordnung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis mit der Schutzgebietsnummer 2.26.042 gebildet und hat eine Größe von rund 4340 Hektar.
Schutzzweck ist die Erhaltung der landschaftlichen und ökologischen Einheit des Elsenztales als in das Umland eingeschnittene Flusslandschaft, bestehend aus einer Abfolge von Engtalstrecken und Talweitungen, mit Flussaue, Talflanken, Seitentälern und einzelnen, optisch markant in die Flusslandschaft hineinwirkenden Erhebungen; Klingen, Hohlwege, Steilhänge, Böschungen und Terrassen. Es handelt sich um ein Fließgewässersystem aus Flüssen, Bächen und Gräben mit Kraut- und Gehölzsäumen, Ackerfluren, durchsetzt mit Feldgehölzen, Hecken, Gebüschen, Bäumen und Baumreihen, einzelnen großflächigen Wiesenarealen und Obstbaumbeständen, Laubmischwälder auf Kuppen und Steilhängen. Das Landschaftsschutzgebiet ist ein ökologisch notwendiger Ergänzungsraum für die Naturschutzgebiete und flächenhafte Naturdenkmale und ihrer Tierwelt.
In den 2010er-Jahren breitete sich der Biber an der Elsenz aus und trug durch den Bau von Staudämmen dazu bei, dass sich wieder Frösche und Eisvögel ansiedelten.[5]
Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet der Elsenz
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)