Frame Running

Frame Runner in typischer Konfiguration, mit drei Rennreifen, einer vorne, zwei hinten, Sattel, Oberkörper-Bauchplatte, und Lenker
Frame Runner in typischer Konfiguration

Frame Running, auch bekannt als Race Running, ist eine Para-Leichtathletikdisziplin.

Entwickelt wurde der Frame Runner 1991 von Connie Hansen und Mansoor Siddiqi in Dänemark.[1] Er ermöglicht Personen mit Bewegungsbeeinträchtigungen an Laufdisziplinen der Leichtathletik teilzunehmen.[2][3] Besonders profitieren Menschen mit Einschränkungen bei der Gehbewegungskoordination, wie dies zum Beispiel bei Cerebralparese der Fall ist.[4][5]

Der Frame oder Frame Runner besteht typischerweise aus einem Rahmen mit 3 Rädern, einem Sattel und einer Platte zum Auflegen des Oberkörpers sowie einem Lenker und einer Bremse am Vorderrad. Abhängig von der körperlichen Beeinträchtigung können Frame Runner mit speziellen Sätteln, Bauchplatten etc. an die individuellen Bedürfnisse der Athleten angepasst werden. Technisch gesehen ist der Frame Runner ein Laufrad, das durch seine drei Räder eine hohe Stabilität bietet. Der Frame Runner kann als Therapiegerät verwendet werden oder als Freizeit- oder Sportgerät weiterhin auch als reines Fortbewegungsmittel anstatt eines Rollators, Rollstuhls etc.

Seit 1997 finden jährlich in Kopenhagen Frame Running Camps und ein Cup statt. In den nordischen Ländern Europas ist Frame Running schon sehr populär.

Sandra Färber, deutsche Para-Athletin auf ihrem Frame

Frame Running wird als Para-Sport über die klassischen Leichtathletikdistanzen ausgeführt (100, 200, 400, 800, 1500 und 5000 m). Frame Runner nehmen aber auch an Stadtläufen oder Crossläufen teil.

Die Athleten werden, wie bei anderen Para-Disziplinen, gemäß ihrer Beeinträchtigung klassifiziert. Gelaufen wird mit Spike-Schuhen auf der Wettkampfbahn und einem Fahrradhelm, um das Verletzungsrisiko bei einem Sturz zu minimieren.

Bei den Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften und -Europameisterschaften ist die Disziplin Frame Running seit 2018 Bestandteil der Wettkämpfe.

Bei den deutschen Meisterschaften der Para-Leichtathletik ist Frame Running eine Disziplin. 2023 fanden in Singen/Hohentwiel Rennen über 100, 200 und 400 Meter statt.[6] Für die Paralympics 2024 in Paris wurde Frame Running als Disziplin vorgeschlagen, wurde aber nicht in diese Spiele aufgenommen. Im Februar 2024 fanden erstmals bei der Internationalen Deutschen Para-Leichtathletik Hallenmeisterschaft,[7] in Erfurt, 60-Meter-Läufe mit dem Frame Runner statt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Connie Hansen: About us. In: By Connie Hansen. Abgerufen am 3. Juli 2023.
  2. Framerunning | BVS Bayern. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  3. FrameRunning unter der Lupe | BVS Bayern. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  4. Stiftung Pfennigparade – Die Zukunft zählt auf uns. Abgerufen am 1. Juli 2023 (deutsch).
  5. What is frame running? In: Frame running. CPISRA International Frame Running Committee, 22. Mai 2023, abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  6. Medaillenregen für die BVS Para Leichtathleten bei den deutschen Meisterschaften 2023. | BVS Bayern. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  7. Deutsche Hallenmeisterschaften Para Leichtathletik 2024 in Erfurt. Abgerufen am 1. Juni 2024.