Esino Lario | ||
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Staat | Italien | |
Region | Lombardei | |
Provinz | Lecco (LC) | |
Koordinaten | 46° 0′ N, 9° 20′ O | |
Höhe | 913 m s.l.m. | |
Fläche | 18 km² | |
Einwohner | 762 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 23825 | |
Vorwahl | 0341 | |
ISTAT-Nummer | 097035 | |
Bezeichnung der Bewohner | Esinesi | |
Schutzpatron | Victor von Mailand (7. April) | |
Website | Esino Lario |
Esino Lario ([2]; Isen im Esiner Dialekt, Esin im Leccheser Dialekt) ist eine Gemeinde in der Provinz Lecco in der italienischen Region Lombardei mit 762 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Esino Lario liegt im Esino-Tal (Val d’Esino). Das Gemeindegebiet ist Teil der Comunità montana della Valsassina, Valvarrone, Val d’Esino e Riviera und liegt gänzlich im Parco Regionale della Grigna Settentrionale.
Die Gemeinde liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Lecco und 60 Kilometer nördlich der Millionen-Metropole Mailand. Sie umfasst die Fraktionen Esino Superiore, Esino Inferiore, Ortanella, Bigallo und Cainallo.
Die Nachbargemeinden sind Cortenova, Lierna, Mandello del Lario, Parlasco, Pasturo, Perledo, Primaluna, Taceno und Varenna.
Von Varenna am Comer See führt über Perledo ein kurvenreiches Sträßchen nach Esino Lario, das auf einer Strecke von rund elf Kilometern 700 Meter ansteigt. Die Gemeinde umfasst ein Gebiet der Ausläufer im Nordwesten der Grigna (2410 m s.l.m.), ein stark bewaldetes Berggebiet von 18,66 Quadratkilometern[3], das Teil des regionalen Naturparks Parco della Grigna Settentrionale ist. Im Norden erhebt sich der Pizzo di Parlasco (1511 m s.l.m.) über dem Dorf, im Südwesten beim Weilter Ortanella der Monte Parolo (1203 m s.l.m.) zwischen Dorf und See. Im Südosten liegt der Monte Pilastro (1811 m s.l.m.) zwischen Esino Lario und dem Gipfel der Grigna. Die Grigna ist der höchste Punkt der Gemeinde, das Ortszentrum liegt auf rund 910 m s.l.m., der tiefste Punkt des Territoriums auf 554 m s.l.m.[3]
Die Region der Grigna ist stark von Karst geprägt. Es gibt zahlreiche Höhlen, Dolinen und andere Karstformen wie den Talkessel von Moncodeno, dem Felsentor Porta di Prada. Mit zahlreichen Wegen und Hütten ist das Gebiet gut für Wanderer erschlossen.[4][5][6]
In römischer Zeit befand sich auf dem Hügel, wo heute die Hauptkirche steht, eine römische Festung.[4] Am Hang oberhalb des Dorfs befinden sich die Reste eines Wehrturms aus dem 12. Jahrhundert.[7]
„Hanno belli monti, belli piani, bone fonti, et altre assai particolarità, con sì vago territorio, di sì aeroso sito et ritrovandosi così alto sopra quei monti, copioso de tutto quello fa bisogno al vivere humano.“
„Sie haben schöne Berge, schöne Flächen, gute Wasserquellen und viele andere Besonderheiten, mit vagem Gebiet, an luftigem Ort, so weit oben in diesen Bergen gelegen, reichhaltig an allem, das zum menschlichen Leben benötigt wird.“
Lange verbanden nur zwei Saumpfade – heute restaurierte Wanderwege – das Dorf mit der Außenwelt: der ältere führte von Esino Superiore nach Perledo, ein jüngerer entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und verband Esino Inferiore auf der südlichen Seite des Tals des Esino mit Varenna am Seeufer. Kleine Kapellen an den Wegen markieren die Gemeindegrenzen. Die heutige Fahrstraße wurde in den Jahren 1915 bis 1925 angelegt.[8]
Esino Lario entstand 1927 aus der Fusion der Ortsteile Esino Superiore und Esino Inferiore.[9]
Lario ist ein lokal verwendeter Begriff für den Comer See.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||||
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Jahr | 1861 | 1871 | 1881 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1936 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2022 |
Einwohner | 831 | 862 | 855 | 925 | 893 | 875 | 816 | 863 | 881 | 820 | 797 | 819 | 829 | 799 | 750 | 759 |
Quelle: ISTAT |
Bevölkerungsentwicklung
Das Dorf verfügt über zwei historische Ortskerne in Esino Superiore und Esino Inferiore, die beide auch über eine Kirche verfügen. In den steilen, engen und verwinkelten Gassen finden sich zahlreiche Brunnen, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut worden sind, um Wasser ins Dorf zu führen.[4]
Auf einem Bergvorsprung liegt die Pfarrkirche San Vittore, im 19. Jahrhundert erweitert und im barocken Stil umgestaltet. Das Baptisterium stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ein Kreuzweg führt vorbei an der Kapelle San Nicolao vom Dorf zur Kirche.[4]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in der Zwischenkriegszeit entstanden rund um die historischen Ortskerne zahlreiche Villen. Erbauer waren reiche Privatpersonen, die in Esino Lario einen Luxustourismus etablierten. Die zahlreichen Gebäude sind meist architektonisch reich ausgeschmückt.[4] In der Villa Clotilde sind heute ein Kulturzentrum, Teile des Museums und des Archivs Pietro Pensa sowie die Touristeninformation untergebracht, im Park der Villa wurde 2016 der Neubau des Museums der Grigna eröffnet.
Das Fest des Ortspatrons San Vittore findet am 7. April statt. Die Pfarrei San Vittore wurde 1455 gegründet[12] und ist Teil der Diözese Mailand.
Vom 23. bis 26. Juni 2016 fand in Esino Lario die zwölfte Wikimania statt. Zum ersten Mal haben sich die Wikipedianer fernab großer Städte versammelt, weshalb der Anlass unter dem Motto Wikimania Goes Outdoors stand. Während des Anlasses gab es mehr Konferenzteilnehmer als Bewohner im Dorf. Ein großer Teil der Esinesi waren als Freiwillige oder Vermieter von Unterkünften in die Organisation der Wikimania involviert. An der Wikimania 2016 nahmen 1.200 Personen aus 70 Ländern teil und 168 Helfer waren im Einsatz.[13]
In Vorbereitung auf die Konferenz hatte der Ort unter anderem eine Glasfaser-Internetanbindung erhalten und an mehreren Orten war ein öffentliches WiFi-Netz eingerichtet worden. Die Straße wurde mit Unterstützung von mehr als 500.000 € der Region- und Provinzregierungen erneuert. Das seit vielen Jahren leerstehende Kino wurde in einen Multifunktionssaal umgebaut.[13]