Enoch zu Guttenberg war von 1971 bis 1977 mit Christiane Gräfin von und zu Eltz (* 1951) verheiratet. Aus dieser ersten Ehe stammen die beiden Söhne Karl-Theodor zu Guttenberg und Philipp Franz zu Guttenberg. Enoch zu Guttenberg war von 1997 bis 2017 mit der Dirigentin Ljubka Biagioni verheiratet.[4] Aus dieser Ehe entstammen zwei Söhne, die 2003 und 2005 geboren wurden.[5]
Zuletzt war er mit der aus München stammenden Sopranistin Susanne Bernhard[6] verlobt.[7]
Enoch zu Guttenberg hatte privaten Unterricht in Komposition und Dirigieren in München und Salzburg. Einer seiner Lehrer war Carl Feilitzsch. 1967 gründete er die Chorgemeinschaft Neubeuern.[8] 1997 wurde ihm die Leitung des freien und projektbezogenen Orchesters Klangverwaltung übertragen.[9] Zahlreiche Einspielungen auf CD dokumentieren diese Zusammenarbeit. Im Jahr 2000 leitete Enoch zu Guttenberg im Königsschloss Herrenchiemsee ein siebentägiges Bachfest. Daraus entstanden im folgenden Jahr die Herrenchiemsee Festspiele,[10] die seither jährlich unter Guttenberg als Intendant[11] auf der Insel Herrenchiemsee veranstaltet wurden. Ab Mai 2003[12] war Guttenberg Ehrendirigent der Hofer Symphoniker.[13]
Guttenberg war stark im Umweltschutz engagiert. Er war 1975 Mitgründer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Im Mai 2012 trat er aus diesem aus, weil er die seiner Meinung nach landschaftszerstörenden Windkraftanlagen im Gegensatz zum BUND ablehnte und er dem BUND Käuflichkeit unterstellte.[14] Enoch zu Guttenberg hat seine Kritik am BUND aufrechterhalten. Den Vorsitzenden Hubert Weiger bezeichnete er in einem 2016 erschienenen Buch als „Werbeoffizier der Windindustrie“.[15] Guttenberg warf Weiger vor, zu wenig gegen den Bau von Windparks vorzugehen und dadurch einen Beitrag zur Zerstörung von Natur und Landschaft zu leisten.[16] Weiger rede auch den Tod von Vögeln durch Windkraftanlagen klein.[17] Der BUND hatte Guttenberg wegen seiner kritischen Äußerungen verklagt, aber im April 2016 die Klageschrift zurückgezogen, laut Guttenberg aus „Angst vor der Macht der Wahrheit“.[18]
1952 erhielt Enochs Vater Karl Theodor, der zuvor von Frida Piper-von Buhl, geb. Russell, adoptiert worden war und dadurch den Nachnamen Buhl erworben hatte, nach deren Tod das Weingut Reichsrat von Buhl in Deidesheim.[25] Enoch erbte das Gut 1972 von seinem Vater Karl Theodor. 1989 wurde das Gut an japanische Investoren verpachtet, seit 2005 gehört es zur Unternehmensgruppe Niederberger.
Guttenberg übertrug sein Vermögen und seinen Grundbesitz, inklusive Familienschloss samt Inventar und Forstbetrieben im Landkreis Kulmbach, einer privatnützigen österreichischen Privatstiftung mit Sitz in Radmer.[29] Philipp Franz zu Guttenberg, der jüngere Sohn, hat nach der Aufteilung des Erbes das Schloss und das Familienunternehmen übernommen. Die Freiherrlich von und zu Guttenberg’sche Familienstiftung wurde am 31. Oktober 2008 im österreichischen Kurort Semmering angemeldet.[30]
Enoch zu Guttenberg. Dirigent, Intendant, Umweltschützer. Im Gespräch mit Constantin Magnis. Fotos von Markus C. Hurek. Propyläen Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-549-07421-3.
Auszug: Enoch zu Guttenberg – Familienerbe ist mehr Last als Lust. Interview von Constantin Magnis mit Enoch zu Guttenberg, 10. Juli 2011. In: Cicero. 10. Juli 2011, S. 1–3 (online), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2011; abgerufen am 25. Juni 2018.
Stählerne Monster. In: Georg Etscheit (Hrsg.): Geopferte Landschaften. Wie die Energiewende unsere Umwelt zerstört. Heyne, München 2016, ISBN 978-3-453-20127-9, S. 27–41 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Spiel wider die Finsternis. In: zeit.de, 17. August 2018 („Er war einer der größten deutschen Dirigenten. Vor wenigen Wochen ist Enoch zu Guttenberg gestorben. Bis zuletzt schrieb er an diesem Text über die großen PassionenJohann Sebastian Bachs. Eine Feier der Erlösung und ein Sieg über den Tod.“) Gekürzte Fassung des Artikels Musikalische Verkündigung: Bachs Johannespassion. In Diakonia. Internationale Zeitschrift für die Praxis der Kirche. 49 (2018), S. 154–162 (herder.de [Zusammenfassung frei abrufbar]).
Exkurs: Lampenfieber. In: Peter Zwanger (Hrsg.): Angst und Gesellschaft mit Fokusbeitrag zur Corona-Pandemie. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin 2021, ISBN 978-3-95466-640-9, S. 67–72.
Georg Etscheit: Musizieren gegen den Untergang. Der Dirigent und Umweltschützer Enoch zu Guttenberg. Ein biografisches Porträt. Schott Music – Schott Buch, Mainz 2020, ISBN 978-3-95983-611-1.
↑Die Chorgemeinschaft Neubeuern. Chor. In: chorgemeinschaft.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. November 2015; abgerufen am 6. September 2022 (Die Chorgemeinschaft löste sich 2018 auf. musik-heute.de. Abgerufen am 6. September 2022).
↑Enoch zu Guttenberg: Stählerne Monster. In: Georg Etscheit (Hrsg.): Geopferte Landschaften. Wie die Energiewende unsere Umwelt zerstört. München 2016, S. 27, 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Enoch zu Guttenberg: Stählerne Monster. In: Georg Etscheit (Hrsg.): Geopferte Landschaften. Wie die Energiewende unsere Umwelt zerstört. München 2016, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Enoch zu Guttenberg: Stählerne Monster. In: Georg Etscheit (Hrsg.): Geopferte Landschaften. Wie die Energiewende unsere Umwelt zerstört. München 2016, S. 40 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Enoch zu Guttenberg: Stählerne Monster. In: Georg Etscheit (Hrsg.): Geopferte Landschaften. Wie die Energiewende unsere Umwelt zerstört. München 2016, S. 38 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Guttenberg, Enoch Freiherr von und zu; Guttenberg, Georg Enoch Robert Prosper Philipp Franz Karl Theodor Maria Heinrich Johannes Luitpold Hartmann Gundeloh Freiherr von und zu (vollständiger Name)