Seit 1943 lebt Andijewska im Westen, hauptsächlich in Deutschland. Die meisten ihrer Werke erschienen seit 1961 in München, danach in New York als Sonderbände im Emigranten-Verlag „Sutschasnist“ (Die Gegenwart).
Emma Andijewska wurde am 19. März 1931 in Stalino (heute Donezk) geboren.[1] Ihr Vater war ein Chemiker und Erfinder, die Mutter hatte Landwirtschaft studiert. Wegen häufiger Erkrankungen besuchte Emma Andijewska die Schule nicht regelmäßig und lernte überwiegend zuhause. Wegen der angegriffenen Gesundheit ihres Kindes zog die Familie 1937 nach Wyschhorod und 1939 nach Kiew. Dort erlebten sie auch den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Nachdem die Rote Armee Ende 1943 das von den Deutschen besetzte Kiew zurückeroberte, wurde Andijewskas Vater ohne Prozess hingerichtet, da man befürchtete, dass er seine Arbeiten an die Deutschen übergeben würde[2]. Ihre Mutter flüchtete mit ihren Kindern nach Deutschland, dort lebten sie nach dem Krieg unter anderem in der britischen Besatzungszone Berlins, wo Andijewska drei Jahre mit Tuberkulose der Wirbelsäule im Krankenhaus verbrachte. Ende 1949 zog die Familie nach Mittenwald und später nach München.
1957 schloss Andijewska die Ukrainische Freie Universität in München mit einem wissenschaftlichen Grad in Philosophie und Philologie ab. Das Thema ihrer Diplomarbeit, betreut von Wolodymyr Derschawin, war Annäherungen an die Grundfragen der modernen ukrainischen Metrik[3].
1957 übersiedelte die Familie in die USA und ließ sich in New York nieder. Obwohl Andijewska während ihrer New Yorker Zeit formell der New Yorker Gruppe der ukrainischen Literatur in der Emigration angehörte, finden sich in ihrem Werk thematisch und stilistisch kaum Gemeinsamkeiten mit der Gruppe. Das Werk Andijewskas wird dagegen dem Surrealismus und Hermetismus zugeordnet.
1959 heiratete sie den ukrainischen Literaturkritiker, Essayisten und Schriftsteller Iwan Koscheliwetz; 1962 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft. Von 1955 bis 1995 war Andijewska als Sprecherin und Redakteurin der ukrainischen Redaktion von Radio Free Europe in München tätig.
Axel Alexander Ziese: Dokumenta Artis zeitgenössische bildende Kunst im deutschsprachigen Kulturraum Europas 2004, Arte Factum Verlagsvertrieb – Bad Schmiedeberg 2004, S. 10–11, ISBN 3-923326-27-0.
Oberti A. Emma Andijewska. Arte Italiana per il Mondo. - Centro librario italiano s.a.s. di Carbone-Castorina & C – 1996. - Vol. 15 – P. 10150-10151.
↑Universitas Libera Ucrainensis: 1921–2006. Hrsg. von M. Schafowal und R. Jaremko. — München: Druckerei & Verlag Steinmeier, 2006. S. 203. ISBN 3-928687-61-1.
↑The Ukrainian Weekly 2001-21 (Memento vom 14. Januar 2016 im Internet Archive) Koznarska Cazanova, Irka. „UFU Honors Poet, Writer, and Artist Emma Andiievska on her 70th Anniversary“. In: The Ukrainian Weekly. Sonntag, den 27. Mai 2001. S. 13, 15.