Flabellum (lat. für „Fächer“) ist die Bezeichnung für einen vornehmlich aus Pfauenfedern, Pergament oder Stoff hergestellten als liturgisches Gerät gebrauchten Fächer.
Das Flabellum wurde früher von einem Altardiener oder Diakon dazu verwendet, während der Heiligen Messe Insekten von den Opfergaben und Zelebranten fernzuhalten, dementsprechend wurde es auch muscarium oder muscafugium („Fliegenwedel, Fliegenklatsche“) genannt. Fächer aus Pfauenfedern kamen bei mittelalterlichen Prozessionen und bis in die 1960er Jahre zu päpstlichen Zeremonien als feierlicher Schmuckgegenstand (flabelli) in Mode; diese entstammen wohl orientalischem Königszeremoniell und dienten ursprünglich zur Kühlung und Insektenabwehr.
Im Asien bereits im fünften Jahrhundert bezeugt, hat es sich dort bis zum heutigen Tage in Form des Rhipidion im liturgischen Gebrauch erhalten. Nicht mehr dem ursprünglichen Zweck dienend hat man das Flabellum zu einer Metallscheibe umgebildet, die geschmückt mit sechsflügeligen Cherubim als Sinnbild der den Altar umschwebenden Engel diente. Im Westen dagegen kam der Fächer als wesentlich seltener verwandtes Objekt erst im neunten, häufiger dann seit dem elften Jahrhundert in Gebrauch.
Nur formal verwandt sind die sog. Scheibenkreuze, lat. auch rotae oder eben flabella genannt.