Marktgemeinde Felixdorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Fläche: | 2,54 km² | |
Koordinaten: | 47° 53′ N, 16° 14′ O | |
Höhe: | 282 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.577 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 1801 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2603 | |
Vorwahl: | 02628 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 07 | |
NUTS-Region | AT122 | |
UN/LOCODE | AT FXO | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 31 2603 Felixdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Hueber (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (25 Mitglieder) |
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Lage von Felixdorf im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Felixdorf ist eine Marktgemeinde im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich mit 4577 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Die Marktgemeinde Felixdorf liegt im südlichen Industrieviertel im Steinfeld rund 10 km nördlich von Wiener Neustadt in Niederösterreich. Mit 2,48 Quadratkilometer ist sie die flächenmäßig viertkleinste Gemeinde Niederösterreichs. 10,66 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Es existieren neben Felixdorf keine weiteren Katastralgemeinden. Felixdorf Markt ist die einzige Ortschaft sowie der einzige Siedlungsname.[1]
Die südliche Gemeindegrenze verläuft teilweise entlang eines Nebenzweigs des Tirolerbachs. Entlang des Nordrands der Gemeinde fließt der Hauptlauf der Piesting, deren Wasser knapp westlich des Brückenübergangs der Mohrstraße die Turbine eines Kleinwasserkraftwerks treibt. Die mit dem Kraftwerk in Verbindung stehende Wehranlage teilt die Piesting in zwei Seitenarme, zwischen denen sich eine vollständig mit Auwald bewachsene Insel befindet. Knapp vor der Brücke der Südbahn, unter welcher die Piesting am nordwestlichen Ende des Gemeindegebiets abfließt, treffen beide Seitenarme wieder aufeinander.
Entlang des gesamten Bachverlaufes wächst dichter, natürlicher Auwald, welcher im südlichen Wiener Becken rar geworden ist. Teile dieses Waldes waren bereits mehrmals Thema der örtlichen Politik, Flächenumwidmungen sollten einen Ausbau der Gemeinde ermöglichen. Dagegen formierte sich eine Bewegung, welche schließlich zur Bildung des Verein zum Schutz des Auwaldes und der Umwelt in Felixdorf führte.
Matzendorf-Hölles | Sollenau | |
Eggendorf | ||
Wöllersdorf-Steinabrückl | Theresienfeld |
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Später unter den Römern lag das heutige Felixdorf dann in der Provinz Pannonia.
Das Gemeindegebiet von Felixdorf ist Teil des Steinfelds und gehörte ursprünglich zur Gemeinde Wiener Neustadt. Um dieses Gebiet zu nutzen, wurden auf Initiative des Wiener Neustädter Bürgermeisters Felix Mießl im Jahr 1821 die Ortschaft Felixdorf gegründet. Die Ansiedlung hätte ursprünglich zu Ehren des Kaisers Franz I. „Franzensdorf“ heißen sollen; da aber bezweifelt wurde, dass die Siedlung überlebensfähig sei, wurde dieses Ansinnen abgelehnt und die Siedlung nach dem Gründer Felixdorf benannt.[2] Der Ort Kimmerleinsdorf in der Nähe von Groß-Enzersdorf erhielt später den Namen „Franzensdorf“.
Am 1. Jänner 1889 wurde Felixdorf, das bis dahin zur Stadtgemeinde Wiener Neustadt gehört hatte, selbständige Gemeinde.[3]
Auf dem Artillerie-Schießplatz Felixdorf[Anm. 1] wurde unter anderem 1911 der 30,5-cm-M.11-Mörser eingeschossen.
In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 1921 stießen beim Eisenbahnunfall von Felixdorf ein aus Italien kommender Schnellzug mit einem Güterzug zusammen. Sieben Reisende starben, 14 wurden schwer verletzt.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Felixdorf ein Arzt, ein Zahntechniker, ein Apotheker, einer Autowerkstätte, zwei Bäcker, ein Baumeister, drei Branntweinhändler, ein Elektrotechniker, ein Fahrradhändler, drei Fleischer, drei Friseure, ein Fuhrwerker, ein Galanterie- und Spielwarenhändler, sechs Gastwirte, elf Gemischtwarenhändler, ein Glaser, zwei Hebammen, ein Holzhändler, zwei Huthändler, ein Installateur, ein Kaffeehaus, ein Kino, vier Modegeschäfte, zwei Konsumvereine, zwei Kurzwarenhändler, zwei Maler, ein Möbelhändler, zwei Mühlen, zwei Obst- und Gemüsehändler, ein Rauchfangkehrer, ein Sattler, ein Schlosser, zwei Schneider und neun Schneiderinnen, fünf Schuster, ein Seiler, ein Spengler, zwei Strickerei, zwei Trafikanten, zwei Tischler, ein Viktualienhändler, drei Druckereien ein Wagner, zwei Zuckerwarenhändler und einige Landwirte ansässig. Überdies gab es die Pottendorfer Spinnerei und Felixdorfer Weberei AG, die Oesterreichische chemische Industriegesellschaft ein Elektrizitätswerk und die Felixdorfer Walzmühle.[4]
1940 entstand in Felixdorf auf Anregung von Hermann Oberth ein Raketenversuchsplatz.
Felixdorf verfügt über eine römisch-katholische Pfarre, eine evangelische Kirche sowie eine Moschee.
53,5 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 17,0 % gehören dem Islam an, 6,5 % sind evangelisch. Ohne religiöses Bekenntnis sind 19,5 %. Felixdorf ist hinter Waldegg die österreichische Gemeinde mit dem zweithöchsten Moslemanteil bei der Volkszählung 2001.[5]
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Im Jahr 2015 wurde die Amtsleiterin der Gemeinde überraschend durch einen Gemeinderatsbeschluss mit Stimmenmehrheit der SPÖ gekündigt. Im darauf folgenden Gerichtsurteil sah das Landesgericht Wiener Neustadt den Rauswurf als „sittenwidrig und offenbar parteipolitisch motiviert“ an, daher durfte die Amtsleiterin den Dienst im Oktober 2018 wieder antreten. Der Gemeinde entstanden durch das nachzuzahlende Gehalt und Anwaltskosten über EUR 200.000 Schaden.[13]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 136, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 2. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1817. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,42 Prozent.
In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Mittelschule.[14]
Insgesamt gibt es drei Landeskindergärten (Kindergarten Bahnstraße, Kindergarten Bräunlichgasse und Kindergarten Mozartgasse) mit insgesamt 10 Gruppen.
Seit August 2022 steht die ehemalige Telefonzelle als offener Bücherschrank im Stile der Londoner Telefonzellen zur Verfügung.
Der Ort liegt an der Südbahn, es halten Regionalzüge und die S-Bahn Linien S3 und S4. So gibt es jeden Tag etwa drei Züge die Stunde Richtung Wien und Wiener Neustadt. Außerdem beginnen die meisten Regionalzüge der inneren Aspangbahn, welche über Traiskirchen bis zum Wiener Hauptbahnhof führt. Der Ort liegt an der Wiener Neustädter Straße B 17, sodass sowohl Wien als auch die Bezirkshauptstadt Wiener Neustadt gut erreichbar sind. Auch die nächsten Auffahrten auf die westlich des Ortes verlaufende Südautobahn A2 sind in wenigen Minuten erreichbar.
Dieser Verein existiert seit dem 5. April 2007 und konnte einige Bauvorhaben ändern bzw. deren Umsetzung verhindern. Es handelt sich dabei um einen überparteilichen und nicht auf Gewinn gerichteten Verein. Obmann des Vereins ist Gustav Schranz. Unterstützt wird er von den Stellvertretern Fritz Harrer und Bernd Hrabal, der Kassierin Susanna Stöger und zahlreichen weiteren Mitgliedern.
Persönlichkeiten (nach 1945):
Ehrenbürger (nach 1945):