Flamanville liegt an der Westküste der Halbinsel Cotentin. Das Kap von Flamanville befindet sich zwischen dem Kap la Hague im Norden und dem Kap Carteret im Süden. Der Ort ist für seinen variszischen Flamanville-Granit bekannt,[2] der in allen französischen Geologiebüchern erwähnt wird.[3]
Der Betrieb einer Eisenerz-Lagerstätte (aus Sedimentgesteinen) dauerte bis 1962. Dabei wurde das Eisenerz im Untertagebau unter dem Meer abgebaut.[4] Der Abtransport erfolgte seit 1910 über eine von der Leipziger Firma Adolf Bleichert & Co. gebaute Seilbahn, die damals den Weltrekord in Sachen Transportkapazität hielt.[5] Da das Wasser aus den ausgebeuteten Lagerstätten nicht mehr abgepumpt wird, sind heute die Stollen mit Wasser gefüllt.
Dieses Loch (Trou) reichte 200 m weit in den Granit. Nach einer lokalen Überlieferung waren nach der Flut schaurige Geräusche zu hören, die man auf einen Drachen zurückzuführte. Im Jahr 448 soll Saint Germain à la Rouelle aus Irland dort gelandet sein und das Monster besiegt haben, das daraufhin in Granit verwandelt wurde.[6] Die sichtbaren roten Adern aus Eisenmineralien im Gestein sollen an das Blut des Drachen erinnern.
Das Trou Baligan musste beim Bau des Kernkraftwerks weichen.
Das Schloss aus dem 17. Jahrhundert ist auf den Überresten eines Gutshauses aus dem 11. Jahrhundert erbaut. Im Schlosspark befindet sich der Dahliengarten, dieser besteht aus:
einer Gemeindesammlung mit mehr als 100 Sorten, viele davon kommen aus dem Lyoner Park Tête d'Or;
der Sammlung des Konservatoriumsgartens mit mehr als 400 Sorten
Kirche Saint-Germain aus dem 13. Jahrhundert
1867 gebauter Semaphor (Optischer Telegraf), 1988 in ein Restaurant umgewandelt
Hafen Port-Diélette im Norden, teilweise auf dem Gebiet von Tréauville gelegen
Saint Germain à la Rouelle (5. Jahrhundert), der den Drachen im Loch Baligan getötet haben soll.[7]
Hervé de Flamanville (XVIIe siècle), Freiherr, dann Marquis von Flamanville, großer Vogt von Cotentin, ließ das heutige Schloss bauen.
Jean-Hervé Basan de Flamanville (Schloss von Flamanville, 15. Februar 1666 – Perpignan, 5. Januar 1721), Sohn des Marquis Hervé de Flamanville. Er wurde Priester in Cherbourg, dann Generalvikar in Chartres, und Bischof von Perpignan durch Louis XIV. im Jahr 1695.[8]
Lucien Goubert (1887–1964), Maler, wurde im Weiler Caubus geboren. Er hatte zahlreiche Landschaftsbilder gemalt und ist allerdings nur im Département Manche bekannt. Das Collège von Flamanville trägt seinen Namen.
Hugues Plaideux: Une amitié méconnue. Jean-Jacques Rousseau et le marquis de Flamanville. In: Revue de la Manche. Band 39, Nummer 155, juillet 1997, ISSN1161-7721, S. 7–22.
Paul Vialar: La Maison sous la mer. Roman. Éditions Denoël, Paris 1941.
Altitudes. Répertoire géographique des communes.[9]
↑René Lepelley: Dictionnaire étymologique des noms de communes de Normandie. Presses universitaires de Caen u. a., Caen u. a. 1993, ISBN 2-905461-80-2, S. 123.
↑François Michel: Le tour de France d’un géologue. Nos paysages ont une histoire. Delachaux et Niestlé u. a., Paris u. a. 2008, ISBN 978-2-603-01546-9, S. 38.
↑Normandie, Maine. = Guide géologique Normandie, Maine. 2e édition, nouvelle présentation. Editions Dunod, Paris 2006, ISBN 2-10-050695-1, S. 90.
↑Vérusmor (Pseudonym, d. i.: Alexis Géhin): Le domaine seigneurial et le château de Flamanville. In: Congrès Scientifique de France. Vingt-septième Session tenue à Cherbourg au mois de Septembre 1860. Band 2. Derache Libraire u. a., Paris u. a. 1861, S. 175–188, (Auch in: Annuaire du Département de la Manche. Année 35, 1863, S. 27–38).