Gemeinde Ezcaray | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | La Rioja | |
Provinz: | La Rioja | |
Comarca: | Ezcaray | |
Gerichtsbezirk: | Haro | |
Koordinaten: | 42° 20′ N, 3° 1′ W | |
Höhe: | 810 msnm | |
Fläche: | 142,85 km² | |
Einwohner: | 2.055 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 26280 | |
Gemeindenummer (INE): | 26061 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Gonzalo Abajo | |
Website: | www.ezcaray.org | |
Lage des Ortes | ||
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Ezcaray ist ein Ort und eine zur bevölkerungsarmen Serranía Celtibérica gehörende Gemeinde (municipio) am Oberlauf des Río Oja in der spanischen Region La Rioja mit 2.055 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022).
Ezcaray liegt an der Einmündung des Río Ciloria in den Río Oja im äußersten Westen der Provinz La Rioja in einer Höhe von etwa 810 m. Knapp 60 km (Fahrtstrecke) trennen den Ort von der nordöstlich gelegenen Stadt Logroño; Burgos ist gut 80 km in westlicher Richtung entfernt. Die am Jakobsweg gelegene Kleinstadt Santo Domingo de la Calzada befindet sich knapp 14 km nordöstlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 605 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2018 |
Einwohner | 1.248 | 2.150 | 2.368 | 1.861 | 2.027[3] |
Trotz der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und dem daraus entstandenen Mangel an Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl der Gemeinde im Wesentlichen stabil geblieben. Zur Gemeinde gehören auch die jeweils weniger als 10 Einwohner zählenden Weiler (pedanías) Ayabarrena, Azárulla, Posadas, Turza, Urdanta und Zaldierna; andere wurden von ihren Bewohnern bereits aufgegeben (despoblados).
An erster Stelle im Wirtschaftsleben der Gemeinde steht traditionell die Landwirtschaft und hier vor allem Viehzucht (Schafe, Ziegen, Kühe). In geschützten Lagen wurden früher auch Weizen, Gerste, Wein sowie Gemüse kultiviert; später kamen Kartoffeln hinzu. Bereits im ausgehenden Mittelalter gab es eine nicht unbedeutende Textilproduktion; im 18. Jahrhundert entstand eine größere Tuchfabrik, deren imposantes Hauptgebäude heute als Herberge dient. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts spielt der Tourismus (Wandern, Skigebiet) eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben der Stadt.
Die Region gehörte vor dem Eingreifen römischer Armeen zum Siedlungsgebiet der keltiberischen Stämme der Autrigonen und Beronen. Von römischen oder westgotischen Ansiedlungen ist nichts bekannt. In der Zeit der islamischen Beute- und Eroberungszüge entvölkerte sich der Landstrich.
Bereits in den 920er Jahren eroberte Sancho I. Garcés von Navarra die Gebiete nördlich des Ebro zurück (reconquista); im späteren 10. Jahrhundert betrieben die Könige von Navarra eine Wiederansiedlungspolitik (repoblación) und dehnten ihre Macht auch auf Gebiete südlich des Ebro aus. Im Jahr 974 wird der Ortsname erstmals urkundlich erwähnt. Im 11. Jahrhundert fiel das Gebiet an García III. von Navarra, doch nach dem Tod Sanchos IV. von Navarra im Jahre 1074 kam es unter kastilische Herrschaft. Im Jahre 1312 erteilte Ferdinand IV. den Orten am Oberlauf des Río Oja diverse Privilegien (fueros); der Zweck mag gewesen sein, das Gebiet stärker mit Siedlern aus Kastilien zu bevölkern um die Grenze zum benachbarten Navarra zu sichern. Weite Teile der Bevölkerung sprachen damals noch die Baskische Sprache, was sich noch heute in vielen Orts-, Flur- und Personennamen widerspiegelt.
Ende des 14. Jahrhunderts gehörten Ezcaray und umliegende Ortschaften zur Grundherrschaft (señorio) des Hauses Lara. Im Jahr 1478 bestätigten die Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón die Gründung des Mayorazgo de Valdezcaray.
Das Tal des Río Oja erlitt in den Jahren der französischen Besetzung und im Spanischen Unabhängigkeitskrieg arge Verwüstungen, die zu einer jahrelangen Verarmung der Bevölkerung führte. Erst im Frühjahr 1813 wurden die Franzosen aus Ezcaray vertrieben; sie starteten im Juni desselben Jahres einen Gegenangriff, der allerdings zurückgeschlagen werden konnte. Nach der Abschaffung der Grundherrschaften im Jahr 1811 gehörte das Gebiet zur altkastilischen Provinz Soria und kam erst im Jahr 1822 zur neugeschaffenen Provinz Logroño, aus der in den 1980er Jahren die Autonome Region La Rioja hervorging.[4]