Euville | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Meuse (55) | |
Arrondissement | Commercy | |
Kanton | Commercy | |
Gemeindeverband | Commercy-Void-Vaucouleurs | |
Koordinaten | 48° 45′ N, 5° 38′ O | |
Höhe | 226–366 m | |
Fläche | 29,76 km² | |
Einwohner | 1.639 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 55 Einw./km² | |
Postleitzahl | 55200 | |
INSEE-Code | 55184 | |
Rathaus (Mairie) von Euville |
Euville ist eine französische Gemeinde mit 1.639 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Meuse in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Kanton Commercy im Arrondissement Commercy. Die Einwohner werden Euvillois genannt.
Euville liegt drei Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Commercy im Regionalen Naturpark Lothringen am Canal de la Meuse. Die Maas (frz. Meuse) fließt ebenfalls durch die Gemeinde. Umgeben wird Euville von den Nachbargemeinden Vignot im Norden, Geville im Nordosten, Boucq im Osten, Sorcy-Saint-Martin im Süden, Laneuville-au-Rupt im Südwesten sowie Commercy im Westen und Nordwesten.
1973 wurden die Gemeinden Aulnois-sous-Vertuzey, Vertuzey und Ville-Issey an die heutige Gemeinde Euville angeschlossen.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2012 | 2019 |
Einwohner | 830 | 757 | 1423 | 1423 | 1437 | 1420 | 1649 | 1722 | 1651 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Bekannt ist Euville für seine Kalksteinbrüche.[1] Der Abbau des im Tagebau gewonnenen Euville reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück und erreichte seinen Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aufgrund der immer besseren Transportmöglichkeiten konnte Kalkstein aus Euville nach ganz Europa und auch über den Atlantik exportiert werden. Die meisten großen Bauten in Paris, die dort seit der Zeit von Napoleon III. errichtet wurden, bestehen aus Euville. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es trotz beginnenden Produktionsrückgangs aufgrund der wachsenden Konkurrenz durch Beton noch 1.500 Steinbrüche, in denen Arbeiter aus ganz Europa beschäftigt waren. Mittlerweile ist nur noch ein Steinbruch in Betrieb.[2]
Euville ist ein Trochitenkalk, der zu den Muschelkalken gehört und entstand im Oxfordium des Oberjura. Aufgrund seiner feinen Beschaffenheit eignet sich der Euville-Stein gleichermaßen für den Bau wie für die Bildhauerei.[2] In Deutschland sind beispielsweise der ca. 10 m hohe Obelisk des Alice-Denkmals in Darmstadt (1902) und der Tritonenbrunnen in Düsseldorf (1899–1902) aus Euville hergestellt.