Florin Cîțu

Florin Cîțu 2021

Florin Cîțu (* 1. April 1972 in Râmnicu Vâlcea[1]) ist ein rumänischer Politiker der nationalliberalen Partei PNL. Er war seit der Billigung seiner Nominierung durch beide Kammern des Parlaments am 23. Dezember 2020 Ministerpräsident Rumäniens.[2] Am 5. Oktober 2021 stimmte das Parlament für ein von der PSD initiiertes Misstrauensvotum gegen Cîțu. Er blieb übergangsweise im Amt, bis das Parlament einen neuen Ministerpräsidenten gewählt hatte.[3]

Cîțu wurde in Râmnicu Vâlcea geboren. Nach der Schule besuchte er das Grinnell College in den USA mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Mathematik. Das Bachelor-Studium in Wirtschaftswissenschaften am Grinnell College beendete er im Jahr 1996. Anschließend studierte er Makroökonomie und internationale Wirtschaftswissenschaften an der Iowa State University. Nach seinem Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften promovierte er auch in Makroökonomie und internationaler Wirtschaftswissenschaften an der Iowa State University, schloss die Promotion allerdings nie ab.[4] Von 1997 bis 2001 war er zudem Dozent an der Universität.

Danach arbeitete Florin Cîțu bis 2003 bei der Reserve Bank of New Zealand und von 2003 bis 2005 bei der Europäischen Investitionsbank. Nachfolgend war er Chefökonom und später Leiter der Finanzmarktabteilung bei der ING-DiBa Bank in Bukarest. Cîțu war ab 2011 Berater und Wirtschaftsanalyst. Im Jahr 2016 wurde er in den Senat von Rumänien gewählt.[5]

Am 4. November 2019 wurde er Finanzminister im Kabinett Ludovic Orban I. Staatspräsident Klaus Johannis beauftragte Florin Cîțu im Jahr 2020 drei Wochen nach dem Sturz der Regierung Orban mit der Bildung einer neuen Regierung.[6] Cîțu zog jedoch am 12. März 2020 wenige Stunden vor der Parlamentsabstimmung seine Kandidatur zurück.[7][8]

Nach den Parlamentswahlen im Dezember 2020 bildeten die liberalkonservative PNL, das liberale Parteienbündnis USR-PLUS und die Partei der ungarischen Minderheit UDMR eine Koalitionsregierung mit dem bisherigen Finanzminister Cîțu an der Spitze. Neun Ministerien gingen an die PNL, sechs Ministerien an die USR-PLUS und drei Ministerien an die UDMR.[9]

Die Krise, die nach zehn Monaten zum Misstrauensvotum gegen die Minderheitsregierung Cîțus geführt hatte, war durch den Bruch der Koalition von PNL und der USR ausgelöst worden, nachdem Cîțu zwei USR-Minister mit Unterstützung von Staatspräsident Klaus Johannis entlassen hatte.[10][11]

Einzelnachweise

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  1. BIOGRAFIE - Florin Cîțu, desemnat pentru a doua oară premier: Studii de economie în SUA şi Germania. Job-uri ca economist la Banca Europeană de Investiţii şi Banca Naţională a Noii Zeelande. Abgerufen am 5. Oktober 2021 (rumänisch).
  2. Finanzspezialist Florin Citu ist der neue Ministerpräsident Rumäniens. In: Neue Zürcher Zeitung. NZZ-Mediengruppe, 23. Dezember 2020, abgerufen am 1. Januar 2021.
  3. Guvernul Cîţu a picat, cu 281 de voturi. Rezultatul moțiunii de cenzură, publicat în Monitorul Oficial. Abgerufen am 5. Oktober 2021 (rumänisch).
  4. Cum răspunde Florin Cîțu acuzațiilor Olguței Vasilescu: „Această guvernare reface legăturile cu NATO și Uniunea Europeană” (rum.) vom 28. November 2019 abgerufen am 29. Februar 2020
  5. Hotnews.ro: Cine este Florin Cîțu, noul premier desemnat (rum.) vom 26. Februar 2020 abgerufen am 29. Februar 2020
  6. Zeit.de: Präsident beauftragt Finanzminister mit Regierungsbildung vom 26. Februar 2020 abgerufen am 29. Februar 2020
  7. Zeit.de: Designierter Ministerpräsident tritt vor Abstimmung zurück vom 12. März 2020 abgerufen am 14. März 2020
  8. Paukenschlag - Designierter Premier Cîțu gibt Regierungsauftrag zurück Adz.ro, 13. März 2020, abgerufen am 14. März 2020.
  9. Designierter Premierminister Cîțu plant eilige Regierungsbildung. ADZ.ro, 23. Dezember 2020, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  10. Regierung von Premier Florin Cîțu per Misstrauensvotum gestürzt. In: Die Zeit. 5. Oktober 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  11. Rumäniens Ministerpräsident durch Misstrauensvotum gestürzt. In: Süddeutsche Zeitung. 5. Oktober 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021.