Evangelist (Neues Testament)

Jakob Jordaens: Die vier Evangelisten (um 1620)
Christus mit Evangelistensymbolen aus einem Psalter, (etwa 1250)

Der Begriff Evangelist bezeichnet in erster Linie die Autoren der vier biblischen Evangelien über das Leben Jesu. Namensgebend für die Evangelien sind

, wobei diese jedoch erst im Nachhinein als Autoren zugewiesen wurden; die Texte sind ursprünglich Anonym verfasst worden.[1] Matthäus und Johannes werden in der christlichen Tradition mit den gleichnamigen Aposteln gleichsetzt.[2]

Darstellung im Evangeliar

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das liturgische Buch, das nur die vier Evangelien enthält, wird Evangeliar genannt. Ihm stellt die Buchmalerei ab dem 6. Jahrhundert oft die Darstellungen der vier Autoren voran, die jeweils an einem Pult ihr Evangelium schreiben. So sind sie beispielsweise im Reichenauer Evangeliar Ottos III. dargestellt, das in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt wird, ebenso im Schwarzen Stundenbuch von Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund, in der Österreichischen Nationalbibliothek zu Wien. Ähnliche Szenen sind aus der Elfenbeinschnitzerei und dem Dekor von Chorgestühl, Kanzeln, Taufbecken und dergleichen bekannt.[3]

Evangelistensymbole

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab dem 4. Jahrhundert werden die vier Evangelisten auch durch Evangelistensymbole dargestellt. Dabei versinnbildlicht meist ein Mensch Matthäus, ein Löwe Markus, ein Stier Lukas und ein Adler Johannes.

  • Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Legende und Darstellung in der bildenden Kunst. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1968, Neuauflage Stuttgart 1979, ISBN 3-15-010154-9.
  • Die Evangelisten. In: Welt und Umwelt der Bibel. Ausgabe 2/14, Katholisches Bibelwerk Stuttgart, ISBN 978-3-944766-43-0.
Commons: Evangelisten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wilfried Eisele: Das literarische Verhältnis der Evangelien zueinander. In: Universitätsbibliothek Tübingen. Universität Tübingen, abgerufen am 25. Juli 2024.
  2. Dokument bei Dei Verbum n.18
  3. Reclams Lexikon der Heiligen und der Biblischen Gestalten, S. 190