Klassenzeichen | |
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Zeichen nicht vorhanden | |
Bootsmaße | |
Länge üA: | 5,52 m |
Breite üA: | 2,60 m |
Gewicht (segelfertig): | 180 kg |
Segelfläche | |
Großsegel: | 17 m² |
Fock: | 3,60–4,30 m² |
Gennaker: | 19–21 m² |
Sonstiges |
Die Formula 18 (F18) ist eine Bootsklasse für Segelkatamarane ohne Hydrofoils verschiedener Hersteller. Sie ist die am stärksten wachsenden Katamaranklasse der Welt mit aktiven Flotten in Europa, Nordamerika und Ozeanien. Die Boote sind mit Gennaker und Doppeltrapez ausgerüstet. Regelmäßig werden nationale Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen.
Die Formula 18 entstand Mitte der 1990er Jahre in Frankreich. In ihrer Funktion als Vorstände der Katamaran-Klassenvereinigung im Französischen Segelverband FFV konzipierten Olivier Bovyn und Pierre-Charles Barraud ein System, in dem das Crewgewicht durch Ausgleichsgewichte und unterschiedliche Segelflächen so ausbalanciert wird, dass leichte und schwere Mannschaften mit gleichen Chancen vergütungsfrei gegeneinander segeln können.[1]
Die Formula 18 wurde im Jahr 2002 vom damaligen Internationalen Segelverband ISAF, jetzt World Sailing als internationale Klasse anerkannt.[2]
2016 sollte die F18-Klasse neben dem Tornado eine olympische Bootsklasse werden. Für den Mixed-Team-Wettbewerb entschied sich das Olympische Komitee jedoch für den Nacra 17.[3]
Die Formula 18 Klasse ist eine Konstruktionsklasse, die in einer sogenannten „Box-Rule“ segelt. Um die Vergleichbarkeit der verschiedenen Designs im Wettkampf zu gewährleisten, gelten einheitliche technische Vorgaben[4]:
Außerdem ist die Verwendung einer Trapezeinrichtung sowohl für Steuermann als auch den Vorschoter möglich. Zusätzlich kann ein Gennaker gesetzt werden. Beide Segel sind durchgelattet. Seit 2019 haben sich Decksweeper-Großsegel durchgesetzt. Dadurch ist mehr Segelfläche weiter unten am Mast und die Stabilität der Boote hat sich deutlich verbessert. Die Wavepiercer-Rümpfe sind in Polyester oder Epoxy-GFK-Bauweise gefertigt, der 9 m hohe Mast ist aus Aluminium.
Formula 18 Katamarane sind gut ausbalanciert, kraftvoll und haben ein hohes Geschwindigkeitspotential. Bei raumem Wind können sie Geschwindigkeiten über 25 Knoten erreichen.
Die Klasse ist auch für Neueinsteiger attraktiv. Die Anschaffungskosten für ein neues Boot sind relativ günstig, auch ältere Modelle sind dank der technischen Reglementierungen konkurrenzfähig. Darüber hinaus haben die Boote eine noch gut handhabbare Größe.[5]
F18-Katamarane sind auch für Freizeitsegler ideal und eignen sich durch die Kombination aus Stabilität und Leistungsfähigkeit auch für das anspruchsvolle Langstreckensegeln.
Die Formula 18-Klasse ist eine lebendige Bootsklasse, in der regelmäßig hochkarätige Wettbewerbe ausgetragen werden. Die Atmosphäre ist entspannt und unkompliziert. Ambitionierte Freizeitsegler regattieren mit aktiven und ehemaligen Olympiateilnehmer, Stars aus der Offshore-Szene und talentierten Jugendteams. Bei großen internationalen Veranstaltungen zählen die Felder bis zu 150 teilnehmende Boote.[6]
Zu den prägenden Persönlichkeiten der F18-Klasse gehören u. a. Segellegende Mitch Booth, Multihull-Spezialist Mischa Heemskerk, die Katamaranexperten Helge und Christian Sach oder das griechische Duo Iordanis Paschalidis/Konstantinos Trigonis[7][8].
Weltmeisterschaften[9] werden seit dem Jahr 2000 jährlich ausgetragen. Europameisterschaften[10] finden nur dann statt, wenn die Weltmeisterschaften in Übersee ausgetragen werden.
Die nächsten Formula 18 Weltmeisterschaften finden vom 3. bis zum 10. Juli 2020 in Formia (Italien) statt. Titelverteidiger ist das australische Duo Darren Bundock/Conor Nicholas[11].
Obwohl die F18-Klasse eine sehr junge Bootsklasse ist, konnten sich einige Regatten schon als Klassiker etablieren[12].