Fladnitz an der Teichalm
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Weiz | |
Kfz-Kennzeichen: | WZ | |
Fläche: | 66,37 km² | |
Koordinaten: | 47° 17′ N, 15° 29′ O | |
Höhe: | 692 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.797 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8163 | |
Vorwahl: | 03179 | |
Gemeindekennziffer: | 6 17 58 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Fladnitz an der Teichalm 100 8163 Fladnitz an der Teichalm | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Peter Raith (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Fladnitz an der Teichalm im Bezirk Weiz | ||
Fladnitz, vom Schöckl aus gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Fladnitz an der Teichalm ist eine Gemeinde mit 1.797 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in der Steiermark. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurde sie 2015 mit den Gemeinden Tulwitz und Tyrnau zur neuen Gemeinde Fladnitz an der Teichalm zusammengeschlossen.[1] Grundlage dafür war ein gemeinsamer Antrag dieser Gemeinden.[2]
Die Grenzen der Bezirke Graz-Umgebung und Weiz wurden so geändert, dass die neue Gemeinde vollständig im Bezirk Weiz liegt.[3]
Fladnitz an der Teichalm liegt im Bezirk Weiz im österreichischen Bundesland Steiermark, im Passailer Becken des Grazer Berglands, und in der Region Almenland.
Das Gemeindegebiet umfasst neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[4]):
Die Gemeinde besteht aus fünf Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2017[5]):
Die Gemeinde ist von sechs Nachbargemeinden umgeben, davon sind je zwei im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (BM) bzw. im Bezirk Graz-Umgebung (GU).
Pernegg an der Mur (BM) | Breitenau am Hochlantsch (BM) | Sankt Kathrein am Offenegg |
Frohnleiten (GU) | Passail | |
Semriach (GU) |
Aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend stammen die ersten Funde einer menschlichen Kultur, ein Hammerbeil aus Serpentin, das auf dem Goller ans Tageslicht befördert wurde. Neben der nachgewiesenen illyrischen und keltischen Besiedlung hinterließ vor allem die Römerzeit deutliche Spuren. Ein römischer Grabstein aus dem 1. Jahrhundert nach Christi ist in der Kirchhofmauer rund um die Fladnitzer Pfarrkirche eingemauert, zwei weitere liegen im Joanneum in Graz.
Ende des 6. Jahrhunderts stießen die Slawen im Gefolge der kriegerischen Awaren in unser Gebiet vor. Nicht Gebäude oder Grabsteine sind davon erhalten geblieben, sondern Berg- und Flussnamen, so z. B. Fladnitz, Schrems, Rossegg oder Tober.
Nachdem das Gebiet 788 dem Frankenreich Karls des Großen einverleibt wurde, begann nun die bayrische Besiedlung des Beckens, an die vor allem die vielen Rodungsnamen wie Oberreith, Leisenreith, Greithbauer, Reiter oder Raith erinnern.
Der Rodungsleiter bewohnte einen Ritterhof, für den die besten Gründe ausgewählt wurden. Daraus entstand das Rittergeschlecht der „Fladnitzer“, das sich aus mehreren Familien zusammensetzte. In der Zehentvertragsurkunde vom 15. Juli 1240 scheinen als Rechtsweiser schon „Ekardus et Valclinus de Fletinz“ auf. Damit ist der Ort Fladnitz zum ersten Mal urkundlich genannt.
Die erste Kirche in Fladnitz wird urkundlich 1285 erwähnt und laut Pfarrchronik 1303 konsekriert, Pfarrpatron ist der Hl. Nikolaus (6. Dezember).
Das Jahr 1483 wird als Baujahr der jetzigen spätgotischen Kirche angenommen. Diese Jahreszahl trägt eine gotische Rippe beim Altar der Schmerzhaften Mutter. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts schuf Phillipp Jakob Straub den jetzigen Hochaltar. Das Hochaltarbild des Hl. Nikolaus malte Johann Veit Hauck.
Über Jahrhunderte hinweg spannte sich die Entwicklung von einer rein bäuerlichen in eine sehr stark touristisch orientierte Gemeinde, in der neben den vielen Erholungsmöglichkeiten im Sommer auch der Wintersport auf der Teichalm eine wichtige Rolle spielt. Beispiele hiefür sind der Bau des 5 ha großen Teichalmsees (1972–1974) und die Errichtung einer Beschneiungsanlage 1995. Im Rahmen des Leader II-Projektes konnte 2001/02 der Moorwanderweg durch das Naturschutzgebiet „Latschenhochmoor Teichalm“ errichtet werden. 2002/03 wurde der Golfplatz „Almenland“ errichtet. Seit Juni 2006 darf sich die Gemeinde „Almenland Naturpark Gemeinde“ nennen.[6]
Aus den Ortsnamen Fladnitz bei Passail und Fladnitz an der Teichalpe wurde 1977 der heute gültige Gemeindename Fladnitz an der Teichalm festgelegt. Der Schutzpatron der Gemeinde ist der Heilige Nikolaus, nach ihm ist die Pfarrkirche benannt. Fladnitz feierte 2015 das 775-Jahr-Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung des Gemeindenamens.
Die Trachtenkapelle Fladnitz spielt traditionelle Blasmusik. Die Musikkapelle ist eine der ältesten Landesmusikkapellen der Steiermark und wurde 1820 urkundlich erwähnt. 1893, als Fladnitz seine Freiwillige Feuerwehr bekam, trat die Kapelle oft in Feuerwehruniform auf, weil viele Musikanten zugleich Feuerwehrmänner waren, und man konnte auch im Feuerwehrhaus proben. Nach dem Ersten Weltkrieg löste sich die Kapelle von der Feuerwehr und wurde selbstständig. Als die Musikkameraden vom Krieg heimkamen, formte sich 1919/20 die heutige Trachtenkapelle. Seitdem wird Steirertracht getragen. Seit 1946 gibt es den Verein Trachtenkapelle Fladnitz.
Die Theatergruppe Fladnitz studiert jedes Jahr für die Bewohner und Urlaubsgäste ein Stück ein, das ungefähr zehnmal aufgeführt wird. Die Theatergruppe wurde 1980 gegründet.
Der Gemeinderat setzt sich nach den Wahlen von 2020 wie folgt zusammen:
Fladnitz an der Teichalm
Tulwitz
Tyrnau
Die Verleihung des ersten Gemeindewappens für Fladnitz erfolgte mit Wirkung vom 1. Juli 1966. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:
Die aufragende Spitze versinnbildlicht den beherrschenden Berggipfel des Osser (1548 m), welcher das Landschaftsbild charakterisiert. Auf den Wildreichtum der Gegend deutet der Adler hin; zugleich spielt dieser auf einen in der Gemeinde aufgefundenen Römerstein an, der ein Adlerbild zeigt. Der Schildfuß charakterisiert den Fischreichtum der hellen Bergbäche.
Alle drei Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Das neue Gemeindewappen für die Fusionsgemeinde wurde vom Gemeinderat am 21. März 2018 beschlossen, die Neuverleihung durch die Landesregierung erfolgte mit Wirkung vom 5. Juni 2018.[9]
Die neue Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:
Die Querteilung des Wappenschildes weist eine Ähnlichkeit mit dem Tulwitzer Wappen auf, als neues Wappentier wurde ein goldener Steinbock auf grünem Grund gewählt, dazu ein grüner Nadelbaum auf silbernem Grund.[10]