Im Balinger Schwäbisch hat sich der Artikel fest mit dem Substantiv verbunden, so dass von „dr D-Eye“ gesprochen wird. Auch in älteren Berichten findet sich die Bezeichnung „Deya“, so in der Topographia Sueviae von Matthäus Merian von 1643/1656.[5] Der Name stammt vom mittelhochdeutschenĪwaha mit der Bedeutung 'Eibenfluss'.[6]
Die Eyach entspringt auf der Schwäbischen Alb nördlich des Stadtteils Pfeffingen von Albstadt auf 833 m ü. NN Höhe, nur einen halben Kilometer von der Europäischen Wasserscheide zum Einzugsgebiet der dahinter zur Donau laufenden Schmiecha entfernt. Ihre ersten sieben Kilometer läuft sie südwärts bis nach Lautlingen, wo sie sich, nahe an einer Talwasserscheide im Osten zum Schmiecha-System, in einem Bogen nach Nordwesten kehrt und dabei bald aus der Alb ins tiefer gelegene Südwestliche Albvorland austritt.
Ab Balingen, wo an der alten Stadtbefestigung mit der Steinach ein erster größerer Zufluss von links zumündet, fließt sie dann für ein halbes Dutzend Kilometer nordwärts bis zum Zufluss des rechten Klingenbachs. Von dort an verläuft sie wieder nordwestlich und vorbei am Haigerlocher Dorf Owingen, wo sie aus dem Albvorland in die Oberen Gäue wechselt, in Richtung Haigerloch. Kurz hinter Haigerloch mündet von links ihr größter Zufluss Stunzach.
Das verbleibende knappe letzte Drittel ihres Weges läuft sie in leicht schwankend nördlicher Großrichtung, oft in Mäandern ihres engen Tales. Nunmehr liegen nur noch kleinere Orte am Ufer. Beim Ort Eyach von Eutingen im Gäu mündet sie schließlich nach 50,4 km langem Weg auf 372 m ü. NN von rechts in den oberen Neckar.
Talbach, Name zuvor Wertenbach ab etwas vor Engstlatt (rechts, bei Balingen-Engstlatt), 6,8 km auf dem Hauptstrang ab dem Ursprung des Hinterbergenbachs
Sulzenbach (rechter Oberlauf, bis etwas vor Engstlatt)
Die Eyach durchläuft auf ihrem gefällereichen Weg von der Schwäbischen Alb zum Neckar ein Tal, das einige beeindruckende Landschaftsbilder aufweist. Die Entstehung der malerischen Felsformationen von Schalksburgfelsen, Gräbelesberg und Lochenhörnle bei Laufen geht auf einen einstigen Nebenfluss der Urdonau zurück.
Die heute in Gegenrichtung zu diesem fließende Eyach zeigt beispielhaft, wie sich das Flusssystem des Rheins auf Kosten des Donausystems erweitert. Die Flussanzapfungen zum Neckar hin haben zur Donau hin ein geköpftes Tal hinterlassen, über dessen Beginn nun die verlagerte Wasserscheide verläuft. Die Erosionskraft der Eyach hat an den harten Wasserfallschichten den wuchtigen, sechs Meter hohen Wasserfall der Eyach in Laufen (Eyachlaufen) entstehen lassen und ebenso die Tallandschaft bei Haigerloch, dem „Felsenstädtchen“. Dessen Stadtkern ist entlang einer Felswand erbaut (Ober- und Unterstadt). Das Schloss Haigerloch steht auf einem von der Eyach herausgeschnittenen Felsvorsprung.
Bei Bad Imnau gab es bis zur Fassung der dortigen Quellen starke unterirdische Zuläufe, welche am sprudelnden Kohlendioxid im Flussbett erkennbar waren. Heute wird dieses Wasser auch in Flaschen abgefüllt.[9]
Der Name der Gemeinde Starzach wurde von denen der beiden an den Unterläufen ihr Gebiet im Westen und Osten begrenzenden Flüsschen Starzel und Eyach abgeleitet.
↑Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet „Östlicher Großer Heuberg“. bearbeitet von Ingenieur und Planungsbüro LANGE GbR. 14. Februar 2018 (177 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).
Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7518 Horb am Neckar, Nr. 7617 Sulz am Neckar, Nr. 7618 Haigerloch, Nr. 7619 Hechingen, Nr. 7718 Geislingen, Nr. 7719 Balingen, Nr. 7720 Albstadt, Nr. 7819 Meßstetten und Nr. 7820 Winteringen
Alfred Gaedertz: Betonbrücke mit Granitgelenken über die Eyach bei Imnau in Hohenzollern, Ernst, Berlin 1898