Eucalyptus saligna

Eucalyptus saligna

Eucalyptus saligna

Systematik
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Unterfamilie: Myrtoideae
Tribus: Eucalypteae
Gattung: Eukalypten (Eucalyptus)
Art: Eucalyptus saligna
Wissenschaftlicher Name
Eucalyptus saligna
Sm.

Eucalyptus saligna ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie kommt an der Küste von New South Wales, in der Great Dividing Range, sowie im Südosten und stellenweise an der Ostküste von Queensland vor[1] und wird dort „Grey Gum“, „Blue Gum“ oder „Sydney Blue Gum“ genannt.[2]

Erscheinungsbild und Blatt

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Stamm, Äste und Borke
Illustration von Zweigen mit Laubblättern, Blütenständen, Früchten und Samen von Joseph Maiden aus „Forest Flora, N.S.W.“, Tafel 13

Eucalyptus saligna wächst als Baum, der Wuchshöhen von bis zu 50 Meter erreicht. Die Borke ist am gesamten Baum glatt und verbleibt manchmal am unteren Teil des Stammes, ist pulvrig weiß oder grau bis blassbraun und schält sich in kurzen Bändern oder Flicken.[3][4] Die Rinde der kleinen Zweige ist grün. Weder im Mark der jungen Zweige noch in der Borke gibt es Öldrüsen.[4]

Bei Eucalyptus saligna liegt Heterophyllie vor. Die Laubblätter sind stets in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite an jungen Exemplaren ist eiförmig und glänzend grün bis dunkelgrün.[3] An mittelalten Exemplaren ist die Blattspreite bei einer Länge von etwa 12 cm und einer Breite von etwa 5 cm ebenfalls eiförmig, gerade, ganzrandig und glänzend grün bis dunkelgrün. Die Blattstiele an erwachsenen Exemplaren sind 15 bis 25 mm lang und schmal abgeflacht oder kanalförmig.[4] Die Blattspreite an erwachsenen Exemplaren mit verschiedenfarbig glänzend dunkelgrünen Ober- und Unterseiten ist bei einer Länge von 10 bis 17 cm und einer Breite von 2 bis 3 cm breit-lanzettlich,[3][4] relativ dick, sichelförmig gebogen, verjüngt sich zur Spreitenbasis hin und besitzt ein mehr oder weniger spitzes oberes Ende. Die kaum sichtbaren Seitennerven gehen in geringen Abständen in einem stumpfen Winkel vom Mittelnerv ab. Die Keimblätter (Kotyledone) sind verkehrt-nierenförmig.[4]

Blütenstand und Blüte

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Seitenständig[4] an einem bei einer Länge von 4 bis 18 mm[3][4] und einem Durchmesser von bis zu 3 mm[4] im Querschnitt schmal abgeflachten oder kantigen Blütenstandsschaft stehen in einem einfachen Blütenstand sieben bis elf Blüten zusammen. Die Blütenstiele sind, soweit vorhanden, bis zu 3 mm lang und stielrund. Die nicht blaugrün bemehlten oder bereiften Blütenknospen sind bei einer Länge von 5 bis 8 mm und einem Durchmesser von 3 bis 4 mm eiförmig bis zylindrisch oder spindelförmig.[3][4] Die Kelchblätter bilden eine Calyptra, die früh abfällt. Die glatte Calyptra[4] ist konisch und leicht schnabelförmig, so lang[3][4] oder doppelt so lang wie der glatte Blütenbecher (Hypanthium)[4] und so breit wie dieser.[3][4] Die Blüten sind weiß oder cremeweiß.[4]

Die gestielte oder sitzende[4] Frucht ist bei einer Länge von 5 bis 8 mm und einem Durchmesser von 4 bis 7 mm zylindrisch, birnen- oder glockenförmig[3][4] und drei- bis vierfächrig.[4] Der Diskus ist eingedrückt, die Fruchtfächer stehen heraus.[3][4]

Nach Waldbränden regeneriert sich Eucalyptus saligna aus schlafenden Knospen und den unteren Zweigen. Exemplare von Eucalyptus saligna können über 200 Jahre alt werden.

Der Graukopf-Flughund (Pteropus poliocephalus) ernährt sich von den Blüten, der Koala (Phascalarctos cinereus) von den Laubblättern und der Pennantsittich (Platycercus elegans) von den Samen von Eucalyptus saligna.[5] Auch Bockkäfer der Arten Paroplits australis[6] sowie Agrianome spinicollis und Tessaromma undatum fand man schon auf Eucalyptus saligna.[5]

Das Absterben der Kronen von Eucalyptus saligna hängt mit dem Vorkommen des gebietstreuen und aggressiven Vogels „Bell Miner“ (Manorina melanophrys) und des Insektes Glycaspis spec. zusammen, ein Symptom, das im Englischen als „Bell-Miner-associated Dieback“ (BMAD) genannt wird. Die genauen ökologischen Mechanismen, die zu diesem Symptom führen, sind allerdings unbekannt.[7]

Das natürliche Verbreitungsgebiet von Eucalyptus saligna ist die Küste von New South Wales und die angrenzende Great Dividing Range[1][4] sowie der Südosten und stellenweise die Ostküste von Queensland.[1] Während Eucalyptus saligna nördlich von Sydney als reine Form vorkommt, zeigen die Populationen südlich von ´Sydney nach Süden zunehmend Intergradationen mit Eucalyptus botryoides. Bis nach Batemans Bay ähneln die Exemplare noch vorwiegend Eucalyptus saligna, weiter südlich eher Eucalyptus botryoides.[3]

Eucalyptus saligna gedeiht weitverbreitet und häufig in feuchten Wäldern auf unfruchtbaren oder mäßig fruchtbaren Böden, oft an Hängen.[3][4]

Die Erstveröffentlichung von Eucalyptus saligna erfolgte 1797 durch James Edward Smith unter dem Titel Botanical Characters of Some Plants of the Natural Order of Myrti in Transactions of the Linnean Society of London, Volume 3, S. 285.[2][8][9] Synonyme für Eucalyptus saligna Sm. sind: Eucalyptus saligna var. protrusa Blakely & McKie, Eucalyptus saligna Sm. var. saligna, Eucalyptus saligna Sm. subsp. saligna.[2]

Es gibt natürliche Hybriden von Eucalyptus saligna mit Eucalyptus acaciiformis und in Queensland auch mit Eucalyptus quadrangulata und Eucalyptus tereticornis.[2]

Das Holz von Eucalyptus saligna ist dunkel honigfarben, hart und besitzt ein spezifisches Gewicht von etwa 850 kg/m³. Es wird als Bauholz, für Verkleidungen und im Bootsbau eingesetzt. Wegen seiner Farbe werden gerne Böden und Möbel aus diesem Holz gefertigt.[10]

Einzelnachweise

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  1. a b c View Specimen search results: Eucalyptus saligna bei Australia’s Virtual Herbarium. Council of Heads of Australasian Herbaria. Abgerufen am 19. April 2013
  2. a b c d APNI = Australian Plant Name Index. Centre for Plant Biodiversity Research. Australian Government. Abgerufen am 19. April 2013
  3. a b c d e f g h i j k K. Hill: Eucalyptus saligna (Sm.) bei New South Wales Flora Online. National Herbarium of NSW, Royal Botanic Garden, Sydney. Abgerufen am 19. April 2013
  4. a b Doug Benson & Lyn McDougall: Ecology of Sydney plant species: Part 6: Dicotyledon family Myrtaceae. Cunninghamia 1998, Volume 5 (4), S. 926. (PDF; 765 kB) Abgerufen am 19. April 2013.
  5. Trevor J. Hawkeswood: Review of the biology, host plants and immature stages of the Australian Cerambycidae (Coleoptera): Part 1: Parandrinae and Prioninae. Giornale Italiano di Entomologia 1992, Volume 6, S. 207–224. Abgerufen am 19. April 2013.
  6. Grant Wardell-Johnson & Christine Stone & Harry Recher & Jasmyn L. Lynch: Eucalypt dieback associated with bell miner habitat in south-eastern Australia Australian Forestry 2005, Volume 68 (4).S. 231–236 (Memento des Originals vom 21. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.forestry.org.au (PDF; 91 kB) Abgerufen am 19. April 2013.
  7. Eucalyptus saligna bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 19. April 2013.
  8. Eucalyptus saligna. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 19. April 2013.
  9. K. R. Bootle: Wood in Australia. Types, properties and uses. McGraw-Hill Book Company, Sydney 1983. ISBN 0-07-451047-9. Das Buch lag dem Autor in der en-Wikipedia vor.
Commons: Eucalyptus saligna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien