Ewald Daub

Ewald Daub (* 13. Oktober 1889 in Braunschweig; † 4. November 1946 in Berlin) war ein deutscher Kameramann und in dieser Funktion an deutschen und österreichischen Filmen von den 1910er- bis in die 1940er-Jahre beteiligt.

Der Vollwaise Ewald Daub wuchs bis zu seinem fünften Lebensjahr bei Pflegeeltern und dann im Waisenhaus auf. Er absolvierte eine Fotoausbildung sowie eine kaufmännische Lehre und arbeitete als Kaufmann zunächst in Blumenau (Brasilien). 1911 kam er nach Berlin in das Kopierwerk Tesch & Geyer, wo er die technischen Grundsätze der Kinematographie erlernte.

Nach Volontariaten wurde er 1914 einberufen und diente dem Bild- und Filmamt als Kameramann in der Funktion eines Kriegsberichterstatters an verschiedenen Frontabschnitten. 1918 waren seine Aufnahmen auch in Oskar Messters Wochenschau zu sehen.

1919 begann Daubs Karriere als Spielfilm-Kameramann. Er arbeitete mit vielen verschiedenen Regisseuren zusammen. Ab 1928 war er ständiger Partner von Harry Piel, dessen Sensationsfilme ihm erhebliche handwerkliche und tricktechnische Fertigkeiten abverlangten. Da Piel stets zugleich als Hauptdarsteller agierte, übernahm Daub faktisch die Position eines Co-Regisseurs.

1935 trennte sich Daub von Piel, 1938 ging er mit der Terra Film einen langjährigen Vertrag ein. Er war vor allem für die Rühmann-Herstellungsgruppe der Terra verantwortlich und drehte mehrere Filme mit dem Hauptdarsteller Heinz Rühmann, darunter auch dessen populäre Feuerzangenbowle (1944).

Nach Kriegsende richtete er in Berlin-Lichterfelde ein Fotoatelier ein und drehte einen letzten Dokumentarfilm. Dann verschlimmerte sich ein altes Nierenleiden. Ewald Daub starb an den Folgen einer Operation.