Eugenie ist das siebte von acht Kindern und die jüngste Tochter von Robert und Clara Schumann. Sie studierte Klavier bei ihrer Mutter sowie ab 1869 bei Ernst Rudorff an der neu gegründeten Königlichen Hochschule für Musik in Berlin und ebenda Gesang u. a. bei Julius Stockhausen 1873/74.[2] Sie stand künstlerisch zeitlebens im Schatten ihrer Mutter.[3] Dennoch ermöglichte Clara Schumann ihr als einzigem Kind ein „offizielles Musikstudium“.[4]
An der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin lernte Eugenie Schumann die Sängerin Marie Fillunger, genannt „Fillu“, kennen, die ihre Lebensgefährtin wurde. 1878 zog Eugenie Schumann zusammen mit ihrer Mutter und Schwester Marie (1841–1929) von Berlin nach Frankfurt am Main, wo Clara Schumann in den folgenden Jahren als Klavierlehrerin am Hoch’schen Konservatorium unterrichtete. Eugenie und Marie Schumann lehrten dort als Assistenz-Lehrerinnen ihrer Mutter. 1888 kam es zu einem Bruch zwischen Marie Fillunger, die seit 1882 im Schumann’schen Hause wohnte, und Clara Schumann. Im Januar 1889 zog Marie Fillunger aus und übersiedelte nach London. Eugenie Schumann zog 1892 zu ihr nach London und wirkte dort als Klavierlehrerin.[5]
1918 verließ sie England, um ihre Schwester Marie, die seit 1897 in Interlaken in der Schweiz lebte, zu unterstützen. 1925 veröffentlichte sie ihre Autobiographie Erinnerungen und 1931 eine viel beachtete Biografie über ihre Familie, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
1938 wurde Eugenie Schumann neben Marie Fillunger auf dem Gsteig-Friedhof in Wilderswil bei Interlaken bestattet.
Eugenie Schumann: Erinnerungen. J. Engelhorns Nachfahren, Stuttgart 1925. Neuausgabe mit Gedichten von Felix Schumann und einem Nachwort von Eva Weissweiler als: Claras Kinder. Dittrich, Köln 1995, ISBN 3-920862-05-8.
Eugenie Schumann: Robert Schumann. Ein Lebensbild meines Vaters. Koehler & Amelang, Leipzig 1931.
Clara Schumann im Briefwechsel mit Eugenie Schumann, Band 1: 1857–1888, hrsg. von Christina Siegfried (= Schumann-Briefedition, Serie I, Band 8). Dohr, Köln 2013, ISBN 978-3-86846-010-0.
Clara Schumann im Briefwechsel mit Eugenie Schumann, Band 2: 1889–1896, hrsg. von Christina Siegfried (= Schumann-Briefedition, Serie I, Band 8). Dohr, Köln 2017, ISBN 978-3-86846-011-7.
Beatrix Borchard: Marie und Eugenie Schumann. In: Katharina Raabe (Hrsg.): Deutsche Schwestern: Vierzehn biographische Porträts. Rowohlt, Berlin 1997, ISBN 3-87134-300-5, S. 173–213.
Moritz von Bredow: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York. Schott, Mainz 2012, ISBN 978-3-7957-0800-9 (Viele Bezüge zu Clara und Eugenie Schumann und dem Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt).
Gerd Nauhaus: „Wir waren sieben“ – Die Kinder Robert und Clara Schumanns, Mitteilungen der Robert-Schumann-Gesellschaft e.V. Düsseldorf, Correspondenz Sonderheft II hrsg. v. Irmgard Knechtges-Obrecht, Aachen 2013.
Eva Rieger: „Deine Liebe hat mir erst gezeigt was leben heißt“. Marie Fillunger (1850-1930) und Eugenie Schumann (1851-1938). In: Joey Horsley, Luise F. Pusch (Hrsg.): Berühmte Frauenpaare. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-39904-7, S. 61–93.
Thomas Synofzik: „Clara Schumann und ihre Kinder“. Leipziger Blätter – Sonderedition: Clara Schumann. Ein Künstlerinnenleben, Leipzig 2019, S. 52–57.
Annkatrin Babbe: Art. „Schumann, Eugenie“, in: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2015. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
↑Annkatrin Babbe: Art. „Schumann, Eugenie“, in: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2015. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
↑Janina Klassen: Clara Schumann: Musik und Öffentlichkeit, Böhlau, Köln 2009, S. 451
↑Synofzik, Thomas, „Clara Schumann und ihre Kinder“. Leipziger Blätter – Sonderedition: Clara Schumann. Ein Künstlerinnenleben, Leipzig 2019, S. 52–57, hier S. 55
↑Synofzik, Thomas, „Clara Schumann und ihre Kinder“. Leipziger Blätter – Sonderedition: Clara Schumann. Ein Künstlerinnenleben, Leipzig 2019, S. 52–57, hier S. 55f.