Die FOSDEM (Free and Open Source Software Developers' European Meeting), ursprünglich nur OSDEM (Open Source Developers' European Meeting), ist eine zweitägige Konferenz zum Thema „Freie Software“, die seit 2001 jährlich an einem Wochenende im Februar in Brüssel, Belgien abgehalten wird. Der Eintritt zu allen Teilen der FOSDEM ist frei, im Jahr 2013 hatte sie mehr als 5000 Teilnehmer. Die Organisation wird von Freiwilligen unterstützt, die Finanzierung erfolgt durch Spenden und Sponsoren.
Zusätzlich zum Hauptprogramm werden auch Räume zur Verfügung gestellt, in denen Software-Entwickler ihre Projekte vorstellen können oder kurze Vorträge halten können. Außerdem wurde in den Jahren 2002 bis 2005 im Rahmen der Konferenz eine Auszeichnung überreicht, der FSF Award for the Advancement of Free Software.
Tim O’Reilly eröffnete das Treffen mit einer Präsentation zum Thema Privatsphäre im Internet. Des Weiteren gab es Vorträge von Alan Cox, Jimmy Wales und Richard Stallman.
Richard Stallman hielt eine Rede zum Thema Softwarepatente und erzählte danach noch etwas über die Ziele der GPLv3.
Die FOSDEM 2007 fand am 24. und 25. Februar 2007 statt.
Als Redner hatten Jim Gettys (One Laptop Per Child), Aleksey Bragin (ReactOS), Federico Mena Quintero (Gnome, Profiling desktop applications), Øyvind Kolås (GEGL), Kristian Høgsberg (AIGLX), Ronald G Minnich (LinuxBIOS), Peter Saint-Andre (XMPP/Jabber), Kern Sibbald (Bacula), Andrew Morton (Linux-Kernel), Joe Hewitt (Firebug), Georg Greve (FSFE), Pieter Hintjens (FFII, software patents) und Tom Baeyens (JBoss BPM), H. D. Moore (Metasploit) zugesagt.
Die FOSDEM 2008 fand am 23. und 24. Februar 2008 statt.
Nach der Eröffnung hielten Gabrielle Pantera und Robin Rowe eine Rede über den Einsatz von Linux in Filmstudios, Robert Watson erklärte am Beispiel FreeBSD, wie ein großes Open-Source-Software-Projekt funktioniert, und Pieter Hintjens gab einen Überblick über Softwarepatente in Europa.
Die FOSDEM 2009 fand am 7. und 8. Februar 2009 statt.
Reden hielten u. a. der Ext4-Dateisystementwickler Theodore Ts’o und der SYSLINUX-Verwalter Hans Peter Anvin.[1]
Die FOSDEM 2010 fand am 6. und 7. Februar 2010 statt.
Der Informatikprofessor Andrew S. Tanenbaum hielt einen Vortrag über die Vorzüge seines Betriebssystems Minix 3 gegenüber Linux.[2] Elena Reshetova von Nokia präsentierte das Maemo 6 Security Framework.[3]
Die FOSDEM 2011 fand am 5. und 6. Februar 2011 statt. Chris Lattner, Direktor der Low Level Tools bei Apple berichtete über die Fortschritte des LLVM-Projekts sowie über die Features des Clang-Compilers.
Die FOSDEM 2012 fand am 4. und 5. Februar 2012 statt.
Vom 2. bis 3. Februar 2013 wurde die FOSDEM abgehalten.[4]
Die FOSDEM ging vom 1. bis 2. Februar 2014 über die Bühne.[5]
Jolla-Entwickler Carsten Munk erläuterte das Open-Source-Projekt libhybris im Detail, welches die von Android genutzte bionic Bibliothek für ein auf der GNU Bibliothek glibc basierendem Linux System lesbar macht. So konnte Jolla die bestehenden Hardware-Treiber diverser Hersteller nutzen, welche ursprünglich für Android geschrieben wurden.
Die FOSDEM 2015 wurde am 31. Januar und 1. Februar 2015 abgehalten.[6]
Die FOSDEM 2016 wurde am 30. und 31. Januar 2016 abgehalten.[7]
Die FOSDEM 2017 wurde am 4. und 5. Februar 2017 abgehalten[8]
Die FOSDEM 2018 wurde am 3. und 4. Februar 2018 in Brüssel abgehalten.[9]
Die FOSDEM 2019 wurde am 2. und 3. Februar 2019 in Brüssel abgehalten.[10]
Die FOSDEM 2020 wurde am 1. und 2. Februar 2020 in Brüssel abgehalten.[11]
Wegen der COVID-19-Pandemie wurde die FOSDEM 2021 am 6. und 7. Februar 2021 online abgehalten. Die Keynotes entfielen. Die Vorträge wurden vorab aufgezeichnet und resultierten in etwa 500 Stunden Videomaterial. Die Konferenzteilnehmer trafen sich auf der Messenger-Plattform Element, für welche im Vorfeld mit Unterstützung durch Matrix.org etwa 100 Cloud-Server eingerichtet wurden.[12][13]
Wie auch im Jahr 2021 fand die FOSDEM 2022 wegen der anhaltenden COVID-19-Pandemie erneut virtuell vom 5. bis 6. Februar statt.[14] Der Ablauf und der technische Aufbau zur Umsetzung folgte dem Vorgehen aus dem Jahr 2021.[15][16] Den Einstiegspunkt zur Teilnahme bildete ein sogenannter Conference Floor.[17] Auch bei dieser Veranstaltung wurden, wie bereits im Jahr zuvor, keine Keynotes abgehalten.
Nach 2 Jahren als virtuelle Veranstaltung fand die FOSDEM 2023 am 4. und 5. Februar 2023 wieder als Präsenzveranstaltung statt.[18][19]
Neben der Veranstaltung selbst, gibt es eine Vielzahl von Events, die sich am Rande ergeben und teils etabliert haben, im Jahre 2024 waren es 32 offiziell gelistete Events.[20]
Seit 2020 gibt es eine Veranstaltung OFFDEM.[21] Sie findet etwa zeitgleich zur Veranstaltung (auch in Brüssel) statt.
Die Veranstaltung OFFDEM gründet auf der Kritik, dass die Veranstaltung, insbesondere wegen des Sponsorings, nicht unabhängig von Big Tech sein möchte.[22][23]
Während der Veranstaltung OFFDEM können Plena zu Kritik an der Politik zu und der IT-Industrie selbst geschaffen und zu den Themen gearbeitet werden.