Ethinamat

Strukturformel
Strukturformel von Ethinamat
Allgemeines
Freiname Ethinamat
Andere Namen

(1-Ethinylcyclohexyl)carbamat

Summenformel C9H13NO2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 126-52-3
EG-Nummer 204-789-4
ECHA-InfoCard 100.004.355
PubChem 3284
ChemSpider 3169
DrugBank DB01031
Wikidata Q410225
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Hypnotikum

Eigenschaften
Molare Masse 167,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

94–96 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: keine P-Sätze[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Ethinamat ist ein Arzneistoff mit kurzzeitiger sedierender und hypnotischer Wirkung, der zur Behandlung von Schlaflosigkeit eingesetzt wurde. Der regelmäßige Gebrauch führt zur Toleranz, die Wirkung hält gewöhnlich nicht länger als sieben Tage an. Ethinamat wurde 1957 als Sedativum und Schlafmittel für Schering patentiert.[4] Es ist weltweit nicht mehr im Handel.

Darstellung und Gewinnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Synthese geht vom Cyclohexanon aus, welches in flüssigem Ammoniak mit Ethin und Natrium umgesetzt wird. Die Carbamatfunktion wird dann am resultierenden 1-Ethinylcyclohexanol mittels Reaktion mit Phosgen und Ammoniak eingeführt.[3][4]

Synthese von Ethinamat
Synthese von Ethinamat

In der Bundesrepublik Deutschland ist Ethinamat laut Anlage II zu § 1 Abs. 1 Betäubungsmittelgesetz[5] ein verkehrsfähiges, aber nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Der Besitz ist ohne Erlaubnis der Bundesopiumstelle beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte strafbar.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu Ethinamat in der DrugBank der University of Alberta, abgerufen am 7. Juni 2021.
  2. a b Datenblatt Ethinamate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. Juni 2021 (PDF).
  3. a b c d e f g A. Kleemann, J. Engel, B. Kutscher, D. Reichert: Pharmaceutical Substances - Synthesis, Patents, Applications, 4. Auflage (2001) Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9.
  4. a b Patent US 2 816 910 (Schering 1957).
  5. Betäubungsmittelgesetz 1981, Anlage II Stand 25. Dezember 2012.