Die Filmrestaurierung umfasst die redaktionelle und technische Wiederherstellung eines kompletten Films oder Teilen davon.
Unabdingbare Vorarbeiten für die Restaurierung eines Filmes wie aller historischen Materialien ist die Dokumentation des vorgefundenen Zustands. Ein nächster Schritt sind Recherchen über den originalen Zustand sowie Vergleichsstudien mit möglicherweise erhalten gebliebenen Kopien oder Teilen davon, um die Vollständigkeit sowie den möglichst ursprünglichen Zustand des Filmes in Bild und Ton zu gewährleisten. Als Grundlage für die Restaurierung sollte für jede Sequenz möglichst das am besten erhaltene Ausgangsmaterial herangezogen werden, da dies den Aufwand der eigentlichen Restaurierung reduziert und das Maximum an vorhandener Bild- bzw. Toninformation bereitstellt. Fehlende, in keiner Kopie mehr erhaltene Teile können durch eventuell vorhandene Standfotos ersetzt werden, ggf. werden auch Zwischentitel eingefügt, die verlorene, aber für das Verständnis der Handlung wichtige Szenen beschreiben.[1]
Nun kann ein Konzept zur Wiederherstellung des angestrebten Zustands erstellt und mit der technischen Wiederherstellung der ursprünglichen Informationen, der eigentlichen Restaurierung, begonnen werden.
In der Regel besteht der zu erhaltende Gegenstand, das Negativ, aus Cellulosenitrat oder Cellulosediacetat, bei Filmen neueren Datums aus Cellulosetriacetat oder Polyester. Diese Materialien sind unterschiedlich empfindlich und oft mechanisch beschädigt und chemisch angegriffen. Um die auf der Filmschicht wie auf dem Träger vorhandenen Beschädigungen nicht in ein Duplikat zu übernehmen, werden die Ausgangsmaterialien zunächst mechanisch gereinigt sowie Beschädigungen repariert und im Anschluss gescannt. Die mechanische Bearbeitung umfasst eine Reparatur der Perforation, hierbei werden schadhafte Stellen mit einem selbstklebenden, speziellen Band geklebt. Wichtig ist hierbei, dass ein der festgestellten Filmschrumpfung entsprechendes Band eingesetzt wird. Schadhafte Klebestellen müssen, wenn möglich, im Nassklebeverfahren restauriert werden.
Da es sich um Filmrollen handelt, kommen Filmabtaster (Telecine oder spezielle Filmscanner) zum Einsatz. Die digital gewonnenen Bilder werden mit Restaurierungsprogrammen bearbeitet. Die Störungen werden dabei entfernt und die nun digital restaurierten Bilder über einen Negativ-Ausbelichter erneut auf Film aufgezeichnet. Letzteres geschieht vor allem zur dauerhaften Archivierung, die von der Weiterentwicklung der digitalen Filmformate unabhängig sein muss.[2]